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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Pulk seiner Verehrer loseiste und mit dem Ausruf »Du bist gekommen!« zu uns rübereilte.
    Während Liz und Stacy mit einem Blick über ihre Schultern herauszufinden versuchten, mit wem er wohl sprach, merkte ich, wie ich langsam errötete.
    Weil ich wusste, dass er mich gemeint hatte.
    »Ja«, bestätigte ich, als er dann vor mir stehen blieb. Er hatte sich umgezogen und trug nun weite Schwimmshorts und ein Hawaiihemd, das bis zu seiner Hüfte offen war. Es fiel mir schwer, nicht auf seine Bauchmuskeln zu starren, die extrem waschbrettmäßig aussahen. Ich versuchte sie zu ignorieren und sagte weiter: »Danke, dass du mich eingeladen hast. Das sind meine Freundinnen Stacy und Liz.«
    Während die beiden Mädchen uns in sprachlosem Erstaunen
ansahen, begrüßte Will sie mit einem Hallo, dann wandte er sich wieder an mich: »Wie ich sehe, hat Cavalier dich gefunden. Sie muss dich mögen.«
    Es stimmte. Der Hund hatte sich sogar an mich gelehnt, während ich seine weichen Ohren streichelte. Zumindest, bis Will rübergekommen war. Anschließend hatte sie ihre ganze Aufmerksamkeit ihm zugewandt.
    »Sie hat gute Manieren«, bemerkte ich lahm, weil mir nichts anderes einfiel, was ich sagen konnte. Außer natürlich: Ich liebe dich! Ich liebe dich!
    Was jedoch nicht unbedingt gesellschaftlich akzeptabel gewesen wäre.
    Will lächelte nur, dann fragte er uns, ob wir schwimmen gehen würden.
    »Wir haben keine Badeanzüge dabei«, log Liz mit einem hastigen Blick auf die umherschlendernde Jennifer Gold, die in ihrem schneeweißen Tankini einfach engelsgleich aussah.
    »Oh, ihr könnt euch welche ausleihen«, informierte Will uns. »Drüben im Poolhaus gibt es jede Menge. Sucht euch einfach einen aus.«
    Stacy und Liz starrten ihn wortlos an, die mit Avocadocreme beladenen Chips in ihren Händen waren vollkommen vergessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir drei in Badeanzügen vor den Cheerleadern herumstolzieren würden, war etwa so groß wie die, dass ein riesiger Meteorit vom Himmel herabstürzte und sie unter sich begrub.
    Natürlich hoffte ich nicht, dass so was passierte. Zumindest nicht sehr.
    »Viel Spaß«, wünschte Will uns lächelnd und ohne die geringste Ahnung von unserem Unbehagen, so wie es jedem
Jungen an seiner Stelle ergangen wäre. »Ich muss jetzt weiter. Ihr wisst schon, Gastgeber spielen.«
    »Klar«, antwortete ich, dann sah ich zu, wie er - zusammen mit Cavalier, die dicht neben ihm hertrottete - zu einem großen, attraktiven Jungen ging, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er war dunkelhaarig, wie Will, und kam mir irgendwie bekannt vor. Aber ich wusste, dass er nicht die Avalon Highschool besuchte. Liz war nur zu glücklich, mir das Geheimnis seiner Identität zu enthüllen.
    »Das ist Marco«, sagte sie mit ihrem Mund voll Avocadocreme. »Wills Stiefbruder.«
    Ich starrte ihn an. Marco unterhielt sich ausgelassen mit Will und ein paar anderen Mitgliedern seines Teams. Er wirkte nicht, als wäre er allzu unglücklich darüber, wie sich die Dinge für ihn entwickelt hatten - na ja, dass er in dem Haus des Mannes leben musste, der seinen Vater in den Tod geschickt und anschließend seine Mutter geheiratet hatte. Ich meine, von so einer Sache konnte man schließlich schon einen Knacks bekommen.
    Er sah auch nicht wie das Monster aus, als das Stacy und Liz ihn mir beschrieben hatten. Zumindest auf keinen Fall wie jemand, der versuchen würde, einen Lehrer zu töten. Auch wenn er Ringe durch beide Ohrläppchen und eine dieser Stammestätowierungen um seinen Bizeps hatte.
    Aber so was ist heutzutage ja schließlich ziemlich normal.
    Ich beobachtete, wie Marco um den Pool herumging und auf Politikerart die Leute begrüßte: die Jungen mit Handschlag und einem Klaps auf die Schulter, die Mädchen mit einem Kuss auf die Wange. Ich überlegte, wie ich mich wohl
fühlen würde, wenn ich unter demselben Dach mit dem Mann leben müsste, der - zwar indirekt, aber trotzdem - für den Tod meines Vaters verantwortlich war.
    In Annapolis war zweifellos wesentlich mehr geboten, als ich es mir vor unserem Umzug hierher hätte vorstellen können.
    Liz brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass sie bei den In-Partys, zu denen sie nicht eingeladen gewesen war, nicht viel verpasst hatte. Auch Stacy langweilte sich bald. Als sie schließlich verkündeten, dass sie gehen wollten - wir hatten inzwischen die ganze Avocadocreme verdrückt, und es sah nicht so aus, als würde es Nachschub geben -, nickte ich zustimmend. Ich hatte

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