Die Tochter Des Praesidenten
habe euch beobachtet”, sagte Erin. “Ihr saht großartig zusammen aus. Dann hast du aufgehört zu tanzen und ihn stehen lassen. Warum also bist du jetzt so aufgebracht?”
Ashley ließ sich auf einen Stuhl sinken. “Weil er mir sagte, dass es keine gute Idee sei mit mir zu tanzen. Und ich dachte, wir könnten endlich Freunde werden. Er war heute morgen so nett zu mir, obwohl er mir die Hölle hä tte heiß machen können. Ich habe gehofft …” Sie verstummte. “Na ja, es spielt keine Rolle, was ich gehofft habe.” Sie puderte sich die Nase und zog die Lippen nach. ” Gehen wir wieder tanzen, okay? Ich lasse nicht zu, dass er mir den Abend verdirbt.”
Erin lächelte. “Honey, dich hat es ganz schön erwischt.”
“Unsinn! Ich will nur nicht…”
“Ich sehe es dir an, glaub mir.”
“Für ihn bin ich keine Frau, sondern nur sein Schützling.”
“Da wäre ich nicht so sicher”, widersprach Erin.
“Was soll das heißen?”
“Könnte es nicht sein, dass du gerade deswegen für ihn als Frau tabu bist?” fragte sie Ashley.
Verblüfft sah Ashley ihre Freundin an. “Das ist doch lächerlich. Ich.,.”
“Überleg doch mal, Ashley. Um seinen Job auszuführen, muss er Distanz wahren. Vielleicht fällt ihm das schwer, wenn er dich in den Armen hält.”
“Meinst du?” fragte sie und schöpfte wieder Hoffnung.
“Es ist möglich. Bei uns anderen ist er ganz locker, nur bei dir nicht.”
“Genau das macht mich ja so wütend.”
“Vielleicht kann er nur auf diese Weise seine Gefühle vor dir verbergen.” .
“Ha! So, wie er sich benimmt, hat er gar keine Gefühle. Er ist einfach nur ein Roboter, der…” Ashley zögerte. “Ich bin kindisch, nicht wahr?” Sie lächelte. “Genug gejammert!
Gehe n wir tanzen.”
Nick sah, wie Ashley und Erin lachend aus dem Waschraum kamen. Er war sicher, dass sie sich über ihn lustig machten. Dass Ashley ihn für den Rest des Abends wie Luft behandelte, verbesserte seine Laune nicht gerade.
Er hatte sie nicht kränken wollen. Im Gegenteil, er hatte sich sehr darüber gefreut, wie nett sie zu ihm gewesen war. Jetzt zerbrach er sich den Kopf darüber, wie er die Situation noch retten konnte. Ihm fiel nichts ein.
Als sie in die Hütte zurückkehrten, war es schon nach Mitternacht. Übermorgen war Silvester, und die Gruppe hatte vor, auf die große Party im Hotel zu gehen.
Das zweite Gesprächsthema war das Wetter. Für morgen war Sonnenschein vorhergesagt, und auf dem Weg nach oben in ihre Schlafzimmer sprachen die jungen Leute darüber, dass sie möglichst früh aufstehen wollten.
Nick fragte sich, ob er das Programm durchhalten würde, das die jungen Leute sich für die nächsten drei Tage vornahmen.
“Was ist heute Abend zwischen dir und Ashley vorgefallen?” wollte Ron wissen, nachdem im Blockhaus endlich Ruhe eingekehrt war. “Habe ich mich getäuscht, oder hat sie dich auf der Tanzfläche stehen lassen?”
“Nur eine Folge meines natürlichen Charmes.”
“Dabei dachte ich, sie taut dir gegenüber langsam auf.”
“Das dachte ich auch. Offenbar habe ich es geschafft, sie zu verschrecken”, erwiderte Nick mit einem wehmütigen Lächeln.
“Wie denn das?”
“Das weiß ich nicht genau.”
“Hast du etwas Falsches gesagt?”
“Wir haben nicht viel geredet.”
Rons Lachen drang durch die Dunkelheit. “Also, ich muss zugeben, dass ich mich amüsiert habe. Seit Jahren habe ich nicht mehr getanzt.”
“Ich auch nicht. Vielleicht lag es daran.”
“Bei den beiden anderen schien es dir Spaß zu machen.”
Nick seufzte. Ron hatte recht. Erin und Trish lösten bei ihm nicht das aus, was Ashley in ihm bewirkte. Auf Ashley Sullivan reagierte er so, wie er noch auf keine Frau reagiert hatte.
Der Gedanke raubte ihm den Schlaf. Erst nach Stunden fielen ihm die Augen zu.
7. KAPITEL
Mittwoch, 30. Dezember
Ein beharrlicher Piepton riss Nick aus dem Schlaf. Sein Handy. Er tastete nach der Lampe, schaltete sie ein und sah auf die Uhr.
Es war drei Uhr morgens. Er hatte höchstens eine Stunde geschlafen.
“Logan”, meldete er sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
“Hier ist Chambers. Wir haben ein Problem.”
Nick erkannte die Stimme seines Vorgesetzten und wusste, dass ihm nicht gefallen würde, was er gleich zu hören bekam. “Okay, heraus damit!”
Ron setzte sich auf. Nick hielt den Hörer zu. “Chambers”, flüsterte er. Ron nickte grimmig.
Die Nachricht war schlimmer, als Nick es sich je hätte vorstellen
Weitere Kostenlose Bücher