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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Steuer. »Dillon, rein mit Ihnen, schnell!« schrie sie und ließ den Motor an.
      Ferguson rief ihnen nach. »Ich fahre hinterher!«
      Grace ließ den Motor einige Male aufheulen, bevor sie jedoch Gas gab, drehte sie sich noch einmal um und hob den Arm zu dieser unnachahmlichen Geste, als wolle sie sich endgültig von Dillon verabschieden. Dann brauste sie davon.
      Hannah zog unter ihrem Sitz ein Blaulicht hervor und knallte es durch das geöffnete Wagenfenster unsanft auf das Wagendach, dann nahm sie die Verfolgung auf.
      Grace raste die Upper Street hinunter, bog am Angel in die City Road ein und schlängelte sich dabei gekonnt durch den dichten Verkehr. Aber Hannahs Fahrkünste konnten sich durchaus mit denen von Grace messen, und mit Hilfe ihres Blaulichts, gelang es ihr, die Motorradfahrerin zumindest nicht aus den Augen zu verlieren.
      Fergusons Stimme bellte plötzlich aus dem Lautsprecher des Polizeifunkgerätes, das Hannah in ihrem Wagen hatte installieren lassen. »Geben Sie mir Ihre augenblickliche Position durch, Chief Inspector. Wir sind ziemlich weit hin ten.«
      »Sie fährt die City Road hinunter, Sir!« gab sie zurück. »Sieht so aus, als wolle sie in die Innenstadt.«
      Doch da bog Grace abrupt ab und wechselte nun laufend von einer Straße in die nächste. Über Funk meldete Hannah: »Sieht aus, als wolle sie Richtung Tower.«
      »Jetzt reicht es aber«, donnerte Ferguson. »Geben Sie sofort eine Fahndungsmeldung heraus. Ich will, daß sie auf der Stelle angehalten wird!«
      Als Grace Browning in den St. Katherine’s Way abzweigte, blockierte ihr ein Streifenwagen den Weg. Grace riß den Lenker herum, um ihm auszuweichen, und gab Gas. Kurzerhand steuerte Hannah über den Bürgersteig und raste hinterher.
      Kaum war sie in die Wapping High Street eingebogen, sah Grace vom Ende der Straße her zwei Polizeiwagen auf sich zukommen. Einer der beiden schwenkte sofort auf ihre Fahrbahn hinüber, um ihr den Weg zu verstellen, aber Grace legte sich wie ein Sandbahnfahrer in die Kurve, wobei sie mit einem Fuß über den Asphalt schlitterte, und schleuderte in eine schmale Nebenstraße. Hannah riß das Steuer herum und raste hinterher, die beiden Streifenwagen folgten.
      Grace änderte nun ständig ihre Richtung, sie jagte von einer engen Gasse in die nächste, vorbei an riesigen, halbverfallenen Lagerhäusern mit altmodischen Laternen an den Hausecken, und dröhnte schließlich in eine etwas breitere Straße, an deren Ende man die Positionslichter der Boote auf dem Fluß tanzen sah. Grace raste mit Vollgas bis ans Ende der Straße und bremste dann abrupt ab. Auch Hannah kam mit quietschenden Reifen zum Stehen, hinter ihr die beiden Streifenwagen. Die vier uniformierten Polizisten sprangen heraus und rannten zu Hannah.
      »Detective Chief Inspector Bernstein«, stieß Hannah hervor.
      »Handelt es sich hier um jemand Wichtigen, Ma’am?« fragte der junge Sergeant.
      »Das kann man wohl sagen, außerdem extrem gefährlich. Ist jemand von Ihnen bewaffnet?«
      »Nur ich, Ma’am«, gab er zurück und zog eine Smith & Wesson heraus.
      Im selben Augenblick tauchte hinter ihnen der Daimler auf, aus dessen Fond Ferguson stürzte und auf sie zulief. »Das ist Brigadier Ferguson, mein Chef«, stellte ihn Hannah vor.
      »Was zum Teufel geht hier vor?« rief Ferguson aufge bracht. »Was hat sie eigentlich vor?«
      Grace Browning saß mit gespreizten Beinen im Sattel ih rer BMW und ließ herausfordernd immer wieder den Motor aufheulen, dabei visierte sie ihre Verfolger, eine anonyme Gestalt mit dunklem Helm.
      »Sie, Sir?« fragte der junge Sergeant erstaunt.
      »Jawohl«, blaffte Ferguson, »aber lassen Sie sich davon nicht einschüchtern.«
      »Er hat recht«, meldete sich Dillon zu Wort. »Sie hatten wohl kaum jemals einen schwierigeren Kunden.«
      In dem Moment hob Grace ihren Arm. »Sie kommt!« schrie Dillon.
      Grace drehte den Motor auf, donnerte die Straße entlang und kam direkt auf ihre Verfolger zu. In der letzten Se kunde riß sie die Maschine herum, so daß sie wieder die Kaimauer und den Fluß vor sich hatte.
      »Was soll das?« fragte der Sergeant. »In der Richtung gibt es keinen Ausweg. Das ist eine Sackgasse. Samson’s Wharf.«
      Er hatte noch nicht ausgesprochen, da gab Grace Gas, schoß direkt auf die Kaimauer zu, zog im letzten Moment das Vorderrad hoch und sprang in hohem Bogen über die Mauer. Eine Sekunde lang schien

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