Die tödliche Heirat
verrieten auf den ersten Blick, daß Frank seine Wohnung mit viel Geschmack eingerichtet hatte. Scoulder führte Ronnie zu der großen Wohnlandschaft, die den Raum beherrschte, und bat sie, es sich bequem zu machen. Nachdem er an seiner gutbestückten Bar einen ›Manhattan‹ gemixt hatte, kam er mit den beiden gefüllten Gläsern zurück und setzte sich neben Ronnie:
»Ich bin sehr glücklich, daß du mitgekommen bist, Darling. Zum erstenmal habe ich dich ganz alleine für mich. Niemand kann uns hier stören. Ich weiß so wenig von dir – und dabei würde ich gerne alles wissen …«
Ronnie unterbrach ihn. »Es soll bestimmt keine Geheimnisse zwischen uns geben, Frank. Aber du mußt mir Zeit lassen. Eines Tages werde ich dir wirklich alles erzählen können, und vielleicht ist dieser Tag gar nicht mehr so fern. Aber bis dahin – bitte, frag nicht mehr. Vor allem …« Sie erhob sich: »Laß uns heute abend dieses Thema vergessen. Wir sind zusammen – ist das nicht alles?«
Frank sah zu Ronnie auf, die vor ihm stand. Die veränderte Perspektive ließ sie noch viel attraktiver erscheinen. Ihre Gestalt wirkte verlängert, dadurch kam ihre Figur noch vorteilhafter zur Geltung. Franks Blick glitt vom Rockansatz über die leicht gerundeten Hüften und der nun besonders schmal erscheinenden Taille zu Ronnies Brüsten, die sich unter dem leichten Sommerkleid herausfordernd abhoben. Ein wildes Verlangen stieg in ihm auf, das im Moment alle seine anderen Überlegungen verdrängte.
Er sprang auf, preßte Ronnie mit einer schnellen Umarmung an seinen Körper und bedeckte ihren Ausschnitt mit heißen Küssen.
Sie bog sich zurück, nicht unwillig, aber doch bestimmt, und löste sich aus seinen Armen. »Frank, wir haben Zeit … ich werde heute bei dir bleiben … Willst du mich zur Strafe dafür verhungern lassen?«
Frank trat einen Schritt zurück und wischte sich über seine Augen. Dann erst bemerkte er, daß es draußen inzwischen völlig dunkel geworden war. Langsam führte er Ronnie zu der großen Fenstertür und öffnete diese. Sie traten auf einen kleinen Balkon. Weit öffnete sich ihnen der Blick über das abendliche New York, über Manhattan bis hin zum Hudson River. Links von ihnen hoben sich das Empire State Building und das Rockefeller Center gegen den sternenbedeckten Himmel ab. Es war eine laue Juninacht, nur in dieser Höhe spürte man einen leichten Wind, der jedoch angenehme Kühlung spendete.
Ronnie hatte ihre rechte Hand in die linke Franks gelegt.
»Wie wenig Ahnung die Leute haben, wenn sie immer sagen, New York wäre eine Anhäufung von Beton. Gibt es etwas Romantischeres als diesen Blick über das erleuchtete Häusermeer?«
»Du kommst ins Schwärmen, Darling«, lachte Frank. »Ich hoffe, das nächtliche New York bleibt nicht unser aufregendstes Erlebnis. Es gibt so viele herrliche Plätze auf der Welt. Ich möchte sie alle mit dir besuchen und bewundern. Immer sollst du an meiner Seite sein, wenn es besonders schön zu werden verspricht.«
Ronnie wandte sich ab. Die Tränen, die in ihren Augen standen, sollte Frank nicht sehen. Ein glückliches Leben an seiner Seite – würde das jemals Wahrheit werden können? Wie würde Frank sich verhalten, wenn er eines Tages wirklich alles erfuhr?
Rasch ging sie ins Zimmer zurück. Frank folgte ihr. »Nun werde ich aber dafür sorgen, daß du nicht nur mit romantischen Erlebnissen gefüttert wirst. Was darf ich dir servieren lassen?«
»Unterhältst du hier einen Hotelbetrieb?«
»Nein, aber unten im Haus ist ein gutes Restaurant, und wenn dein Sinn nicht gerade nach gerösteten Heuschrecken steht, werde ich deinen Wunsch wohl erfüllen lassen können.«
Ronnie entschied sich für Hummer indonesisch. Frank bestellte telefonisch und orderte dabei für sich selbst ein T-Bone-Steak.
Etwa eine halbe Stunde später wurden die Speisen gebracht. Sie waren auf Silbertabletts appetitanregend angerichtet. Inzwischen hatte Frank schon eine Flasche Pommery geöffnet.
Das Essen verlief in völliger Harmonie. Ronnie lobte die raffinierte Zubereitung und meinte, Frank solle sie nicht zu sehr verwöhnen, sonst würde sie dieses Restaurant laufend besuchen. Worauf Frank natürlich mit dem Kompliment konterte, daß er sich nichts Schöneres vorstellen könne, als Ronnie stets bei sich zu haben.
»Du erinnerst dich hoffentlich daran, daß ich es war, der dich heute nachmittag fragte, ob wir nicht bald heiraten sollten …«
Statt einer Antwort erhob sich Ronnie
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