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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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ungemütlich, und ich hatte mich darauf gefreut, ins Warme zu kommen.«
    »Nur bis sie einschläft«, beschwatzte ihn Erica, und widerstrebend zog er erneut die Schuhe an.
    Sie hielt ihr Versprechen. Zehn Minuten später waren sie wieder im Haus, und Maja schlief draußen ruhig unter dem Regenschutz des Wagens.
    »Hast du ein Babyfon?« fragte Dan.
    Erica schüttelte den Kopf. »Nein, ich muß hin und wieder nach ihr sehen.«
    »Warum hast du nichts gesagt, dann hätte ich nachgeguckt, ob wir unseres noch irgendwo liegen haben.«
    »Du kommst ja jetzt wohl ein bißchen öfter vorbei«, sagte Erica, »dann kannst du es nächstes Mal mitbringen.«
    »Ja, entschuldige, daß es so lange gedauert hat, bevor ich mich mal sehen ließ«, sagte er. »Aber ich weiß schließlich, wie es in den ersten Monaten so ist, also habe …«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, erwiderte Erica. »Du hast völlig recht. Erst jetzt fühle ich mich allmählich in der Lage, Besuch zu empfangen.«
    Sie setzten sich aufs Sofa, wo Erica bereits den Tisch gedeckt hatte, und Dan griff mit gutem Appetit zu den Hefestücken, die sie im Ofen aufgewärmt hatte.
    »Mmmm«, sagte er. »Hast du die gebacken?« Er konnte nicht verbergen, daß in seiner Stimme Verwunderung mitklang.
    Erica blitzte ihn sauer an. »Wenn das der Fall wäre, brauchtest du wirklich nicht so verwundert zu klingen. Aber nein, das war nicht ich, Schwiegermutter hat sie gebacken, als sie hier war«, gab sie gezwungenermaßen, zu.
    »Hab mir schon so was gedacht. Die hier sind nicht schwarz genug, um von dir zu stammen«, zog Dan sie auf.
    Erica fand keine vernichtendere Antwort als: »Äh!« Er hatte ja tatsächlich recht. Sie und Backen, das paßte nicht zusammen.
    Nach einer Weile gemütlichen Redens und der Auffrischung all dessen, was seit dem letzten Mal passiert war, stand Erica auf.
    »Ich will nur mal nach Maja sehen.«
    Vorsichtig öffnete sie die Haustür und schaute in den Wagen. Merkwürdig, Maja mußte unter die Decke gerutscht sein. Sie löste so lautlos wie möglich den Regenschutz und schlug die Decke beiseite. Mit ganzer Kraft schlug die Panik zu. Maja lag nicht im Wagen!
     
    Es knackte im Rücken, als Martin sich hinsetzte, und er streckte die Arme in die Höhe, um die Wirbel einzurenken. Durch all das Schleppen von Umzugskartons und Möbeln fühlte er sich wie ein alter Mann. Plötzlich sah er ein, daß ein paar Stunden im Fitneßcenter vielleicht gar nicht schlecht gewesen wären, aber hinterher wußte man es immer besser. Pia sagte außerdem, daß sie seinen schlaksigen Körper mochte, und deshalb sah er keinen Grund, irgend etwas daran zu ändern. Aber, Teufel noch mal, weh tat es im Rücken.
    Doch schön war es geworden, das mußte er zugeben. Pia war diejenige von ihnen, die bestimmen durfte, wo alles stehen sollte, und das Resultat war bedeutend besser geworden, als es ihm in seinen Junggesellenbuden je gelungen war. Er hätte jedoch gewünscht, etwas mehr von seinen eigenen Sachen behalten zu dürfen. Jetzt waren es nur seine Stereoanlage, sein Fernseher und das Billy-Bücherregal, die vor ihren kritischen Augen Gnade gefunden hatten. Der Rest war ohne Pardon auf die Müllkippe gewandert. Am schwersten war ihm der Abschied von dem alten Ledersofa aus seinem Wohnzimmer gefallen. Zwar gab er ihr recht, daß es bessere Tage gesehen hatte, aber die Erinnerungen … Und was für Erinnerungen!
    Bei näherer Überlegung aber war vielleicht gerade das der Grund, daß Pia so entschieden erklärt hatte, es müßte entsorgt und ein Sofa, Modell Tomelilla, von Ikea angeschafft werden. Einen alten Küchentisch aus Kiefernholz hatte er tatsächlich auch behalten dürfen, aber Pia kaufte schnell eine Tischdecke, mit der sie jeden Zentimeter des Tisches zudeckte.
    Nun ja, das waren nur kleine Sandkörner im Getriebe. Bis jetzt gab es nichts Negatives in ihrem gemeinsamen Leben. Er liebte es, jeden Abend zu Pia heimzukommen, sich aufs Sofa zu fläzen und irgend etwas Sinnloses im Fernsehen zu gucken, mit Pias Kopf auf seinem Schoß, oder sich ins neue Doppelbett zu legen und zusammen einzuschlafen. Alles war genauso wunderbar, wie er es sich erträumt hatte. Er wußte, daß er vielleicht etwas betrübter sein sollte, weil die fröhliche Partyzeit seiner Junggesellentage vorbei war, jedenfalls sagten das einige seiner Kumpels, doch er vermißte das alles nicht mehr, als er einen gehörigen Kater vermißte. Und Pia, ja, sie war einfach perfekt.
    Martin vertrieb

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