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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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stürmen, in der er zurzeit wohnte.
    Und außerdem wollte er sich zur Ruhe setzen, mit viel Geld und weit weg von Somalia. Wo man zivilisiert und vor allem in Sicherheit lebte. Er sprach in sein Satphone.
    »Abgemacht, Mr. Gareth.« Er nannte eine Kontonummer. »Jetzt arbeite ich für Sir, Mr. Gareth. Doch Sie müssen verstehen, selbst wenn ich auf eine schnelle Einigung bei fünf Millionen Dollar dränge, müssen wir mit vier Wochen rechnen.«
    Es dauerte schon vierzehn Tage, dachte Evans. Aber sechs Wochen, das war fast die kürzeste Frist zwischen Kaperung und Freigabe, die bekannt war.
    »Danke, mein Freund. Bringen wir diese scheußliche Sache hinter uns und kehren wir zurück in ein zivilisiertes Leben …«
    Er legte auf. In weiter Ferne tat Ali Abdi das Gleiche und kehrte zurück in die Festung. Die beiden Männer hatten nicht das somalische Telefonnetz benutzt, doch für Fort Meade und Cheltenham war das gleichgültig. Dort hatte man jedes Wort mitgehört.
    Weisungsgemäß gab Fort Meade den Text über die Staatsgrenze weiter an TOSA , und von dort ging eine Kopie an den Spürhund nach London. Ein Monat, dachte er. Die Uhr tickt. Er steckte seinen BlackBerry ein, als die Vororte von Poole in Sicht kamen, und hielt Ausschau nach einem Straßenschild, das ihm den Weg nach Hamworthy zeigte.
    »Das ist eine Menge Geld, Boss.«
    Trojan Horse Outcomes war offensichtlich ein sehr kleines Unternehmen. Der Spürhund vermutete, der Name verweise auf eins der größten Täuschungsmanöver in der Menschheitsgeschichte. Was der Mann, der ihm da gegenübersaß, aufbringen konnte, war sehr viel weniger als das griechische Heer.
    Firmensitz war ein bescheidenes Reihenhaus in einem Vorort, und der Spürhund schätzte die Personalstärke auf zwei oder drei Mann. Ihm gegenüber am Esstisch saß offenbar der Chef. Der Spürhund hielt ihn für einen ehemaligen Unteroffizier der Royal Marines, und wie sich zeigte, hatte er damit recht. Sein Name war Brian Weller.
    Was Weller meinte, war ein Klotz aus Fünfzig-Dollar-Scheinen, so dick wie ein Brikett.
    »Was genau soll dafür getan werden?«
    »Ich möchte, dass ein Mann ohne Aufsehen in London von der Straße geholt, an einem ruhigen und abgelegenen Ort für maximal einen Monat festgehalten und dann wieder dahin zurückgebracht wird, wo er herkam. Keine Grobheiten. Nur ein netter kleiner Urlaub, weit weg von London und jeder Art von Telefon.«
    Weller überlegte. Er hatte nicht den leisesten Zweifel daran, dass diese Entführung illegal wäre, aber seine Philosophie war einfach und soldatisch. Es gab die Guten, und es gab die Schlechten, und Letztere konnten sich einfach zu viel erlauben.
    Die Todesstrafe war illegal, doch er hatte zwei kleine Töchter, die zur Schule gingen, und wenn irgendein schweinischer »Pädo« sich an sie heranmachen wollte, würde er ihn ohne Zögern in eine andere und vielleicht bessere Welt schicken.
    »Wie übel ist der Kerl?«
    »Er unterstützt Terroristen. Im Stillen, finanziell. Der, dem er zurzeit behilflich ist, hat vier Briten und fünfzehn Amerikaner umgebracht. Ein Terrorist.«
    Weller grunzte. Er hatte drei Diensteinsätze in Helmand, Afghanistan, abgeleistet und hatte dort ein paar gute Kumpel sterben sehen.
    »Leibwächter?«
    »Nein. Gelegentlich hat er eine gemietete Limousine mit Fahrer. Meistens nimmt er ein schwarzes Taxi von der Straße.«
    »Haben Sie was, wo er hinsoll?«
    »Noch nicht. Aber ich werde was finden.«
    »Ich würde es mir gründlich ansehen wollen, bevor ich mich entscheide.«
    »Ich würde sofort gehen, wenn Sie das nicht wollten«, sagte der Spürhund.
    Weller wandte den Blick von dem Dollarbrikett auf dem Tisch und musterte den Amerikaner auf der anderen Seite. Sie besprachen nichts weiter. Das war nicht nötig. Er war sicher, dass auch der Yankee Gefechtserfahrung hatte. Der Mann hatte die Kugeln pfeifen hörten und seine Kameraden fallen sehen. Weller nickte.
    »Dann fahre ich nach London. Passt es morgen, Boss?«
    Der Spürhund unterdrückte ein Lächeln. Er kannte diese Anrede. Soldaten der britischen Special Forces nannten einen Offizier so – ins Gesicht. Was sie hinter seinem Rücken sagten, war eine andere Sache. Meistens »Rupert«, manchmal auch Schlimmeres.
    »Morgen passt es mir. Nehmen Sie tausend Dollar für Ihre Spesen. Behalten Sie den Rest, wenn Sie Ja sagen. Geben Sie ihn zurück, wenn Sie nicht wollen.«
    »Woher wissen Sie, dass ich es tun werde? Es zurückzahlen?«
    Der Spürhund stand

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