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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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das Polizeisiegel an Carltons Haustür überprüfen …«
    Corner richtete sich aus seiner lässigen Haltung auf. Seine Gesichtszüge wirkten plötzlich gespannt.
    »Und …? Reden Sie schon …!«
    »Als Sergeant Temple um 21.10 Uhr das Siegel kontrollieren wollte, war es erbrochen.«
    »Wann hatte vorher die letzte Überprüfung stattgefunden?«
    »Ich sehe nach, Sir, einen Augenblick bitte …«
    Corner konnte es kaum erwarten.
    »Um 19.20 Uhr, Inspector. Wir haben unsere Patrouillengänge so eingeteilt, daß sie uns etwa alle zwei Stunden an Carltons Haus vorbeiführen.«
    »Hat Sergeant Temple das Haus betreten?«
    »Nein, Sir. Er hat auch sonst nichts Verdächtiges bemerkt.«
    »Danke. Ich komme sofort.«
    »Ich werde Sie erwarten, Inspector.«
    Corner lief in Bennols Büro, doch er mußte feststellen, daß der Lieutenant das Präsidium schon verlassen hatte. Sofort setzte er einen Wagen in Fahrt, der Bennols daheim abholen und zu Carltons Haus bringen sollte.
    Corner unterhielt sich noch mit dem Sergeanten, der ihn am Gartentor erwartet hatte, als auch schon mit heulender Sirene der Wagen mit Bennols heranraste.
    »Ich hoffe nur, der Fall wird bald gelöst, Sir«, sagte er beim Aussteigen. »Ich habe dann wieder endlich einmal ein Privatleben.«
    »Zeit genug zum Ausschlafen, meinen Sie wohl«, entgegnete der Inspector und ging auf die Haustüre zu.
    Das Siegel war tatsächlich erbrochen. Corner schloß die Haustüre auf und trat mit den zwei ihm folgenden Polizisten in den Flur.
    Noch keine acht Tage waren seit dem Tode Carltons vergangen, und schon lag ein nicht zu übersehender Staubbelag auf den Möbeln. Corner beschloß im stillen, ab sofort seine Frau nicht mehr mit der Frage zu nerven, ob es denn wirklich nötig sei, in der Woche zweimal Staub zu wischen.
    Der muffige Geruch nahm ihm fast den Atem.
    Im Schlafzimmer Carltons blieb Corner plötzlich stehen und winkte Bennols heran.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte er verhalten. »Der Mörder war hier!«
    In der Staubschicht, die den Nachttisch überzogen hatte, zeigten sich deutlich zwei Abdrücke. Sie waren nebeneinander plaziert und bewiesen damit, daß sich jemand auf den Nachttisch gestellt hatte.
    »Zwei Schuhspuren«, sagte Bennols bestätigend. Dann sah er Corner an und fuhr – wie um Verzeihung bittend – fort: »Zwei weibliche Schuhabdrücke.«
    »Damenschuhe, mit dünnen, hohen Absätzen.«
    Sie traten an den Nachttisch heran und blickten die Wand empor. Dort hing ein chinesischer Gong, eine wertvolle Goldarbeit, die Carlton, der alles andere als ein Sammler war, wahrscheinlich von irgendeinem Schuldner einmal hatte pfänden lassen. Corner stellte sich auf die Zehenspitzen und schob den Gong mit der Hand zur Seite. Da sahen die drei, daß darunter ein kleiner Safe eingelassen war … ein Geldschrank in der dicken Wand.
    »Sie hat etwas gesucht und gefunden«, meinte Corner. »In diesem Safe lag sicher der Schlüssel zu allen Morden! Darum mußte Carlton sterben, weil er am nächsten Tag bei Ihnen …« – er wandte sich zu Bennols um – »singen wollte. In diesem Safe befand sich das Geheimnis der tödlichen Heirat.«
    Bennols wurde lebendig.
    »Wir müssen den Safe untersuchen. Wo Fußspuren sind, sind auch Fingerabdrücke.«
    »Hoffen Sie nicht darauf, Stewart. Die Dame ist gerissen. Ich wette, sie trug Handschuhe. Und daß die Fußabdrücke hier sind … es sollte mich nicht wundern, wenn …«
    Er verließ den Schlafraum und ging zurück in das Wohnzimmer. Dort trat er an den offenen Kamin und rief dann den Lieutenant. Corner zeigte ihm verkohlte Lederteile, die neben Holzasche lagen.
    Bennols zog die Unterlippe ein.
    »Verbrannt«, sagte er. »Sie hat die Schuhe verbrannt. Und den Fußabdruck hat sie uns hinterlassen, wie zum Hohn!«
    »So war es auch gemeint!«
    »Immerhin werden unsere Spezialisten auch aus den verkohlten Teilen noch allerhand lesen können: Schuhgröße, Lederart … Ein weiteres Beweisstück jedenfalls.«
    »Beweisstück? Da wäre ich nicht so sicher, Bennols«, zweifelte Corner. »Diese Spur ist mir zu offensichtlich gelegt. Welchen Grund hätte die Mörderin haben sollen, hier ihre Schuhe zu verbrennen? Ist sie etwa auf Strümpfen außer Haus geschlichen? – Aber kümmern wir uns einmal um den Safe.«
    Sie gingen zurück ins Schlafzimmer. Corner mit einem Stuhl in der Hand. Er stellte sich auf ihn, nahm den Gong von der Wand und zog an dem Safegriff. Die Tür gab sofort nach.
    »Wie ich erwartet habe. Der Safe

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