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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und verschwand im Dickicht des Waldes.
    „Er wollte wohl keinen Kaffee und keine Nüsse“, bemerkte Althea leise. Sie wusste nicht, warum sie so bewegt war. Sie wusste nur, dass es so war, dass sie sich tief berührt fühlte. Entspannt an Colt gelehnt und von seinen Armen umfangen, fühlte sie sich auf eine unerklärliche Weise zufrieden.
    „Das kann ich gut verstehen.“ Colt rieb seine Wange an ihrem Haar. „Was für eine schöne Art, den Tag anzufangen.“
    „Ja.“ Sie drehte sich um, legte ihm spontan einen Arm um den Hals und presste ihren Mund auf seinen. „Und das ist noch schöner.“
    „Viel schöner“, pflichtete er ihr bei und schloss die Augen, als sie den Kuss vertiefte. Gleich darauf knabberte er an ihrem Hals und war amüsiert, als sie lachte und sein kratziges Gesicht wegschob. „Wenn wir wieder in Denver sind, möchte ich, dass du mich daran erinnerst, wo wir aufgehört haben.“
    „Vielleicht mache ich es ja.“ Mit leisem Bedauern machte sie sich von ihm frei. „Aber jetzt sollten wir wohl besser unsere Zelte hier abbrechen. Ach, übrigens“, fügte sie hinzu, während sie sich ihr Schulterholster umschnallte, „du schuldest mir nicht nur Unterwäsche, sondern auch ein Frühstück.“
    „Schreib’s dir auf.“
    Zwanzig Minuten später saßen sie angeschnallt im Cockpit. Colt überprüfte seine Instrumente, während Althea ein bisschen Rouge auflegte.
    „Wir haben nicht vor, auf eine Party zu gehen“, brummte er.
    „Wenn ich auch meine Zähne nicht putzen und nicht duschen kann“, sagte sie und zerbiss ein Pfefferminz, das sie in ihrer Handtasche gefunden hatte, „so habe ich doch den Sinn für ein gepflegtes Äußeres nicht ganz verloren.“
    „Mir gefällt es aber, wenn du blass bist.“ Er startete die Motoren. „Es wirkt so zerbrechlich.“
    Nachdem sie ihn einen Moment aus zusammengekniffenen Augen angestarrt hatte, legte sie zum Trotz noch eine Portion Rouge auf. „Flieg einfach, Nightshade.“
    „Ja Sir, Lieutenant.“
    Er sah keine Veranlassung, ihr zu sagen, dass es ein etwas problematischer Start werden könnte. Während sie ihr Haar zu einem Zopf flocht, manövrierte er das Flugzeug in die beste Startposition. Nachdem er ganz kurz mit einem Finger den St. Christophorus unter seinem Hemd berührt hatte, gab er Gas.
    Die Maschine schoss nach vorn, hüpfte, schüttelte sich heftig und hob schließlich zentimeterweise vom Boden ab. Colt kämpfte mit dem Gegenwind, das Flugzeug neigte sich leicht zur Seite, dann pendelte es sich ein. Endlich erhoben sie sich aus dem winzigen Talkessel und flogen über Baumwipfel und Berge.
    „Nicht übel, Nightshade.“ Althea warf ihren Zopf auf den Rücken. Als er ihr einen Blick von der Seite zuwarf, sah er ihr an, dass sie ganz genau gewusst hatte, wie schwierig der Start gewesen war. Die Hände, die gerade dabei waren, die Wimperntusche aufzuschrauben, waren völlig ruhig, aber sie hatte es gewusst. Und er hätte es wissen müssen, dass sie es wusste.
    „Boyd hat recht, Thea. Du bist wirklich eine tolle Partnerin.“
    „Versuch einfach nur, das Ding für einen Moment ruhig zu halten, okay?“ In sich hineinlächelnd, hielt sie sich ihren Taschenspiegel vor und begann sorgfältig ihre Wimpern zu tuschen. „So, und was machen wir jetzt?“
    „Dasselbe wie vorher. Wir schauen uns ein bisschen um. Das Haus, nach dem wir suchen, hat eine ansteigende Auffahrt.“
    „Das hilft uns bestimmt wahnsinnig viel weiter.“
    „Sei still. Es ist einstöckig, mit einem ums Haus herumlaufenden Balkon im ersten Stock, und hat eine dreigeteilte, nach Westen ausgerichtete Vorderfront aus Glas. In einer Szene auf dem Video ging die Sonne unter“, erklärte er. „Irgendwo in der Gegend muss ein See sein, außerdem habe ich Tannen und Fichten gesehen, was uns einen Hinweis auf die ungefähre Höhe gibt. Das Haus ist aus weiß getünchten Baumstämmen erbaut. Es zu entdecken dürfte eigentlich nicht allzu schwierig sein.“
    Das war gut möglich, aber Althea wusste, dass es noch etwas gab, das ausgesprochen werden musste. „Es kann sein, dass sie nicht dort ist, Colt.“
    „Wir werden es herausfinden.“ Er flog einen Kreis und dann in Richtung Westen. Weil sie sah, wie beunruhigt er war, versuchte Althea ihn abzulenken. „Was für einen Rang hattest du eigentlich in der Air Force?“
    „Major.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Sieht ganz danach aus, als ob ich höhergestellt wäre als du.“
    „Du bist aus dem Dienst ausgeschieden“,

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