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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann wieder lehnte er sich zurück und ließ die anderen den Einsatz erhöhen, obwohl er reines Gold auf der Hand hatte.
    Er hat kein Muster, überlegte sie, was vermutlich doch schon wieder ein Muster war.
    Nachdem Sweeney mit einem Herz-Flush einen armseligen Gewinn eingestrichen hatte, stand sie vom Tisch auf. „Will jemand ein Bier?“
    Alle wollten. Althea ging in die Küche und machte Bierflaschen auf. Als Colt hereinkam, war sie gerade dabei, sich selbst ein Glas Wein einzuschenken.
    „Wollte nur sehen, ob ich dir nicht vielleicht helfen kann.“
    „Ich komme schon klar“, sagte sie schroff.
    „Ich kann mir kaum etwas vorstellen, womit du nicht klarkommst.“ Ziemlich reizbar, die Frau, dachte er. „Trotzdem wollte ich dir ein bisschen helfen.“
    Maria hatte genug Sandwiches für eine ganze hungrige Kompanie vorbereitet. Da ihm nichts Besseres einfiel, schob Colt unschlüssig die Platten herum. Sie hatten sich seit ihrer Auseinandersetzung am Nachmittag nicht mehr gesehen, und jetzt wusste er nicht, wie er anfangen sollte.
    „Ich wollte noch etwas wegen heute Nachmittag sagen.“
    „So? Was denn?“ Ihr Ton war frostig. Althea drehte sich zum Kühlschrank um und nahm eine Schüssel mit Marias köstlichem Guacamole-Dip heraus …
    „Dass es mir leidtut.“
    … und hätte sie um ein Haar fallen gelassen. „Wie bitte?“
    „Verdammt, ja, es tut mir leid, okay?“ Er hasste es, sich zu entschuldigen – weil es bedeutete, dass er einen Fehler gemacht hatte, und zwar einen großen. „Dieses Video hat mich völlig fertig gemacht. Ich war so außer mir, dass ich am liebsten alles kurz und klein geschlagen hätte. Und da sonst niemand da war, habe ich dann meine Wut eben an dir ausgelassen, aber ich habe es nicht so gemeint.“
    Sie fühlte sich überrumpelt, weil eine Entschuldigung das Letzte war, womit sie gerechnet hatte. Sie stand mit der Schüssel in der Hand da und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Schon gut.“
    „Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich Liz sehen könnte“, sagte er, und da er sich genötigt fühlte, alles zu sagen, fuhr er fort: „Und gleichzeitig Angst, sie nicht zu sehen.“ Weil er nicht wusste, was er mit seinen Händen machen sollte, langte er nach einer geöffneten Bierflasche und trank einen langen Schluck. „So eine Angst kenne ich normalerweise gar nicht.“
    Es hätte kaum etwas gegeben, das besser geeignet gewesen wäre, ihre Abwehr zu durchbrechen. Bewegt stellte sie die Schüssel auf dem Tresen ab und riss eine Chipstüte auf.
    „Mir ging es genauso. Das hätte eigentlich nicht sein sollen, aber es war trotzdem so.“ Sie schüttete die Chips in eine Schale und wünschte sich, dass es sonst noch etwas gäbe, das sie tun könnte. Irgendetwas. „Tut mir leid, dass wir nicht schneller weiterkommen, Colt.“
    „Hauptsache, es gibt keinen Stillstand. Und das habe ich größtenteils dir zu verdanken.“ Er hob eine Hand, ließ sie wieder fallen. „Aber außer dass ich heute Nachmittag Lust hatte, alles kurz und klein zu schlagen, wollte ich auch noch etwas anderes, Thea. Ich wollte dich in den Arm nehmen.“ Er sah die Wachsamkeit in ihren Augen aufblitzen und musste seine aufsteigende Verärgerung unterdrücken. „Nicht über dich herfallen, Thea. Dich halten. Das ist ein Unterschied.“
    „Ja, das ist es.“ Sie atmete tief und ruhig aus. In seinen Augen stand der Wunsch nach Trost und Nähe. Kein Begehren, sondern nur der Wunsch zu trösten und getröstet zu werden. Das verstand sie. „Ich schätze, ich hätte es gebrauchen können.“
    „Ich könnte es jetzt immer noch machen.“ Es kostete ihn viel, den ersten Schritt zu machen, diese Art von erstem Schritt. Aber er ging auf sie zu und öffnete die Arme.
    Es kostete sie genauso viel, in seine Arme zu kommen und ihre eigenen um ihn zu legen.
    Und als sie sich nahe waren, als ihre Wange an seiner Schulter ruhte und seine an ihrem Haar, seufzten sie beide tief auf. Die Anspannung floss ab wie Wasser über einen gebrochenen Damm.
    Er verstand es nicht, war sich nicht einmal sicher, ob er es akzeptieren konnte, aber er spürte, dass es sich richtig anfühlte. Schlicht und ergreifend richtig. Anders als beim ersten Mal, als sie in seinen Armen gelegen hatte, wurde er diesmal nicht von einer Welle von Lust überschwemmt und durch seine Adern wälzte sich auch keine geschmolzene Lava. Dafür breitete sich eine süße, wohlige Wärme in ihm aus.
    Er hätte sie für Stunden so halten können.
    Sie erlaubte

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