Die Tochter Des Praesidenten
geht nicht gegen dich. Du hast getan, was du konntest, um für gute Stimmung zu sorgen. Schade, dass Nick sie so oft verdorben hat.”
Ron zuckte mit den Schultern. “Du solltest dich jetzt besser fertig machen.”
Ashley nickte und stand auf. Leise ging sie nach oben und schlüpfte in ihr Zimmer. Hastig zog sie sich an und suchte ihre Sachen zusammen. Trish rührte sich nicht.
Ron erwartete sie am Fuß der Treppe, nahm ihr das Gepäck ab und führte sie zum Wagen.
Er half ihr auf den Rücksitz, verstaute die Taschen und stieg vorn ein. Nick saß bereits am Steuer und fuhr sofort lo s.
Eine halbe Stunde später erreichten sie den Flugplatz, den Chambers ihm genannt hatte.
Dunkel und verlassen lag er vor ihnen.
“Müsste nicht wenigstens die Landebahnbefeuerung eingeschaltet sein?” fragte Ron leise.
“Damit warten sie wohl, bis die anfliegende Maschine sich meldet”, erwiderte Nick.
“Aha.”
Nick bog auf die schmale Straße ein, die neben .der Landebahn verlief, und hielt vor dem einzigen Hangar.
Er wusste nicht, woran es lag, aber plötzlich stieg ein ungutes Gefühl in ihm auf. Ron beugte sich vor. “Ich weiß nicht recht, Nick. Das hier gefällt mir …”
In diesem Moment sah Nick den winzigen roten Lichtpunkt. Ein lasergesteuertes Zielfernrohr. “Deckung!” schrie er und trat das Gaspedal durch. Dann hörte er das Splittern der Seitenscheibe und das dumpfe Geräusch, das ein Projektil verursachte, wenn es in einem menschlichen Körper einschlug.
Ashley schrie auf.
“Ashley!”
“Ich bin okay, ich bin okay! Es ist Ron! Ich glaube, er wurde getroffen!”
Eisiger Wind wehte durch das zerborstene Fenster, und im Wagen wurde es schnell kälter.
Sie mussten zurück auf den Highway, aber Nick wollte nicht wieder am Hangar vorbei.
Als er in einen Seitenweg einbog, sah er, wie hinter ihnen ein Paar Scheinwerfer aufleuchteten. Wer immer auf sie geschossen hatte, er gab nicht auf.
Nick warf einen Blick zu Ron hinüber. Sein Partner war zusammengesunken.
“Ron? Sag etwas, Mann. Wo bist du getroffen?”
Zum Glück war auf dem Highway kein Verkehr, und er musste nicht bremsen, bevor er darauf einbog. Der Kleinbus schwankte heftig. Für eine Verfolgungsjagd war er nicht gebaut.
“Ron? Kannst du mich hören? Wo haben sie dich erwischt?”
Die Verfolger kamen immer näher.
“Er ist bewusstlos”, sagte Ashley. Sie wollte nach vorn klettern.
“Bleib unten!” befahl Nick ihr scharf und konnte nur hoffen, dass sie gehorchte.
Es gelang ihm nicht, den anderen Wagen abzuschütteln.
Nick tastete nach dem Handy in seiner Tasche und drückte die Schnellwahltaste, die ihn mit dem örtlichen Secret Service verband. Die Station war rund um die Uhr besetzt.
Niemand meldete sich.
Sams Nummer kannte er nicht.
Was zum Teufel ging hier vor?
Sie waren in eine Falle getappt.
Er wusste nicht, ob Ron noch lebte.
Jemand hatte sie in einen Hinterhalt gelockt. Wer? Und warum? Vielleicht würde er nicht lange genug leben, um es herauszufinden, aber er würde sein Bestes tun. Er riskierte es, nach seinem reglosen Partner zu greifen. Als er die Hand wieder um das Lenkrad legte, waren die Finger feucht und klebrig. Er ertastete Rons Puls und fand ihn. Aber der Mann verlor viel Blut. Er musste ihn zu einem Arzt bringen, ohne Ashleys Leben aufs Spiel zu setzen.
Vor ihm tauchten die Lichter der Stadt auf. Noch waren sie nicht in Sicherheit, aber Nick schöpfte wieder Hoffnung.
8. KAPITEL
Ron stöhnte auf und bewegte den Kopf.
“Halt durch”, sagte Nick leise. “Wir sind fast da.”
Sie hatten den Stadtrand erreicht, und er hielt nach einem Schild Ausschau. Als er den Pfeil entdeckte, der ihm den Weg zum Krankenhaus wies, ließ er den Wagen kontrolliert um die Kurve schleudern. Dabei hoffte er inständig, dass irgendwo eine Polizeistreife lauerte, die mit ihm über seine Fahrgewohnheiten reden wollte.
Als hätte das Schicksal das Einsehen, kam plötzlich aus einer Seitenstraße ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht gerast. Nicks Verfolger verlor schlagartig das Interesse an ihm und bog ab.
Nick ignorierte das Blaulicht und hielt erst vor dem hellerleuchteten Eingang der Notaufnahme.
Er stieg aus und rannte zum Streifenwagen. Der Beamte stand in der Fahrertür, die Hand auf dem Revolver an seiner Hüfte.
“Ich habe einen Verletzten im Wagen”, erklärte Nick. “Man hat auf uns geschossen.” Er klappte den Dienstausweis auf. “Er ist mein Partner. Wir haben die Tochter des Präsidenten
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