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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Morgenspaziergang. Wir sollten nicht zusammen gesehen werden.“
    Colt schob seine zu Fäusten geballten Hände in seine Jackentaschen, dann zwang er sich, die Fäuste aufzumachen. Sie hatte recht – mehr noch, sie war gut. Er nahm die Hände wieder heraus, packte sie an den Schultern und riss sie an sich. „Pass auf dich auf, Lieutenant.“
    Sie küsste ihn hart. „Gleichfalls, Nightshade.“
    Sie drehte sich um und ging mit langen Schritten davon. Er wollte sie aufhalten, wollte ihr sagen, dass er sie liebte. Doch er tat es nicht, sondern ging über den gefrorenen Boden an die Rückseite des Hauses. Das war nicht der richtige Moment für Gefühle. Er würde sie sich für später aufheben.
    Jeden Gedanken an sie verdrängend, rannte er geduckt durch den vereisten Schnee.
    Althea ging schnell. Sie wollte bei Erreichen des Hauses außer Atem und ein bisschen aufgelöst wirken. Nachdem sie in Sichtweite der Glasfront war, stolperte sie mehr, als dass sie rannte, und schützte Erleichterung vor. Als sie beim Haus angelangt war, ließ sie sich rufend und klopfend gegen die Tür sinken.
    In dem Mann, der ihr öffnete, erkannte sie Kline. Er trug eine ausgebeulte graue Jogginghose und kniff die geröteten Augen gegen den Rauch aus der Zigarette zusammen, die ihm im Mundwinkel klebte. Er roch nach abgestandenem Rauch und schalem Whiskey.
    „Oh, Gott sei Dank!“ Althea sank gegen den Türpfosten. „Dem Himmel sei Dank! Ich hatte schon Angst, ich würde nie mehr einen Menschen sehen. Ich fühle mich, als wäre ich eine Ewigkeit gelaufen.“
    Kline musterte sie argwöhnisch. Süßes Ding, entschied er, aber er war nicht scharf auf Überraschungen. „Was wollen Sie?“
    „Mein Auto …“ Sie presste sich eine zitternde Hand aufs Herz. „Es ist stehen geblieben … ungefähr eine Meile von hier, nehme ich an. Ich will hier in der Gegend Freunde besuchen, aber ich habe mich verfahren. Vielleicht bin ich falsch abgebogen.“ Sie erschauerte und verkroch sich tiefer in ihren Parka. „Darf ich vielleicht einen Moment reinkommen? Ich bin halb erfroren.“
    „Hier in der Nähe wohnt sonst niemand. Es gibt keine anderen Häuser.“
    Sie schloss die Augen. „Oh, Gott. Ich habe mir gleich gedacht, dass ich irgendwo falsch abgebogen bin. Ich muss im Kreis gefahren sein, weil auf einmal alles so gleich aussah. Ich bin heute Morgen schon ganz früh losgefahren … weil ich von meinem Urlaub so viel wie möglich haben wollte.“ Sie schaute ihn mit großen Augen an und bewerkstelligte ein schwaches Lächeln. „Aber das ist bis jetzt gründlich schiefgegangen. Sagen Sie, dürfte ich vielleicht bei Ihnen kurz telefonieren, um meine Freunde anzurufen, damit sie mich holen?“
    „Kein Problem.“ Die Braut ist harmlos, entschied Kline. Und hübsch anzuschauen obendrein.
    „Oh, ein Feuer …“ Nachdem er sie ins Haus gelassen hatte, rannte Althea mit einem erleichterten kleinen Aufschrei auf einen Kamin zu, in dem ein Feuer brannte. „Ich wusste nicht, dass man derart frieren kann.“ Während sie sich die Hände rieb, strahlte sie Kline über die Schulter an. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie dankbar ich Ihnen bin.“
    „Kein Problem“, wiederholte er und nahm die Zigarette aus dem Mundwinkel. „Hier kommt nicht oft jemand vorbei.“
    „Das wundert mich nicht.“ Sie schaute auf die verglaste Vorderfront. „Obwohl es hier so schön ist. Und dieses Haus!“ Geblendet von dem Anblick drehte sie sich einmal im Kreis. „Einfach traumhaft. Ich schätze, hier kann man, gemütlich mit einem Glas Wein am Kamin, sogar einen oder zwei Schneestürme gut durchstehen.“
    Er verzog den Mund. „Ich machs mir lieber mit was anderem am Kamin gemütlich.“
    Althea klimperte verführerisch mit den Wimpern, dann schlug sie sittsam den Blick nieder. „Das klingt ja richtig romantisch, Mr …?“
    „Kline. Sie können mich Harry nennen.“
    „In Ordnung, Harry. Ich bin Rose“, sagte sie, zu ihrem zweiten Vornamen Zuflucht nehmend, falls Kline Wild Bills Cop dem Namen nach kannte. Sie streckte ihm die Hand hin. „Freut mich wirklich sehr. Ich glaube, Sie haben mir das Leben gerettet.“
    „Was zum Teufel ist da unten eigentlich los?“
    Althea schaute hinauf zu der Galerie und sah einen hoch gewachsenen, drahtigen Mann mit ungepflegten blonden Haaren. Sie erkannte ihn als einen zweiten Mann in dem Video.
    „Überraschender Besuch, Donner“, rief Kline hinauf. „Eine Autopanne.“
    „Teufel …“ Donner blinzelte

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