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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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fuhr sie ihn an. »Kommen Sie jetzt endlich.«
      »Lieber Himmel, sind Sie aber schlecht gelaunt, Mädchen!«
      »Ich bekam auch die volle Breitseite vom Brigadier ab. Er ist der Meinung, daß wir beide heute abend gründlich versagt haben.« Sie stiegen in den Wagen und fuhren ab. »Schießen sie los, was ist vorhin eigentlich passiert?«
      »Sie trat aus dem Eingang zu einem Mausoleum hervor. Es war ziemlich dunkel an der Stelle, aber ich erkannte, daß sie ein Tuch um den Kopf geschlungen hatte. Ich schrie Bell zu, er solle sich auf den Boden werfen, aber sie war schneller. Sie feuerte zweimal auf ihn, natürlich mit einer schallgedämpften Waffe. Als ich zurückschoß, war sie bereits in die Dunkelheit zurückgewichen.«
      »Na, und weiter?«
      »Ziemlich dumm gelaufen. Ich leerte mein Magazin, in der Hoffnung, einen Zufallstreffer zu landen. Während ich mein Ersatzmagazin einsetzte, trat sie auf den Weg heraus, zielte mit gehobener Waffe auf mich und rief mir etwas zu.«
      »Was sagte sie?«
      Dillon wiederholte die Worte. »Sie hatte einen ausgeprägten pakistanischen Akzent, das steht fest. Als sie sich dann aus dem Staub machte, schoß ich erneut, aber da kamen Sie ja gerade dazu.«
      »Demnach suchen wir nach einer Moslime?«
      »Oder nach jemandem, der vorgab, eine Moslime zu sein.« Mit diesen Worten zog Dillon die Einkaufstüte von Harrod’s aus seinem Mantel und öffnete sie. »Eine Musselinhose und ein Schador.«
      »Ganz prima«, schnappte sie. »Von einer Plastiktüte könnte man hervorragende Fingerabdrücke abnehmen, wußten Sie das nicht?«
      »Nein, das wußte ich leider nicht.«
      »Ich verstehe nur nicht, warum sie nicht auf Sie geschossen hat?« Hannah schüttelte den Kopf. »Das ergibt doch keinen Sinn. Und woher wußte sie Ihren Namen?«
      Er zündete sich eine Zigarette an. »Na, das ist doch klar. Wissen Sie, ich bin ganz sicher, daß wir uns schon einmal begegnet sind.«

    9. K APITEL

      Als der Diener Hannah und Dillon hereinführte, saß Ferguson am Kamin und telefonierte. Er winkte sie zu sich heran und bedeutete ihnen, Platz zu nehmen.
      »Ja, Premierminister, selbstverständlich. Ich bin in einer Stunde bei Ihnen. Ja, bis dahin weiß ich Einzelheiten.« Damit legte er auf. »Das ist ja eine schöne Geschichte! Ich wage gar nicht daran zu denken, was Präsident Clinton dazu sagen wird.«
      »Ja, das ist ein ziemliches Schlamassel, befürchte ich«, meinte Hannah zerknirscht.
      »Ein ziemliches Schlamassel?« Fergusons Gesicht war dunkelrot angelaufen. »Ich finde, das ist leicht untertrieben! Soweit ich mich erinnere, hatten Sie beide den Auf trag, auf ihn aufzupassen.«
      Da mischte sich Dillon ein. »Sie war bereits vor Bell auf dem Friedhof und hatte ihm in einem Hinterhalt aufgelauert. Ich entdeckte sie nur zufällig aus dem Wagenfenster heraus.«
      »Also, was ist genau passiert? Ich will jedes noch so kleine Detail wissen.«
      Also schilderte Dillon Ferguson das Geschehen. Am Ende fügte er hinzu: »Es war pures Glück, daß ich diese Musselinhose und den Schador fand, obwohl man meiner Meinung nach nicht viel damit anfangen kann.«
      »Ihre Meinung zählt hier nicht«, knurrte Ferguson.
      »Dillons Theorie zufolge wird sich der ›30. Januar‹ dazu bekennen, Sir.«
      Ferguson, der sich eben aus seiner silbernen Zigarettendose bedienen wollte, hielt in seiner Bewegung inne und legte die Stirn in Falten. »Aber das taten sie bereits, tatsächlich! Vor etwa einer Stunde rief jemand die BBC an. Das ist einer der Gründe, weshalb mich der Premierminister zu sehen wünscht.« Er zündete seine Zigarette an. »Also los, Dillon, raus mit der Sprache.«
      »Ich glaube, die Schützin und ich trafen uns schon früher einmal, deshalb kannte sie mich.«
      »Und wo sollte das gewesen sein?«
      »Damals in Belfast, als mich die ›Sons of Ulster‹ in die Falle lockten. Der einsame Motorradfahrer in der schwarzen Ledermontur, der den Schützen auf dem Dach des Lagerhauses erschoß. Erinnern Sie sich, ich erwähnte doch damals die merkwürdige Geste, die er machte, bevor er davonstob, er hob die Hand zu einer Art Gruß.«
      »Na, und?«
      »Diese Frau heute abend machte die gleiche Geste. Demnach war es damals in Belfast kein Mann auf dem Motorrad, es war dieselbe Frau wie heute abend. Und Hannah wird bestätigen, daß ich überzeugt davon war, daß sich die Gruppe ›30. Januar‹ dazu bekennen würde, noch

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