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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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daß einer davon mal nicht aufpaßt. Und dann ist unsere Stunde gekommen.«
    »Jedenfalls scheint sich wenigstens der Wirkungskreis des todbringenden Eheinstitutes nur auf New York City zu beschränken. Denn das FBI hat Murrey vor einer Stunde mitgeteilt, daß die Anzeigen ausschließlich in den beiden uns bereits bekannten Zeitungen ›New York Times‹ und ›Daily News‹ erschienen sind, und zwar lediglich in Ausgaben vom 19. Mai.«
    »Das berühmte Glück im Unglück«, versuchte Bennols zu scherzen, wurde aber gleich wieder ernst. »Dann müßten wir eine Spur aufnehmen können, wenn das ominöse Institut eines Tages die bei den Anzeigenabteilungen noch lagernden Chiffresendungen abholen läßt. Ich habe nach unserem zweiten Besuch in Paddletons Wohnung sofort veranlaßt, daß die zwei Chiffrefächer von zuverlässigen Beamten bewacht werden.«
    Und in der Tat: Als Fensterputzer und Telefontechniker, als Hausboten und Elektriker getarnt, warteten in diesen Tagen die abgeordneten Polizisten in den großen Schalterhallen der beiden Anzeigenabteilungen stets darauf, unauffällig den Mann oder die Frau verfolgen zu können, welcher oder welche die Sendungen für Chiffre B 10/54 abholen wollte.
    Während dieser Zeit durchleuchtete man in gewissenhafter Kleinarbeit auch die Verbindungen, die zwischen Bertolli und Martin bestanden hatten. Es stellte sich heraus, daß sie ausschließlich geschäftlicher Natur gewesen waren. Bertolli besaß neben seinem Früchtehandel auch eine Anzahl von Drugstores entlang der Überlandrouten, in denen er neben den üblichen Waren auch Parfümeriewaren und Ledersachen verkaufte, die er aus dem Martin gehörenden Großhandelsunternehmen bezog. Ansonsten kannten sich die beiden Männer nur durch eine flüchtige geschäftliche Unterredung, die Bertolli angeregt hatte, anscheinend, um bei dieser Gelegenheit einen günstigeren Rabatt auszuhandeln. Das ging jedenfalls einwandfrei aus den Akten von Martins und Bertollis Firmen hervor.
    So wich die Hektik, die in den ersten beiden Wochen des ›Chiffrefalles‹ zu beobachten war, langsam einer Alltagsroutine, wie sie im Grunde auch der spektakulärste Mord mit sich bringt. Und Lieutenant Bennols konnte sich wieder mehr Schlaf gönnen.
    Inspector Henry Corner fand endlich Zeit, die Idee, die ihm am Samstag gekommen war, in Ruhe zu durchdenken. Je intensiver er sich damit beschäftigte, um so mehr ergriff diese Idee von ihm Besitz. Ja, er sah in ihrer Verwirklichung bald nur noch die einzige Chance, den Mörder doch noch zu entlarven.
    Und so setzte sich Corner eines Tages hin und schrieb einen Brief …
    Der Mörder schwieg; das Institut ›Die Ehe‹ schien an weiteren Anschriften von vermögenden Opfern nicht mehr interessiert zu sein.
    Am 4. Juni rief Chief Inspector Murrey Corner und Bennols zu sich. »Sie sind sich hoffentlich im klaren darüber, daß ich die Presse nicht mehr lange hinhalten kann. Drei unaufgeklärte Mordfälle; das ist eine etwas zu hohe Versagerquote. Jeden Tag rechne ich damit, daß so ein gerissener Polizeireporter Lunte riecht und unsere Blamage vor der Öffentlichkeit ausbreitet. Dann fangen wir den Mörder nie …«
    »Chief …«, wollte Corner ansetzen, doch Murrey, der sich langsam in eine Erregung gesteigert hatte, ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Ersparen Sie mir Ihre Entschuldigungen … Ich weiß schon im voraus, was Sie sagen wollen. Ich will Ergebnisse, keine Erklärungen. Es muß Ihnen wohl erst ein neuer Mord serviert werden, bevor Sie wieder lebendig werden. In den letzten Tagen hat sich überhaupt nichts bewegt – vor allem nicht Ihre Beamten. Und dann diese Detectives, die in den Anzeigenabteilungen herumfaulenzen. Eine Vergeudung von Steuergeldern ist das, aber keine Ermittlungsarbeit. Wie wäre es denn, wenn Sie Ihre kleinen, grauen Zellen mal wieder in Trab bringen würden, anstatt untätig herumzusitzen und darauf zu warten, daß der liebe Mörder in einer Schalterhalle erscheint und die Chiffrebriefe abholt … Sonst kann ich mir für die Zukunft gleich Kamerad Zufall engagieren …«
    Als ein Klingeln des Telefons den Redeschwall des Chief Inspectors unterbrach und dieser zum Hörer griff, benutzten Corner und Bennols diese gute Gelegenheit, um sich schnell zu entfernen.
    Im Zimmer Lieutenant Bennols ließen sie sich aufatmend nieder.
    »Ich hoffe, dem Alten ist wieder wohler, nachdem er seinen Segen über uns ausgeschüttet hat. Er ist ja auch zum …«
    »Sparen Sie sich Ihre

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