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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Zeug halt - und sich denkt: Na klar doch, das ist der wiedergeborene König Artus . Aber, wissen Sie, es gibt da auch gravierende Unterschiede. Jean ist nicht Wills leibliche Mutter - seine leibliche Mutter ist tot. Marco ist sein Stiefbruder, nicht sein Halbbruder. Und ich bin ganz bestimmt nicht die Lilienmaid von Astolat. Selbst wenn
ich es versuchen würde, könnte ich mich nicht in Lance verlieben. Sie sind ein Lehrer , Mr. Morton. Sie sollten rational denken. Wie kann ein Mann wie Sie an etwas so Hirnrissiges glauben, wie daran, dass König Artus von den Toten auferstanden ist - es sei denn, natürlich, Sie sind wirklich wahnsinnig?«
    Er blinzelte. Ein einziges Mal.
    Dann sagte er: »Nicht glauben , Miss Harrison. Wissen .
    Es ist eine Tatsache. Artus wird zurückkehren. Ist zurückgekehrt. Nur -« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Nein. Es wäre falsch. Es ist besser, wenn Sie es nicht wissen«, sagte er kopfschüttelnd. »Wissen … kann gefährlich sein. Manchmal … nun, die meiste Zeit über wünschte ich, nichts davon zu wissen.«
    »Geben Sie mir eine Chance«, verlangte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
    Er starrte mich eine Minute lang an.
    Dann sagte er: »Nun gut. Sie sind ein intelligentes Mädchen - zumindest schienen Sie das bis zu diesem Zeitpunkt zu sein. Was wäre, wenn ich Ihnen sagte, dass mein Orden - der Orden des Bären - eine Geheimgesellschaft ist, deren einziger Zweck darin besteht, zu versuchen, die Mächte des Bösen in Schach zu halten, die verhindern, dass König Artus sich wieder zu neuer Macht erheben kann?«
    »Hm«, meinte ich. »Ich würde Ihnen wahrscheinlich antworten, dass ich das bereits wusste. Und dass es da Medikamente gibt, die Sie nehmen können, um diese Art von paranoider Wahnvorstellung in den Griff zu bekommen.«
    Er sah angesäuert aus. »Wir erwarten nicht, dass der Mann plötzlich seiner letzten Ruhestätte entsteigt, mit Excalibur
in der Hand. Wir sind keine Einfaltspinsel, Miss Harrison. So wie die Mönche in Tibet die Welt nach dem nächsten Dalai Lama durchforsten, so suchen die Mitglieder des Ordens des Bären in jeder einzelnen Generation nach dem potenziellen Artur.« Er nahm seine Brille ab und begann, die Gläser mit einem Taschentuch zu polieren, das er aus seiner hinteren Hosentasche gezogen hatte. »Sobald wir einen finden, von dem wir glauben, dass er ernsthaft in Frage kommen könnte, senden wir ein Mitglied des Ordens in die Heimatstadt des Jungen, um ihn - meist in Gestalt eines Lehrers, wie in meinem Fall - zu beobachten. Fast immer enttäuschen uns diese Jungen. Doch gelegentlich - so wie bei Will - hat der Orden berechtigten Anlass zur Hoffnung …«
    Er setzte seine Brille wieder auf und sah mich durch die nun glänzenden Gläser hindurch an.
    »Und dann ist es nur die Frage, ob man die dunklen Mächte aufhalten kann. Ob man sie daran hindern kann, die Chance des Jungen, sein einstiges Potenzial wiederzuerlangen, zu zerstören.«
    »Genau ab dieser Stelle komme ich nicht mehr mit«, erwiderte ich. »Dunkle Mächte? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Mr. Morton. Wovon reden Sie da bloß? Von Darth Vader? Oder Voldemort? Jetzt hören Sie schon auf.«
    »Glauben Sie, dass das, was da vor vielen Jahren zwischen Lancelot und der Königin geschah, bloß eine Affäre war?«, fragte Mr. Morton, offensichtlich schockiert über meine Naivität. »Weil es sich nämlich um etwas viel Hinterlistigeres handelte und nicht nur von der Charakterschwäche der beiden verursacht wurde, sondern von der Macht der Kräfte, die Artus bezwingen wollten, die danach
trachteten, ihn zu zerstören - nicht nur seinen eigenen Glauben an sich, sondern auch den seines Volkes an ihn. Das war der Moment, wo Mordred - der heute und für alle Zeiten ein Abgesandter des Bösen ist - schließlich zuschlug.«
    »Hm«, meinte ich und starrte ihn dabei an. Ich hatte bei einigem von dem, was er mir eben gesagt hatte, leichte Probleme, es zu verdauen. Na schön. Bei allem. »Okay.«
    Ich musste echt interessiert geklungen haben, denn neu ermutigt fuhr Mr. Morton fort.
    »Sie wissen, dass er beim ersten Mal tatsächlich zu spät kam. Mordred, meine ich. Das finstere Mittelalter ging unter, obwohl er - und das Böse - alles daransetzten, um das zu verhindern. Denn Artus hatte den Thron lange genug inne, um sein Volk herauszuführen. Und am Ende war es nicht Mordred, der als guter und gerechter König in die Annalen der Geschichte einging, sondern sein Bruder Artus.
    Doch

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