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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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engagiert bin«, antwortete Scoulder widerwillig. »Und das ist Ronnie. Ronnie Wals. Sie wohnt in Paterson.«
    »Aber die Dame hat wohl nicht genug Geld?«
    »Ich vermute eher, sie hat Schulden.« Scoulder wurde plötzlich ablehnend. »Aber das sind wohl meine Privatangelegenheiten … über die ich Ihnen keine Rechenschaft abzulegen brauche.«
    Eine Zeitlang sprach niemand.
    Corner blätterte in der Mappe, die er vom Revier erhalten hatte. Plötzlich stutzte er.
    »Davon haben Sie aber noch gar nichts erzählt«, wandte er sich an Scoulder und hielt einen kleinen Zettel hoch.
    »Ich habe ihn völlig vergessen. Ist er denn so wichtig?«
    »Und ob. Hier lesen Sie, Bennols.«
    Bennols nahm den Zettel. Es war ein offensichtlich aus einem Notizbuch gerissenes Papier im Format DIN A 6. Darauf stand mit Schreibmaschine geschrieben: »An die Polizei!«
    »Ich habe Mr. Scoulder nur leben lassen, um Ihnen zu zeigen, daß ich kein Interesse mehr am Töten habe. Scoulder war mein letztes Opfer. Von heute ab wird es still sein. Sie können meine Akte beruhigt schließen. Verfolgen Sie mich nicht länger, sonst zwingen Sie mich, doch noch weiterzumorden. Chiffre B 10/54.«
    »Sie können meine Akten beruhigt schließen«, wiederholte Bennols noch einmal. »Der Mann hat Humor, Chef.«
    »Und wo fanden Sie das?« wandte sich Corner an Scoulder.
    »Hier in meiner rechten Jackentasche steckte der Zettel.«
    »Steckt etwa noch etwas in Ihrer Jacke oder Hose – oder vermissen Sie vielleicht außer den 5.000 Dollar noch etwas?« forschte Corner weiter.
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, daß Sie das in unserem Beisein genau überprüfen? Ich meine, ob Sie einmal alle Ihre Taschen ausleeren würden?«
    »Muß das sein?« fragte Scoulder leicht irritiert.
    »Natürlich können Sie sich weigern«, meinte Corner. »Denn Sie stehen ja nicht unter Verdacht. Aber Sie würden uns helfen, wenn Sie es täten – vielleicht ergibt sich noch ein Hinweis auf den Täter. Denn er hat ja Ihre Taschen durchwühlt.«
    Scoulder schien das einzusehen, denn er begann seine Taschen auszuleeren und alles auf Corners Schreibtisch zu legen.
    Auf einen Wink Corners hin begann Bennols die einzelnen Gegenstände zu notieren: eine Brieftasche, einen Kugelschreiber, einen Kamm, einen Kalender, einen Spiegel, drei Quarter Dollar und sechs Nickels, ein Taschentuch, eine halbleere Packung Lucky Strikes und ein Schlüsselbund.
    Nachdem Scoulder noch einmal versichert hatte, daß außer den 5.000 Dollar nichts fehlte, gab ihm Corner die Erlaubnis, alles wieder in seinen Taschen zu verstauen.
    »Und wie sah die Dame aus?« setzte Corner seine Befragung fort.
    »Wie soll ich das wissen? Ich kam ja nicht mehr nahe genug an sie ran.« Scoulder schien zu überlegen. »Ich meine allerdings, daß sie schwarze Haare hatte. Doch beschwören kann ich es nicht.«
    »So tiefschwarze Haare wie Mrs. Wals?« meinte Bennols.
    »Mrs. Wals bitte – und überhaupt …« Scoulder schien wütend zu werden. »Was stellen Sie für Verbindungen her? Was hat mein Unfall mit Mrs. Wals zu tun? Werde ich hier verdächtigt? Oder hat sich Mrs. Wals etwas zuschulden kommen lassen? Ich will auch nicht, daß sie etwas von dieser Sache erfährt … Sie verstehen?«
    »Keine Sorge, Mr. Scoulder«, begütigte Corner. »Wir werden Ihr Glück schon nicht zerstören. Ich will Sie jetzt auch nicht weiter in Anspruch nehmen. Angesichts Ihres Zustandes haben Sie uns schon viel zu lange Rede und Antwort gestanden. Jedenfalls haben Sie uns damit sehr geholfen. Das Protokoll wird Lieutenant Bennols aufnehmen und es Ihnen dann in den nächsten Tagen zur Unterschrift vorlegen. Sie sind doch in den nächsten Tagen erreichbar?«
    »Eigentlich wollte ich mich beim Segeln auskurieren …« wandte Scoulder zögernd ein.
    »Auch in … wo war das doch? … Port Chester werden Sie unterschreiben können. Lieutenant Bennols macht sicher gerne einen so angenehmen Ausflug. Geben Sie ihm nur Ihre Adresse.«
    Corner bot Scoulder noch an, ihn mit einem Polizeiwagen in seine Wohnung bringen zu lassen. Mit dem entschuldigenden Hinweis auf seine Verletzung akzeptierte der Architekt.
    Als sich die Tür hinter Scoulder geschlossen hatte, sahen sich Corner und Bennols eine Zeitlang schweigend an.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht«, sagte dann Corner plötzlich in die Stille. »Noch nie haben wir von zwei Tätern gehört. Dieser Überfall paßt nicht in das Bild der Heiratsmorde.«
    »Denken Sie daran,

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