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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Morden – und Sie werden auch schuldig an den Morden sein, die noch geschehen …«
    Carlton lehnte sich zurück. Er zitterte sichtbar. »Drei Morde?!« stöhnte er. »Und es werden noch mehr folgen? Ich weiß nichts von drei Morden, bisher haben Sie mir nur etwas von Paddleton gesagt.«
    »Auch damals haben Sie Murrey und Corner nur etwas vorgespielt, als Sie so taten, als wüßten Sie noch nichts über Paddletons gewaltsamen Tod. Sie verschweigen etwas, Carlton!«
    »Nein!«
    »Doch!«
    »Zum Teufel – nein!«
    »Schreien Sie nicht so!« Bennols setzte behutsam den Tabak in Brand. Vorsichtig drückte er nach einigen Zügen die Glut fester im Pfeifenkopf.
    »Kleine Beamte werden schlecht bezahlt«, sagte er philosophisch. »Sie müssen den billigsten Tabak rauchen. Da haben Sie es besser, Carlton.« Bennols deutete auf Carltons Klimatruhe. »Sie rauchen Havannas. Noch! Im Sing-Sing gibt es Zigarren höchstens für die Außenkommandos. Nicht für so schwere Jungs wie Sie!« Bennols blies genüßlich den Rauch in den Raum.
    »Gehen Sie hin, wo der Pfeffer wächst!«
    »Nicht übel. Ist das etwa schon ein verschlüsselter Hinweis? Mit Pfeffer handelte nämlich auch Gino Bertolli …«
    Carlton schüttelte den Kopf.
    »Mario Bertolli!« berichtigte er wichtigtuerisch. Aber im gleichen Augenblick merkte er, daß er sich mit diesen Worten verraten hatte. Er sprang auf und trommelte mit beiden Fäusten auf die Tischplatte. Hysterisch schrie er Bennols an: »Sie Satan! Sie verfluchtes Schwein! Sie Höllenhund!«
    Bennols lächelte und klopfte die Pfeife aus.
    »Dreimal Beamtenbeleidigung, Carlton. Macht den Kohl noch etwas fetter! Was war also mit diesem Bertolli?«
    »Nichts!« stöhnte Carlton. Er sank in seinen Sessel zurück. Seine Hände krampften sich um die Lehne, so daß die Knöchel durch die Haut hervortraten. »Ich sage jetzt nichts mehr.«
    »Schade. Dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als Sie in Untersuchungshaft schmoren zu lassen! Wir haben da unsere gewissen Methoden, auch Sie zum Singen zu bringen, Carlton. Haben Sie schon einmal etwas vom ›Dritten Grad‹ gehört?«
    »Das ist eine Drohung!« Carlton war wieder aufgesprungen. »Das sind Gangstermethoden! Ich werde sofort meinen Anwalt anrufen!«
    »Tun Sie das, Carlton. Tun Sie das! Der Mann wird, wenn überhaupt, eine schwierige Verteidigung übernehmen. Im übrigen: Ihresgleichen, Gangster nämlich, haben uns gelehrt, wie man mit jemandem umgehen muß, um ein Geständnis zu bekommen! Wissen Sie, daß ein netter Bursche, ein gewisser Vatta aus Chikago, zwei Polizisten in einen Waschkessel setzte, darunter Feuer anzündete und die beiden bei lebendigem Leibe kochte, bis sie verrieten, was in der Inspektorenkonferenz über die nächsten Maßnahmen gegen die Mafia beschlossen worden war?!«
    Carlton wandte sich ab.
    »Hören Sie auf«, bat er. »Mir wird schlecht.«
    »Wir sind da etwas humaner, Carlton. Wir haben eine 200 Watt starke Glühbirne, die Sie Tag und Nacht bescheint. Dabei fragen zwei Mann Ihnen das Herz aus dem Leib. Wir wechseln uns in vier Schichten ab; aber Sie sitzen ohne Pause vor dieser Lampe und werden weich wie Butter. Für den Fall, daß Sie umkippen, steht ein Eimer Eiswasser bereit. Da sind Sie dann schnell wieder fit, und die Fragerei geht weiter. Glauben Sie, Carlton, daß Sie das länger aushalten als einen Tag und eine Nacht?«
    Carlton setzte sich. Er schlug die Hände vor das Gesicht und stammelte: »Bertolli hat sich bei mir Geld geliehen.«
    »Zins?«
    »20 %.«
    »Das nennt man ein Geschäft. Und weiter!«
    »Es waren nur fünftausend Dollar. Er wollte einen neuen Drugstore kaufen und hatte die Kaufsumme nicht flüssig. Er konnte keinen Tag länger warten, da ihm ansonsten die Konkurrenz den Laden weggeschnappt hätte. Dieser Store lag immerhin an der Regierungsstraße nach Washington. Eine Goldgrube also.«
    »Und das haben Sie gleich ausgenützt! Weiter!«
    »Bertolli spekulierte mit Aktien. Vor zwei Monaten machte er einen schweren Fehler und kaufte faule Papiere. Ein Gauner hatte sie ihm angedreht. Sie waren von Kupferminen in Colorado. Die Aktien sanken in drei Wochen um fünfzig Cents pro Dollarwert! Bertolli verlor fast 45.000 Dollar. In vier Wochen hätte er zahlen müssen. Er hatte zwar noch 30.000 Dollar auf der Bank, aber das brauchte er, um seine Lieferanten zu bezahlen. Kurz darauf wurde er ermordet – ich las es in der Zeitung. Ein schwerer Verlust für mich. Wer gibt mir nun meine fünftausend

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