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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Chef«, gab Bennols zu bedenken, »das war ein Sonderfall. Der Mörder oder das Mordteam wollte uns eine Nachricht zukommen lassen.«
    »… oder uns auf die falsche Spur hetzen. Nun, Bennols, ich bleibe dabei, diese Sache ist faul. Und ich fühle auch, daß in der Aussage dieses Scoulders die Lösung verborgen sein muß. Doch – verdammt – ich kann im Moment noch nicht sagen, wo ich konkret ansetzen soll.«
    »Jedenfalls würde es dem Mörder passen, wenn Sie jetzt die Akten schlössen. Er hat ja genug verdient mit den Morden an Martin, Bertolli, Paddleton und White. Da kann er sich leicht zur Ruhe setzen.«
    »Diese Ruhe werden wir ihm nicht gönnen. Denn dieser Zettel hier …« Corner hob nochmals das Papier mit der Nachricht der Chiffre B 10/54 hoch, »war vielleicht nicht sein erster, aber sein größter Fehler. Darauf wette ich mein Gehalt mit Ihnen, Bennols.«
    »Na, soviel ist das ja auch wieder nicht, Chef!« lachte der Lieutenant, der sich an jedem Monatsletzten über die seines Erachtens wirklich miserable Bezahlung der Polizei ausließ. »Sagen Sie mir lieber, was Sie jetzt zu tun gedenken.«
    »Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu Chief Inspector Murrey zu gehen und ihm ein neues Rätsel zu präsentieren. Sie aber schnappen sich morgen Detektive Margret Baldwin und sehen mal, was Sie in Paterson über diese Mrs. Wals erfahren können. Aber vorsichtig. Die Dame hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Ich habe auch keinen Anhaltspunkt für Nachforschungen in dieser Richtung. Wahrscheinlich treibt mich nichts als Neugier.«
    »Ist schon recht, Chef. Sie können sich auf mich verlassen. Vielen Dank übrigens, daß Sie mir Margret anvertrauen.«
    Und schon war Bennols aus der Tür. Corner schmunzelte und machte sich auf den Weg zu Murrey.
    Als er dort seinen Bericht abgespult hatte, biß Murrey ärgerlicher denn je an seiner Zigarre herum. »Der Mörder hält Sie zum Narren, Corner.«
    »Ich glaube nicht, Sir. Jetzt weiß ich sicher, daß seine Zeit abgelaufen ist.«
    »Und was macht Sie so sicher?«
    »Ich will es Ihnen sagen, Sir: Weil der Mörder spürt, daß eine Spur richtig ist, die wir verfolgen. Welche Spur das ist, weiß ich selbst noch nicht. Aber eine ist es. Und er fühlte sich bedroht und versuchte nun, uns durch den Überfall auf Scoulder auf eine andere Fährte zu lenken, in der sich alle Spuren totlaufen. Oder er wollte sich damit ein Alibi schaffen, einen Beweis seiner Harmlosigkeit … wobei wir immer noch nicht wissen, ob wir es mit einem Mörder oder einer Mörderin zu tun haben.«
    Murrey sah Corner an.
    »Ich brauche den Mörder. Ob Mann oder Frau, das ist mir gleich!«
    »Ich werde ihn Ihnen bringen!« sagte Corner fest.
    Murrey starrte den Inspector an, und plötzlich wußte er, daß diese Worte nicht nur so dahingesprochen waren. Auch er glaubte plötzlich, daß Corner es tatsächlich schaffen würde.
    »Lebend«, sagte er leise. »Lebend, Henry! Dieser Mensch soll seine Strafe erleiden.«

25
    Die Mahnung Murreys, ›lebend, lebend, Henry‹, brannte in Corner.
    In der folgenden halben Stunde saß er in seinem Büro und rollte in seinen Gedanken noch einmal den gesamten Fall der Heiratsmorde auf. Doch er fand keinen Anhaltspunkt, keinen Hinweis, der bisher übersehen worden war.
    Und das Entmutigendste war: Es würde wohl auch künftig keine neuen Erkenntnisse aus den bisherigen Fällen geben. Die Untersuchungen im Zusammenhang mit Martin, Bertolli, Paddleton und White waren abgeschlossen. Der Tod Carltons konnte nur durch Vermutungen mit den Heiratsmorden in unmittelbare Verbindung gebracht werden. Auch im Klub der Sieben Strohhüte war nichts Weiteres zu erfahren, ja die überlebenden sechs Herren hatten ihrerseits ein bekanntes, privates Detektivbüro auf die Fährte des geheimnisvollen Mörders gesetzt und demjenigen 10.000 Dollar versprochen, der Licht in das Dunkel brachte. Die Überprüfung des je nach Einzelfall mehr oder weniger ehrenhaften Vorlebens dieser Millionäre hatte lediglich die alte Erfahrung bestätigt, daß viel Geld stets ein warmer Mantel für eine ziemlich kalte Vergangenheit ist. Irgendwelche Verbindungen oder Interessen am Tode Martins waren dem Klub nicht nachweisbar.
    Blieb nur noch Frank Scoulder.
    In diesem Augenblick läutete das Telefon. Der wachhabende Polizist aus dem Revier, in welchem Carltons Wohnung lag, meldete sich.
    »Inspector Corner?«
    »Ja, was gibt's?«
    »Sie haben Order gegeben, daß wir bei unseren Patrouillengängen stets

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