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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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rollte sich sie sich zur Seite, um dem Faustschlag auszuweichen. Tidal Wave war groß und schwer, dafür war sie schnell. Sie zog sich auf die Knie hoch und packte ihre Waffe mit beiden Händen.
    Diesmal verfehlte die Kugel ihr Ziel nicht. Sie hatte nur einen Moment Zeit, um die Blutspritzer auf seinem weißen T-Shirt zu registrieren, bevor sie auf die Füße sprang.
    Donner rannte zur Tür, und Kline zog fluchend eine Schublade auf. Sie sah das Aufblitzen von Metall.
    „Hände hoch! Keine Bewegung!“
    Auf ihren Befehl hin blieb Donner erstarrt stehen und hob dann langsam die Hände, aber Kline riss trotzdem die Pistole aus der Schublade.
    „Lassen Sie die Waffe fallen, Harry“, sagte sie schneidend, während sie einen Schritt zurücktrat, damit sie beide Männer im Blick behalten konnte. „Andernfalls werden Sie den Teppich genauso mit Ihrem Blut voll tropfen wie Ihr Freund hier.“
    „Miststück.“ Mit zusammengebissenen Zähnen ließ er die Pistole fallen.
    „So ist es brav. Okay und jetzt mit dem Gesicht auf den Boden, Hände auf den Rücken. Sie auch, Romeo“, sagte sie zu Donner. Während die Männer gehorchten, griff sie nach Klines Waffe. „Ihr hättet wirklich nicht so leichtsinnig sein dürfen, eine Fremde in euer Haus zu lassen.“
    Dass sie barbarische Schmerzen hatte, merkte Althea erst, nachdem ihr Adrenalinspiegel wieder etwas abgesunken war. Sie war von Kopf bis Fuß ein einziger Schmerz. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Tidal Wave sie bei seinem überfallartigen Angriff nicht ernsthaft verletzt hatte.
    Ganz weit in der Ferne ertönte Sirenengeheul. „Scheint so, als ob die gute Fran die Truppe postwendend in Marsch gesetzt hätte. Und jetzt, nur falls das noch nicht klar ist, ich bin von der Polizei, und Sie sind verhaftet.“
    Althea klärte gerade die beiden Verhafteten mit ruhiger Stimme über ihre Rechte auf, als Colt mit einer Pistole in der einen und einem Messer in der anderen Hand ins Zimmer gestürmt kam. Wahrscheinlich waren kaum mehr als drei Minuten vergangen, seit sie den ersten Schuss abgegeben hatte. Der Mann war wirklich schnell.
    Nachdem sie ihm einen kurzen Blick zugeworfen hatte, beendete sie die Prozedur und bat Colt anschließend: „Kümmerst du dich um diese beiden Idioten hier, Nightshade?“ Dann griff sie nach dem herunterbaumelnden Telefonhörer und fragte: „Officer Mooney? Ja, hier ist Lieutenant Grayson. Wir brauchen hier draußen einen Krankenwagen. Ich habe einen Verhafteten mit einer Schusswunde. Nein, die Situation ist unter Kontrolle. Danke für Ihre Hilfe.“
    Sie legte auf und wendete sich wieder zu Colt um. „Was ist mit Liz?“
    „Sie ist okay. Ich habe ihr gesagt, dass sie an der Straße auf die Polizei warten soll. Ich habe die Schüsse gehört.“ Seine Hände waren ruhig. Dafür sollte er dankbar sein. Seine Knochen waren weich wie Gelee. „Ich dachte mir, dass etwas schiefgelaufen ist.“
    „Da hast du richtig gedacht. Der da.“ Sie deutete mit dem Kopf auf Tidal Wave. „Er muss mich mit Wild Bill gesehen haben. Warum versuchst du nicht, irgendwo ein Handtuch aufzutreiben? Wir sollten besser diese Blutung stoppen.“
    „Zum Teufel damit!“ Es brach so heftig aus ihm heraus, dass die beiden Männer auf dem Boden zusammenzuckten. „Dir läuft an der Schläfe das Blut herunter!“
    „Ja?“ Sie berührte die klaffende Wunde an ihrer rechten Schläfe, dann schaute sie angewidert auf ihre blutverschmierten Fingerspitzen. „Herrgott. Das muss ich wohl nähen lassen. Ich hasse es, mich nähen zu lassen.“
    „Wer war das?“ Colt taxierte die drei Männer mit eiskalten Augen.
    „Der, auf den ich geschossen habe. Der im Moment gerade dabei ist zu verbluten. Los, beeil dich, hol mir ein Handtuch, damit wir ihn wenigstens noch vor Gericht bringen können.“ Als Colt keine Anstalten machte, ihrer Aufforderung nachzukommen, trat sie entschlossen zwischen ihn und den Verletzten und sagte: „Komm mir jetzt bloß nicht mit so einem Quatsch, Nightshade. Ich bin keine hilflose junge Dame, und edle Ritter kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Hast du das kapiert?“
    „Ja.“ Er holte tief Luft. Er hatte im Moment einfach zu viele Gefühle. Und kein einziges Gefühl vermochte an der Situation etwas zu ändern. „Ja, ich hab’s kapiert, Lieutenant.“
    Damit wandte er sich ab und tat, was sie von ihm verlangt hatte. Wenigstens kommt sie mit der Situation zurecht, dachte er. Aber sie kam ja mit allem zurecht.
    Er wurde erst wieder ruhiger,

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