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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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ein Sammelbuch zu altmodisch ist. Dass ich mich neuer Medien bedienen muss. Video, zum Beispiel. Und dass ich außerdem die Hilfe eines Experten brauche. Gabriel ist einer. Wir leihen uns das Equipment vor Ort, und dann kann Gabriel an zwei oder drei Tagen filmen, wie wir über Tessa sprechen. Ich will mich nicht loben, aber das ist genial. Und dir macht es alles leichter, Maggie. Du musst jetzt nicht alle einzeln befragen und alles aufschreiben, Angst haben, dass du falsch zitierst, oder alles auf Band aufnehmen und dann transkribieren. So kannst du in Ruhe Tessas Tagebücher lesen. Ich habe mich schon gefragt, wann du dazu kommen sollst, obwohl du natürlich gleich im Flugzeug anfangen kannst. Ist das nicht die perfekte Lösung?«
    »Hast du Gabriel überhaupt schon gefragt? Oder hast du mal wieder einfach drauflosgeplant und ohne sein Einverständnis ein Ticket gebucht?«
    »Natürlich habe ich ihn gefragt. Wir haben das gestern Abend grob besprochen, nachdem er mir erzählt hatte, dass er früher als Kameramann gearbeitet hat. Ich habe ihn gefragt, ob er für einen Job frei wäre. Er hat Ja gesagt. Dann habe ich ihn heute Morgen angerufen, und wir haben die Einzelheiten geklärt. Er hat gesagt, dass er es sich überlegen will und mir noch vor dem Mittagessen Bescheid gibt. Aber er hat interessiert geklungen, sehr interessiert. Er war ja noch nie in Irland und braucht doch nur ein paar Tage bei uns zu bleiben und zu filmen, dann kann er auf eigene Faust sämtliche Pubs in ganz Irland erkunden. Das Ganze hat einen sehr professionellen Anstrich, Maggie, das versichere ich dir. Flugtickets, Verpflegungspauschale und ein Honorar für seine Arbeit. Er hat die Erfahrung, und ich bin bereit, dafür zu zahlen.«
    »Und wie werden deiner Meinung nach Clementine und die anderen darüber denken?«
    »Es ist wohl besser, sie nicht schon im Vorfeld nervös zu machen. Es ist einfacher, wenn ich es ihnen selbst sage.«
    »Wenn sie aber nicht gefilmt werden wollen? Da bringst du Gabriel in eine ziemlich prekäre Situation.«
    »Aber sie wollen ihn doch sowieso kennenlernen, mit oder ohne Kamera. Clementine und Eliza haben das beide gesagt, und Juliet auch, als ich ihr erzählt habe, dass wir auf dem Weg sind. Ich habe noch nicht mit Miranda gesprochen, aber bei ihr wird es bestimmt ähnlich sein. Erinnerst du dich noch an dieses Dokument, das sie damals entworfen haben, ›Die Zehn Faraday’schen Gesetze‹ oder wie es auch hieß? Es ist ein rechtsgültiges Abkommen zwischen euch allen.«
    Maggie sah sehr verwirrt aus. »Aber darin steht doch nichts, was mit Filmen zu tun hat.«
    »Ich hatte auch an eine andere Passage gedacht. Ich bin nicht groß ins Detail gegangen, ich habe bloß gesagt, dass er ein guter Freund von dir ist, ein sehr guter Freund.«
    Maggie wich alle Farbe aus dem Gesicht. »Nein. Bitte sag nicht, dass sie glauben, Gabriel und ich …«
    »Ich hatte das nicht vor, Maggie, das schwöre ich dir, das war nicht geplant. Sie waren nur so unschlüssig, ob sie kommen sollen oder nicht, und da muss ich wohl etwas erwähnt haben, dass das eine gute Gelegenheit für sie wäre, ihre Zustimmung zu geben, so wie sie es versprochen hatten …« Er ließ den Rest verklingen.
    »Aber dieser Vertrag war doch nur ein Scherz, Tollpatsch. Und da steht auch nichts von einem Freund drin. Es geht doch um meinen potentiellen Zukünftigen.«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    Sie starrte ihn an. »Du hast gesagt, Gabriel wäre mein Verlobter ?« Ihre Stimme war sehr leise.
    »Nicht direkt.«
    »Tollpatsch, nein! Was für ein Desaster! Hast du das Gabriel gegenüber erwähnt?«
    »Beiläufig, ja. Ich habe es ein wenig heruntergespielt, bin ziemlich vage geblieben. Es macht ja wenig Sinn, sich lang und breit auszulassen, wenn er am Ende doch nicht mitkommt.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Ich meine, er hätte gelacht. Wir haben beide gelacht. Er hat einen großartigen Sinn für Humor.«
    »Das ist nicht komisch, Tollpatsch. Es ist auch nicht fair, weder ihm noch mir gegenüber. Wie konntest du nur? Ich habe hier in Frieden vor mich hin gelebt, versucht, mit mir ins Reine zu kommen, und dann tauchst du wie ein Wirbelwind auf und bringst alles durcheinander.«
    »Maggie, bitte, zeige deinem alten Großvater gegenüber Nachsicht. Mir ist das sehr wichtig.«
    Wenn er dabei nicht so ernst geschaut hätte, hätte sie vollkommen die Beherrschung verloren. »Miranda hat recht. Du bist wirklich der absolute Meister im Manipulieren.«
    »Das hat Miranda

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