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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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benehmen wie Stegreifkomiker. Wie kann er sich in dich verlieben , wollte Nancy immer wissen, wenn er zu sehr damit beschäftigt ist, über dich zu lachen ?
    Auch wenn sie in diesem Punkt vielleicht Recht hatte - es hat sich tatsächlich nie jemand in mich verliebt, abgesehen von Tommy Meadows in der fünften Klasse, der mir
seine unsterbliche Liebe erklärt hatte, kurz bevor er dann mit seinen Eltern nach Milwaukee umzog … ein Umstand, der, wie mir jetzt dämmert, vielleicht erst der Ansporn für seine Liebeserklärung gewesen ist -, behauptet mein Dad, dass er sich auf den ersten Blick in meine Mom verliebt habe, und zwar, weil sie auf der Uni-Party, bei der sie sich kennen lernten, Demoiselle d’Astolat auf ihren Namenssticker geschrieben hatte. Muss damals eine superkomische Sache gewesen sein. Dabei ist das ein echt lahmer Witz, aber was wissen Mediävisten schon?
    Nicht dass ich die Absicht hatte, A. William Wagner in mich verliebt zu machen. Natürlich nicht. Ich war mir vollkommen darüber im Klaren, dass er vergeben war.
    Es ist nur so, dass ich mich daran erinnerte, wie dieser Schatten über sein Gesicht gehuscht war, und deshalb dachte ich, ein bisschen Spaß würde ihm nicht schaden. Das ist alles.
    Will ging nach dem Essen. Er bedankte sich bei meinen Eltern, wobei er meine Mutter Ma’am und meinen Vater Sir nannte - ich bin fast zusammengebrochen -, anschlie ßend sagte er zu mir: »Bis morgen, Elle.«
    Dann war er weg. Verschluckt vom Zwielicht, verschwand er auf genauso geheimnisvolle Weise, wie er nachmittags am Pool aufgetaucht war.
    Ich wartete tatsächlich vor dem Haus, bis ich seine Autotür zuschlagen hörte und die Rücklichter seines Wagens in unserer langen Auffahrt sah, um ganz sicherzugehen, dass er kein Hirngespinst oder - worüber hatte Mr. Morton heute in Literatur gesprochen? Oh ja - ein bocan , das gälische Wort für Geist, war. Wie es scheint, hatte ich im Unterricht aufgepasst. Zumindest halbwegs.

    Elle. Er hatte Elle zu mir gesagt. Wie … El, die Kurzform für Ellie.
    Niemand hatte mich je zuvor Elle genannt. Niemand. Immer bloß Ellie, was meiner Meinung nach irgendwie kindisch klingt. Oder Elaine, was besser zu älteren Damen passt.
    Aber nicht Elle. Niemals Elle. Ich bin so gar nicht der Elle-Typ.
    Außer, wie es scheint, für A. William Wagner.
    »Nun«, meinte mein Dad, als ich wieder ins Haus kam, nachdem ich Will beim Wegfahren zugesehen hatte. »Er scheint ein netter Junge zu sein.«
    »Will Wagner«, ergriff nun meine Mutter das Wort, während sie Jeopardy! anschaltete. »Ich mag den Namen. Er klingt irgendwie königlich.«
    Oh Gott. Ich erkannte, in welche Richtung das ging. Sie dachten, dass Will mich mochte. Sie dachten, er würde mein fester Freund werden oder so was. Sie hatten keine Ahnung - nicht den Hauch einer Ahnung -, was wirklich los war.
    Aber, um ehrlich zu sein, ich auch nicht. Ich meine, wenn mich jemand aufgefordert hätte, zu erklären, was das Ganze am Pool zu bedeuten hatte - sein plötzliches Auftauchen am Beckenrand, dann das gemeinsame Abendessen -, ich hätte nicht gewusst, was ich sagen sollte. Ich hatte bisher keinen Jungen gekannt, der so etwas machte … geschweige denn über alle meine Witze lachen konnte.
    Ich versuchte trotzdem, keine große Sache daraus zu machen. Will war nett, aber er hatte eine Freundin. Eine hübsche Cheerleader-Freundin.
    Über die er anscheinend nicht reden wollte.

    Was mir, wenn ich genauer darüber nachdachte, ziemlich seltsam vorkam.
    Aber überhaupt das Seltsamste an dem Ganzen war, dass es mir, während es passierte - ich meine, als ich realisierte, dass dieser Traumtyp tatsächlich Zeit mit mir verbringen wollte -, ganz und gar nicht seltsam vorgekommen war. Es war wie mit dem Lächeln, das Will mir an dem Tag im Park zugeworfen hatte und das ich automatisch hatte erwidern müssen. Es war irgendwie ganz natürlich, sogar richtig gewesen, zurückzulächeln, und genauso natürlich - natürlich und, ja, richtig - hatte es sich angefühlt, als er hier gewesen war und beim Tischdecken mit dem Besteck herumgeblödelt und über meine Imitation der Kassierer bei Graul’s gelacht hatte.
    Das einzig Seltsame war, dass eben nichts seltsam war. Und trotzdem. Als Nancy später an dem Abend anrief - mein Dad hob ab und sagte: »Ah, Nancy. Sie hat dir eine Menge zu erzählen« -, spielte ich das Ganze nicht so runter, wie ich es eigentlich hätte tun sollen. Weil ich nämlich wusste, dass Nancy allen davon erzählen

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