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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sich auf den Tisch gestützt.
    »Ich habe mit der Staatsanwaltschaft gesprochen, und wir haben beschlossen, Anklage gegen Malcolm Neilson zu erheben«, verkündete sie. »Sie haben gute Arbeit geleistet, Siobhan.«
    Damit war die Akte gemeint, die Siobhan über den Maler zusammengestellt hatte. Sie sah sie auf dem Tisch liegen.
    »Vielen Dank, Madam«, sagte Siobhan.
    »Sie klingen nicht besonders begeistert.«
    »Es gibt da noch ein paar offene Fragen...«
    »Wahrscheinlich ein Dutzend. Aber überlegen Sie mal, was wir alles haben: Er war mit Marber verfeindet, hat ihn bei anderen Leuten angeschwärzt, hat Geld von ihm angenommen - oder ihn sogar erpresst. Er ist am fraglichen Abend von einem Zeugen vor der Galerie gesehen worden.« Templer zählte mit den Fingern ab. »Mittel, Motiv, Gelegenheit.«
    Siobhan erinnerte sich, dass Neilson in etwa dasselbe gesagt hatte.
    »Zumindest können wir eine Hausdurchsuchung machen«, erklärte Templer. »Wer weiß, ob dabei nicht das eine oder andere Beweisstück auftaucht. Ich möchte, dass Sie diese Aktion organisieren. Vielleicht hängt ja sogar das gestohlene Gemälde in Neilsons Schlafzimmer.«

    »Ich glaube nicht, dass ihm diese Art von Kunst gefällt«, bemerkte Siobhan.
    Templer starrte sie an. »Wissen Sie, was mir auffällt? Jedes Mal wenn ich versuche, Ihnen etwas Gutes zu tun, versuchen Sie , mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Weshalb?«
    »Tut mir Leid, Madam.«
    Templer musterte sie und seufzte dann. »Haben Sie bei Cafferty schon was erreicht?«
    »Er redet immerhin ohne Anwalt mit uns.«
    »Könnte auch bedeuten, dass er die Sache nicht ernst nimmt.«
    Siobhan schürzte die Lippen. »Wenn das alles ist, Madam?«
    »Nein, ist es nicht. Ich will mit Ihnen den Antrag auf den Haftbefehl für Neilson durchgehen. Das dauert nicht lange. Lassen Sie Mr Cafferty ruhig ein bisschen schmoren.«
     
    »Eine Frau als Chef - das wär nichts für mich«, sagte Cafferty zu Hynds. »Ich wollte schon immer selbst meinen Mann stehen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Hynds hatte sich auf Siobhans Stuhl gesetzt. Er war jetzt derjenige, der die Arme verschränkt hielt. Cafferty hingegen saß vorgebeugt da, die Handflächen auf dem Tisch. Der Abstand zwischen ihren Gesichtern war so gering, dass Hynds erraten hätte können, welche Zahnpasta der Gangster benutzte.
    »Trotzdem kein schlechter Job, was?«, redete Cafferty weiter. »Bulle zu sein, meine ich. Allerdings haben die Leute nicht mehr so viel Achtung vor euch wie früher - und wohl auch nicht mehr so viel Angst. Hängt das beides nicht häufig zusammen - Achtung und Angst?«
    »Ich dachte immer, Achtung wäre etwas, das man sich verdienen muss«, bemerkte Hynds.
    »Ist bei Angst genau dasselbe.« Cafferty hob zur Betonung einen Finger.

    »Das wissen Sie bestimmt besser als ich.«
    »Da haben Sie Recht, mein Lieber. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass viele Leute Bammel vor Ihnen haben. Das ist nicht als Kritik gemeint. Lediglich eine Beobachtung. Vor DS Clarke muss man sich, glaube ich, mehr hüten, vor allem wenn sie sauer ist.«
    Hynds dachte an die Situationen zurück, in denen sie ihn urplötzlich, ohne Vorwarnung, angeraunzt hatte. Er wusste, dass er selbst schuld war; er musste sich angewöhnen, erst zu denken und dann zu reden.
    »Sie hat Sie ordentlich unter der Fuchtel, was?«, sagte er in beinah verschwörerischem Ton. Er beugte sich noch weiter über den Tisch, wollte, dass Hynds sich ihm in irgendeiner Form anvertraute.
    »Für jemand, der angeblich mit dem Tod ringt, sind Sie aber ziemlich gesprächig.«
    Cafferty lächelte reumütig. »Sie meinen die Sache mit meinem Krebs? Also, darf ich Sie mal was fragen, Davie: Wenn Sie nur noch kurze Zeit zu leben hätten, würden Sie dann nicht auch jeden Moment genießen wollen? Was mich betrifft, vielleicht haben Sie Recht, vielleicht rede ich tatsächlich zu viel.«
    »Ich hab damit nicht gemeint...«
    Hynds verstummte als die Tür schwungvoll aufging. Er stand auf, weil er dachte, es sei Siobhan. Aber sie war es nicht.
    »Sieh an«, sagte John Rebus. »So eine Überraschung!« Er wandte sich an Hynds. »Wo ist DS Clarke?«
    Hynds runzelte die Stirn. »Steht Siobhan denn nicht draußen?« Er überlegte einen Moment. »DCS Templer wollte mit ihr sprechen. Vielleicht sind die beiden in ihrem Büro.«
    Rebus trat dicht an Hynds heran. »Was gucken Sie denn so schuldbewusst?«, fragte er.
    »Tu ich das?«
    Rebus wies mit dem Kopf auf Cafferty. »Er ist die

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