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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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schaute sie zu ihrer Mutter auf, und die nickte.
    »Frida hat etwas zu erzählen«, sagte Veronika und nickte ihrer Tochter noch einmal zu.
    »Eigentlich ist es ein Geheimnis«, sagte Frida mit dünner Stimme.
    »Oh, ein Geheimnis«, erwiderte Patrik. »Wie spannend.«
    Er sah, daß das Mädchen höchst unsicher war, ob es die Sache erzählen sollte oder nicht, daher sagte er weiter: »Aber du weißt, es ist die Arbeit der Polizei, alle Geheimnisse zu erfahren, also zählt es fast nicht, wenn man der Polizei etwas Geheimes erzählt.«
    Das ließ Fridas Gesicht aufleuchten. »Erfahrt ihr denn alle Geheimnisse der Welt?«
    »Na ja, vielleicht nicht alle«, sagte Patrik. »Aber fast alle. Also, was ist das für ein Geheimnis, das du hast?«
    »Da war ein böser Mann, der Sara erschreckt hat«, sagte sie und redete jetzt ganz schnell, um alles loszuwerden. »Er war mächtig gemein und sagte, daß sie ein Ottergesicht habe, und Sara kriegte Riesenangst, aber ich mußte versprechen, niemandem was zu erzählen, denn sie hatte Angst, daß der Mann zurückkommt.«
    Sie holte Luft, und Patrik fühlte, wie seine Augenbrauen in die Höhe fuhren. Ottergesicht?
    »Wie sah denn der Mann aus, Frida? Erinnerst du dich?«
    Sie nickte. »Er war mächtig alt. Mindestens hundert Jahre. Wie Großvater.«
    »Großvater ist sechzig«, sagte Veronika zur Erklärung und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    Frida fuhr fort: »Die Haare waren ganz grau, und er hatte nur schwarze Sachen an.« Sie schien weiterreden zu wollen, aber rutschte dann auf dem Stuhl in sich zusammen. »Noch mehr weiß ich nicht«, sagte sie kleinlaut, und Patrik blinzelte ihr zu.
    »Das war prima. Und es war gut, das Geheimnis der Polizei zu erzählen.«
    »Also du glaubst nicht, daß Sara böse wird, wenn sie dann vom Himmel zurückkommt, also, weil ich es erzählt habe?«
    Veronika holte tief Luft, um ihrer Tochter noch einmal die Realitäten des Todes zu erklären, aber Patrik kam ihr zuvor.
    »Nein, denn weißt du, was ich glaube? Ich glaube, Sara hat es viel zu gut im Himmel, um zurückkommen zu wollen, und sie kümmert sich bestimmt nicht darum, ob du das Geheimnis erzählt hast oder nicht.«
    »Bestimmt nicht?« fragte Frida skeptisch.
    »Ganz bestimmt nicht«, antwortete Patrik.
    Veronika stand auf. »Ja, Sie wissen ja, wo wir zu finden sind, wenn Sie noch etwas fragen wollen. Aber ich glaube tatsächlich, daß Frida nicht noch mehr weiß.« Sie zögerte. »Glauben Sie, es könnte der …?«
    Patrik schüttelte nur den Kopf und sagte: »Läßt sich unmöglich sagen, aber es war sehr gut, daß Sie hergekommen sind, um das zu erzählen. Jede Information ist wichtig.«
    »Darf ich mit dem Polizeiauto fahren?« fragte Frida und sah Patrik herausfordernd an.
    Er lachte. »Heute nicht, aber ich werde sehen, ob wir es nicht ein andermal machen können.«
    Sie gab sich damit zufrieden und ging vor ihrer Mutter hinaus in den Flur.
    »Danke für Ihr Kommen«, sagte Patrik und gab Veronika die Hand.
    »Ja, ich hoffe, daß Sie denjenigen bald erwischen, der das getan hat. Ich wage sie kaum aus den Augen zu lassen«, sagte sie und strich ihrer Tochter behutsam übers Haar.
    »Wir tun unser Bestes«, sagte Patrik mit mehr Zuversicht, als er fühlte, und folgte ihnen zur Eingangstür.
    Als sie hinter den Besuchern zufiel, dachte Patrik über das nach, was Frida gesagt hatte. Ein böser Mann? Die Beschreibung, die sie abgegeben hatte, paßte nicht auf Kaj. Wer konnte das sein?
    Er ging zu Annika, die hinter der Glasscheibe saß, und sagte müde nach einem Blick auf die Uhr: »Du hattest irgendeine Anzeige, die ich mir ansehen sollte.«
    »Ja, hier«, erwiderte sie und schob ihm ein Papier zu. »Und vergiß nicht, daß Gösta ebenfalls mit dir reden will. Er ist wohl nur noch kurz da, also ist es vielleicht das beste, wenn du ihn dir gleich greifst.«
    »Manche haben es gut, die können einfach heimgehen«, seufzte er. Erica war nicht erfreut gewesen, als er angerufen hatte, und das schlechte Gewissen plagte ihn.
    »Er geht wohl dann nach Hause, wenn du es ihm erlaubst«, sagte Annika und sah Patrik über die Brillengläser hinweg an.
    »Theoretisch hast du recht, aber in der Praxis ist es wohl am besten, wenn Gösta nach Hause geht und sich ein bißchen ausruht. Es bringt uns nicht viel, wenn er hier rumsitzt und nörgelt.«
    Das klang schärfer, als Patrik beabsichtigt hatte, aber manchmal hatte er es einfach so satt, seine Kollegen mitzuschleppen.
    Jedenfalls zwei von

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