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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Unter seinem Dischdasch zog er hervor, was er bei den Kasuarinen bekommen und schon einmal benutzt hatte. Er setzte es auf.
    »Welchem sollen wir folgen, Sir?« Die Frage wurde dringlich. Die Global Hawk erweiterte ihr Blickfeld, und die Wüste entfernte sich. Alle vier Trucks rückten an den Rand des Bildes. Der Spürhund sah Bewegung auf einem der Technicals.
    »Was macht der Kerl?«, fragte er. »Auf Nummer zwei.«
    »Anscheinend ist er rausgeklettert, an die Luft«, erwiderte Master Sergeant Orde. »Jetzt setzt er etwas auf. Eine Baseballkappe, Sir. Knallrot.«
    »Nehmen Sie Truck zwei«, sagte der Spürhund hastig. »Lassen Sie die andern. Sie sollen nur ablenken. Folgen Sie Truck zwei.«
    Die Kamera rückte Truck zwei in die Mitte des Bildes und zoomte auf ihn hinunter. Die fünf Männer auf der Ladefläche wurden immer größer. Einer trug eine rote Kappe. Die Beobachter konnten das New-York-Logo erkennen.
    »Gott segne dich, Opal«, flüsterte der Spürhund.
    Er erwischte seinen Kollegen, den Verteidigungsattaché, als der Mann von seinem morgendlichen Fünf-Meilen-Lauf über die Landstraßen rund um Ickenham zurückkam, wo er wohnte. Es war acht Uhr früh. Der Attaché war ein Colonel vom 82. Airborne Regiment der »Screaming Eagles«. Die Frage, die der Spürhund ihm stellte, war kurz und einfach.
    »Natürlich kenne ich ihn. Er ist ein guter Mann.«
    »Haben Sie seine Privatnummer?«
    Der Attaché sah auf seinem BlackBerry nach und diktierte ihm eine Nummer. Ein paar Sekunden später hatte der Spürhund den Mann am Apparat, den er suchte, einen britischen Major General, und bat um ein Treffen.
    »In meinem Büro. Um neun.«
    »Ich werde da sein«, sagte der Spürhund.
    Das Büro des Direktors der Special Forces der britischen Armee befindet sich in Albany Barracks in der Albany Street, in dem eleganten Wohnviertel um Regent’s Park. Eine drei Meter hohe Mauer schirmt die Ansammlung von Gebäuden von der Straße ab, und das Flügeltor ist bewacht und öffnet sich nur selten für Fremde.
    Der Spürhund trug Zivil und kam mit einem Taxi, das er wegschickte. Der Posten studierte seinen Botschaftspass, in dem sein militärischer Dienstgrad angegeben war, telefonierte kurz und ließ ihn dann durch. Ein anderer Soldat führte ihn ins Hauptgebäude, zwei Treppen hoch und ins Büro des Special-Forces-Direktors im hinteren Teil.
    Die beiden Männer waren etwa gleichaltrig, und es gab noch andere Gemeinsamkeiten. Beide sahen hart und fit aus. Der Brite stand zwei Dienstgrade über einem Lieutenant Colonel. Er war in Hemdsärmeln, aber am Revers der Jacke, die an einem Haken in der Ecke hing, leuchteten die roten Abzeichen des Generalstabs. Beide hatten die undefinierbare Ausstrahlung von Männern, die schwere Gefechte erlebt hatten, und das schon oft.
    Will Chamney hatte bei den Guards angefangen und dann zum Special Air Service gewechselt. Er hatte den strapaziösen Auswahlkurs überstanden und drei Jahre als Troop Commander bei der D Squadron, 16. Troop, verbracht – bei den »Freifall-Springern«.
    Im Regiment – so lautet die schlichte Bezeichnung – kann ein Offizier, ein »Rupert«, sich nicht dafür entscheiden, eine zweite Dienstperiode anzuhängen. Er braucht eine Einladung. Chamney kam gerade rechtzeitig als Squadron Commander wieder, um bei der Befreiung des Kosovo und dann in Sierra Leone dabei zu sein.
    Er gehörte zu dem SAS-Team, das zusammen mit den Fallschirmjägern eine Gruppe von irischen Soldaten rettete, die einer Meute von blutrünstigen Rebellen auf ihrem Stützpunkt tief im Dschungel in die Hände gefallen waren. Die West Side Boyz, wie die vom Rauschgift befeuerten Aufständischen genannt wurden, verloren in weniger als einer Stunde über hundert Mann, bevor sie im Busch verschwanden. Bei seinem dritten Einsatz auf der SAS-Basis in Hereford hatte Chamney das Regiment im Rang eines Colonels befehligt.
    Zum Zeitpunkt des Meetings führte er die vier offiziellen Einheiten der Special Forces: den SAS, den Special Boat Service, die Special Forces Support Group und das Special Reconnaissance Regiment.
    Die extreme Flexibilität der Offizierseinsätze bei den Special Forces hatte dazu geführt, dass er zwischen drei Stationierungen in Hereford Fallschirmjägereinheiten in Großbritannien und in Helmand in Afghanistan befehligt hatte.
    Chamney hatte vom Spürhund gehört, er wusste, dass er in der Stadt war, und er kannte den Grund. Auch wenn TOSA die Führung hatte, war die Eliminierung des

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