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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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bitte vielmals um Entschuldigung.«
    »Das macht nichts«, sagte Patrik und wischte sich lächelnd ein bißchen Brei von den Wimpern. »Meine ist erst zwei Monate alt, da ist es nur gut, wenn man mal ausprobiert, wie es später wird.«
    »Ja, probieren Sie nur«, sagte Mia, setzte sich auf den anderen Stuhl und ließ Patrik weitermachen. »Hier ist jedenfalls der Pullover«, fügte sie hinzu und legte ihn auf den Tisch.
    Patrik warf einen Blick darauf. Die gesamte Vorderseite war schwarz verschmiert. »Ich würde ihn gern mitnehmen. Geht das in Ordnung?«
    »Ja, nehmen Sie ihn nur. Ich wollte ihn sowieso wegwerfen. Ich packe ihn in eine Tüte.«
    Patrik nahm die Plastiktüte und erhob sich. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, dann rufen Sie bitte an«, sagte er und gab ihr seine Visitenkarte.
    »Das werde ich tun. Ich verstehe nur nicht, wie jemand so etwas tun kann. Und was glauben Sie, wozu Ihnen der Pullover nützt?«
    Patrik schüttelte nur den Kopf. Er konnte den Grund seines Interesses nicht nennen. Noch war nichts über die Asche, die sie im Zusammenhang mit dem Mord an Sara gefunden hatten, nach draußen gedrungen. Er warf einen verstohlenen Blick auf Liam. Gott sei Dank war es in diesem Fall nicht soweit gekommen. Die Frage war nur, ob es überhaupt nicht beabsichtigt oder ob die betreffende Person nur gestört worden war. Und bevor sie die Analyse von der Asche auf dem Pullover nicht hatten, konnten sie nicht einmal sagen, ob sich der Vorfall mit Saras Tod in Verbindung bringen ließ. Obwohl er schon jetzt darauf wetten würde, daß es einen Zusammenhang gab. Das hier war kein bloßer Zufall.
    Als er wieder im Auto saß, tastete er in der Jackentasche nach dem Handy. Er hatte nichts von dem Team gehört, das gestern zur Hausdurchsuchung bei Kaj war, und das erschien ihm etwas merkwürdig. Gestern hatte er so viel um die Ohren gehabt, jetzt aber fragte er sich, warum kein Bericht gekommen war. Fluchend stellte er fest, daß er das Handy gestern, als er Kaj vernehmen wollte, abgestellt und danach nicht wieder angeschaltet hatte. Das Mitteilungssymbol blinkte, was hieß, daß sich auf seiner Mailbox eine Nachricht befand. Er rief die 133 an und lauschte gespannt, was die Stimme zu sagen hatte. Mit triumphierendem Blick klappte er das Handy zu und stopfte es wieder in die Jackentasche.
     
    Patrik hatte erneut die Küche als Versammlungsort gewählt. Es war der geräumigste Platz im Revier, und die Nähe zu frischgebrühtem Kaffee konnte in dieser Situation wohl nur wohltuend sein. Annika war zur Bäckerei ein Stück die Straße hinuntergeeilt und hatte eine reichlich gefüllte Tüte mit Nußecken, Liebeskugeln und Schokoladenbällen gekauft. Keiner ließ sich nötigen, und als Patrik sich an den Flipchart stellte, kauten alle etwas Kalorienreiches.
    Er räusperte sich. »Wie ihr wißt, war der gestrige Tag ziemlich ereignisreich.«
    Gösta nickte und streckte die Hand nach einer weiteren Nußecke aus. Er lag jedoch hinter Mellberg zurück, der bereits seinen dritten Kuchen verdrückte und sich offenbar auch einen vierten vorstellen konnte. Ernst saß ein Stück abseits, und alle vermieden es tunlichst, zu ihm hinzusehen. Seit seinem enormen Patzer lag der Schatten einer Art Jüngsten Gerichts auf ihm, und keiner wußte, wann das Fallbeil niedergehen würde. All diese Dinge mußten warten, solange sie in der intensivsten Phase der Ermittlungsarbeit steckten. Aber danach, das wußten alle, Ernst eingeschlossen, war es nur noch eine Frage der Zeit.
    Aller Blicke waren auf Patrik gerichtet. Er sprach weiter: »Ich möchte das zusammenfassen, was wir bis jetzt haben. Das meiste davon kennt ihr ja bestimmt schon, aber es ist vielleicht gut, sich einen Uberblick zu verschaffen, wo wir im Augenblick stehen.«
    Er räusperte sich erneut, nahm den Stift und begann während des Sprechens auf dem Block zu skizzieren. »Als erstes hatten wir ja den Vater, also Niclas, hier, um ihm ein paar Fragen zu seinem Alibi zu stellen. Wir wissen noch immer nicht, wo er sich am Montagvormittag aufhielt, und die Frage ist, warum er versucht hat, sich ein Alibi zusammenzulügen. Es besteht auch der Verdacht auf Kindesmißhandlung, aufgrund von Angaben, die wir über Verletzungen erhielten, derentwegen sein Sohn Albin ärztliche Hilfe bekam. Die Frage ist, ob Sara ebenfalls mißhandelt wurde und ob das bis zum Mord eskaliert ist.«
    Er malte einen dicken Punkt auf den Block, schrieb »Niclas« daneben und zog dann Striche zu den Wörtern

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