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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Attrappen.
      Grace nickte. »Ich verstehe, was du mir zeigen willst.«
      Curry drehte sich um, trat an den Tisch und legte die Waffe nieder. »Sie gehört dir«, sagte er und verließ die Scheune.

    5. K APITEL

      Es war ein sonniger, klarer Morgen. In der Ferne aufziehende Wolken kündeten späteren Regen an, als sich Grace auf einem Weg hoch über der Waldgrenze vergnügte. Sie trug eine schwarze Lederkombination, die ihr Lang besorgt hatte, und einen unheimlich wirkenden, schwarzen Helm. Grace fuhr eine Montesa, gefolgt von Lang, der in Jeans, Bomberjacke und ohne Helm die gleiche Maschine fuhr. Danger sprang neben ihnen her. Nachdem Rupert ihr die nötigen Instruktionen erteilt hatte, freute er sich darüber, wie schnell Grace das Motorrad in den Griff bekommen hatte. Er blieb neben ihr stehen, zündete zwei Zigaretten an und reichte ihr eine davon.
      »Du bist wirklich ein Talent. Typisch für euch Schauspieler, nehme ich an. Ihr habt die Fähigkeit der Chamäleons, euch schnellstens anzupassen.«
      »An mir ist nichts Typisches, Schätzchen«, konterte sie. »Aber ich habe Spaß an physischer Beschäftigung.«
      »Prima. Nun, die Grundbegriffe hast du schnell erfaßt. Wir drehen jetzt eine dreißig Kilometer lange Runde um das Moor und kehren dann zurück zum Haus. Du wirst überrascht sein, wie schnell du mit der Maschine vertraut bist. Nur eines wollte ich dir noch sagen: Die Montesa ist bei den Schafhirten in den Bergen und im Moor deshalb so beliebt, weil man mit ihr in unwegsamem Gelände Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Andererseits kann man damit aber auch ziemlich rasant fahren.«
      Mit diesen Worten gab er Gas und schnellte davon. Kurz zögerte sie, dann setzte sie ihm nach.
      Am nächsten Tag kehrte Curry mit der Navajo nach London zurück. Nach dem Frühstück nahm Lang Grace mit in den Wald, um ihr weiteren Fahrunterricht auf der Montesa zu erteilen.
      Nach einer Stunde legten sie eine Pause ein und setzten sich ins Gras. Wie immer zündete er zwei Zigaretten an und reichte ihr eine. Sie legte sich lang auf den Rücken. »Ich mag dich, Rupert, ich mag dich sogar sehr.«
      »Und ich, meine Süße«, sagte er, »ich liebe dich sehr.«
      »Und doch hast du noch nie versucht, mich zu berühren.«
      »Stimmt, mein Engel«, erwiderte er. »Aber weißt du, ich bin eine schrecklich treue Seele. Ich verliebte mich in Tom, als ich ihm in Cambridge das erste Mal begegnete. Frauen – und bitte werde jetzt nicht ungehalten – bedeuten mir rein gar nichts.« Er beugte sich über sie und küßte sie. »Nichtsdestoweniger bete ich dich an. Vermutlich nimmst du jetzt an, meiner Persönlichkeit fehle ein Puzzleteil.«
      »Oh, Rupert, mein geliebter Rupert! Fehlt uns das nicht allen?« seufzte sie und drückte einen Kuß auf seine Wange.
      Nach einer Weile rollte sich Rupert herum und stützte sich auf einen Ellenbogen. »Wenn die Navajo zurückkehrt, bringt sie einen alten Freund von mir mit. Er bleibt nur vierundzwanzig Stunden. George holt ihn ab.«
      »Wer ist er?«
      »Ian McNab. Er war Kompaniehauptfeldwebel bei den Paras. Er betriebt eine Selbstverteidigungsschule in London. Karate, Judo, Aikido und so weiter.«
      »Was meinst du mit und so weiter?« fragte sie.
      Rupert zündete sich eine weitere Zigarette an. »Die meisten asiatischen Kampfsportarten und Verteidigungstechniken sind dazu konzipiert, sich selbst zu verteidigen und den Angreifer abzuwehren. Aber es bedeutet jahrelanges Training, diese Techniken wirklich zu beherrschen. Ian McNab bietet etwas ganz Erstaunliches an.«
      »Und was wäre das?«
      »Sein Selbstverteidigungssystem ist wirklich mit Vorsicht zu genießen. Man sollte es nur dann anwenden, wenn man die Absicht hat, jemanden zu töten oder zum Krüppel zu machen.«
      »Gütiger Gott!«
      »Du bringst ja schon wieder den Allmächtigen ins Spiel!« rief er und erhob sich. »Komm jetzt, laß uns fahren.«
      Ian McNab war überraschend klein. Er war ein grauhaariger Mann in den Fünfzigern, mit einer Nase, der man ansah, daß sie schon mehrmals gebrochen war, und der angenehmen Stimme eines Hochländers.
      »Es ist mir ein Vergnügen, Miss Browning. Letztes Jahr war ich einmal auf Geschäftsreise in Glasgow und sah Sie im Cit izen’s Theatre in Tennessee Williams Die Katze auf dem hei ßen Blechdach. Sie waren großartig.«
      Er trug einen schwarzen Trainingsanzug und Sportschuhe.
      »In der Scheune sind einige

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