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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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»Alibi« und »Verdacht auf Kindesmißhandlung«. Danach wandte er sich wieder den Kollegen zu.
    »Dann erschien gestern Saras Spielkameradin Frida mit ihrer Mutter hier, und das Mädchen berichtete, daß jemand, den sie >einen bösen Mann< nannte, Sara am Tag vor ihrem Tod ungemein erschreckt hatte. Er war ihr gegenüber bedrohlich aufgetreten und hatte sie unter anderem >Ottergesicht< genannt. Kann jemand etwas damit anfangen?«
    Patrik sah sich fragend unter den Versammelten um. Zunächst kam keine Antwort, alle saßen still da und schienen sich zu bemühen, hinter den Sinn dieses merkwürdigen Begriffs zu kommen.
    Annika sah sie an, schüttelte den Kopf, weil sie so schwer von Begriff waren, und meinte dann: »Er hat vermutlich >Otterngezücht< gesagt.«
    Alle wirkten, als wollten sie sich vor den Kopf schlagen.
    »Ja, aber selbstverständlich«, sagte Patrik und verfluchte seine Dummheit ebenfalls. Wenn man nur erst darauf kam, war es ganz offensichtlich. »Klingt zweifellos nach einem religiösen Fanatiker. Und Frida beschrieb den Mann als älter, mit grauen Haaren. Martin, kannst du dich bei Saras Mutter erkundigen, ob das zu jemandem, den sie kennen, paßt?«
    Martin nickte.
    »Dann kam gestern eine interessante Anzeige herein. Eine junge Frau stellte ihren Kinderwagen mit dem schlafenden Sohn hinterm Eisenwarenladen ab und ging einkaufen. Als sie zurückkehrte, schrie er aus vollem Hals, und das Wageninnere war mit einer schwarzen Substanz bedeckt, die das Kind auch im Mund hatte. Es schien, als hätte jemand versucht, ihn das schlucken zu lassen. Ich war heute morgen bei der Mutter des Jungen und bekam von ihr den Pullover, den das Kind getragen hat. Die ganze Vorderseite ist voll mit etwas, das gut und gern Asche sein kann.«
    Um den Tisch wurde es still. Niemand kaute, keiner schlürfte seinen Kaffee. Patrik sprach weiter: »Ich habe ihn bereits zur Analyse geschickt, und etwas sagt mir, daß es dieselbe Asche wie in Saras Magen ist. Wir kennen den Zeitpunkt ganz genau, wann dieser … Übergriff passierte, also ist es wohl angebracht, ein paar Alibis zu überprüfen. Gösta, wir beide erledigen die Sache.«
    Gösta nickte und tupfte mit dem Zeigefinger die letzten Kokoskrümel vom Teller.
    Der Block war jetzt vollgeschrieben mit Notizen und Punkten, und Patrik hielt einen Moment inne, den Stift in der Hand. Dann malte er einen weiteren Punkt und schrieb »Kaj« daneben. Es war für alle offensichtlich, daß jetzt der Teil der Zusammenfassung folgte, den Patrik für den wichtigsten hielt.
    »Durch einen Anruf der Göteborger Kollegen haben wir Kenntnis bekommen, daß man bei der Aufdeckung eines Pädophilen-Rings auch auf Kaj Wiberg gestoßen ist.«
    Alle bemühten sich eifrig, nicht in Ernsts Richtung zu blicken, und er wand sich leicht auf seinem Stuhl.
    »Wir haben ihn gestern zur Vernehmung geholt und mit Unterstützung der Kollegen aus Uddevalla auch eine Hausdurchsuchung bei ihm vorgenommen. Die Vernehmung ergab nichts Konkretes, aber wir betrachten das nur als ersten Schritt und werden unsere Gespräche mit Kaj fortführen. Ausgehend von dem Material, das uns Göteborg schickt, werden wir auch sehen, ob wir mögliche Opfer im lokalen Bereich identifizieren. Kaj war ja viele Jahre eine aktive Gestalt innerhalb von Fjällbackas Jugendaktivitäten, also ist es nicht weit hergeholt, wenn wir glauben, daß es dort in dieser Zeit zu Übergriffen kam.«
    »Gibt es etwas, das ihn mit dem Mord an Sara in Verbindung bringt?« fragte Gösta.
    »Dazu komme ich gleich«, erwiderte Patrik ausweichend und erntete einen verblüfften Blick von Martin. Sie hatten während der Vernehmung doch nichts dergleichen festgestellt.
    »Die Hausdurchsuchung hat möglicherweise den ersten großen Durchbruch für unsere Arbeit erbracht.«
    Die Spannung nahm merklich zu, und Patrik konnte sich nicht verkneifen, der Wirkung halber noch ein bißchen zu warten.
    Dann sagte er: »Bei der gestrigen Durchsuchung von Kajs Haus wurde Saras Jacke gefunden.« Alle schnappten nach Luft.
    »Wo hat man sie gefunden?« fragte Martin und wirkte etwas ärgerlich, weil Patrik ihm den Fund verschwiegen hatte.
    »Das ist gerade der Punkt«, antwortete Patrik. »Sie lag nicht in dem großen Haus, sondern in dem kleinen Häuschen auf dem Grundstück, wo der Sohn Morgan wohnt.«
    »Ja, verflucht«, sagte Gösta. »Ich hätte darauf wetten können, daß dieser Kauz damit zu tun hat. Solche Typen …«
    Patrik unterbrach ihn. »Ich kann dir

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