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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Angst. Es ist vorbei. Colt sagt, dass es vorbei ist, aber weh tut es immer noch.“
    „Ich weiß.“ Althea nahm Liz wieder in die Arme. „Es tut mehr weh als alles andere, und es wird noch eine ganze Weile wehtun. Aber du bist nicht allein. Du musst dich immer daran erinnern, dass du nicht allein bist. Du hast deine Familie, deine Freunde. Du hast Colt. Und wenn du willst, kannst du jederzeit mit mir reden.“
    Liz schmiegte sich schniefend an Althea. „Was haben Sie gemacht? Hinterher, meine ich. Was haben Sie da gemacht?“
    „Ich habe überlebt“, murmelte Althea, über Liz’ Kopf hinweg ins Leere starrend. „Und du wirst auch überleben.“
    Colt stand, den Arm voller Getränkedosen und Knabberriegel, in der Tür des Untersuchungszimmers. Wenn er sich vorhin nutzlos gefühlt hatte, so fühlte er sich jetzt unerträglich nutzlos.
    Hier war im Moment kein Platz für ihn, er konnte den Schmerz dieser beiden Frauen nicht nachempfinden, selbst wenn er sich noch so große Mühe gab. Seine erste und einzige Reaktion war Wut. Aber an wem sollte er sie auslassen? Er verließ das Behandlungszimmer und stellte die Dosen und Knabberriegel auf einem Tisch im Wartezimmer ab. Aber wenn er die beiden nicht trösten, wenn er das, was passiert war, nicht ungeschehen machen konnte, was konnte er dann tun?
    Er fuhr sich übers Gesicht und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Als er die Hände wieder herunternahm, sah er Liz’ Eltern aus dem Aufzug steigen.
    Jetzt konnte er immerhin etwas tun. Er ging auf sie zu, um sie zu begrüßen.
    Im Untersuchungszimmer hatte Althea Liz’ Haar fertig gebürstet. „Willst du dich jetzt anziehen?“
    Liz verzog ihr Gesicht zu etwas, das für ein Lächeln durchgehen konnte. „Das Zeug zieh ich nie mehr an.“
    „Das kann ich gut verstehen. Na, vielleicht kann ich dir ja irgendwo etwas organisieren …“ Althea wandte den Kopf, als sie aus dem Augenwinkel draußen auf dem Flur eine Bewegung erhaschte. Sie sah eine bleiche Frau und einen gequält dreinschauenden Mann, beide mit rot geränderten Augen.
    „Oh, Baby! Oh, Liz!“ Die Frau rannte, dicht gefolgt von ihrem Mann, auf Liz zu.
    „Mom!“ Liz warf sich schluchzend in ihre Arme. „Oh, Mom!“
    Althea trat einen Schritt beiseite, während sich Eltern und Kind mit Tränen in den Augen begrüßten. Als sie Colt auf der Schwelle entdeckte, ging sie zu ihm hin. „Du bleibst am besten hier. Ich sage Dr. Mailer Bescheid, dass sie hier sind, bevor ich gehe.“
    „Wohin gehst du denn?“
    Sie hängte sich ihre Tasche über die Schulter. „Meinen Bericht schreiben.“
    Sie schrieb ihn, und dann ging sie nach Hause und legte sich in die Badewanne, bis die Haut an ihren Fingern und Zehen ganz verschrumpelt war. Und anschließend fiel sie völlig erschöpft nackt ins Bett und schlief tief und traumlos, bis sie von einem lauten Klopfen an der Tür geweckt wurde.
    Völlig groggy tastete sie nach ihrem Bademantel und knotete ihn auf dem Weg zur Tür zu. Als sie Colt durch den Spion sah, machte sie ein finsteres Gesicht und riss die Tür auf.
    „Nenn mir einen guten Grund, warum ich dir nicht eine Anzeige wegen Ruhestörung aufbrummen sollte. Meine Ruhe.“
    Er hielt ihr einen flachen rechteckigen Karton hin. „Ich habe Pizza mitgebracht.“
    Sie atmete betont aus und wieder ein – wobei ihr der Duft nach Käse und Gewürzen in die Nase stieg. „Na, vielleicht rettet dich das ja. Ich nehme an, du willst damit reinkommen.“
    „So habe ich es mir gedacht.“
    „Na schön, dann komm rein.“ Nach dieser nicht allzu begeisterten Einladung drehte sie sich um und ging weg, um Teller und Servietten zu holen. „Wie hält sich Liz?“
    „Überraschend gut. Marleen und Frank sind so eins mit ihr, wie man sich nur vorstellen kann.“
    „Das werden sie auch sein müssen.“ Sie kam zurück, um die Teller auf den Tisch zu stellen. „Ich hoffe, ihnen ist klar, dass sie alle zusammen eine Familientherapie machen müssen.“
    „Sie haben bereits mit Dr. Mailer darüber gesprochen. Sie will ihnen helfen, einen guten Therapeuten zu finden.“ Er zerteilte die Pizza, während er sorgfältig nach Worten suchte. „Als Erstes wollte ich dir danken. Und versuch jetzt nicht wieder, mir gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, Thea. Ich möchte es wirklich gern aussprechen.“
    „Also gut“, sagte sie. Sie setzte sich und suchte sich ein Stück Pizza aus. „Dann mach.“
    „Ich spreche nicht nur von der offiziellen Kooperation, der Art, wie du

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