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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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er wollte nicht verraten in welcher.«
    »Wir brauchen doch bloß einen Lkw«, meldete sich Gray zu Wort. »Und da packen wir dann die Scheißkisten rein.«
    »Das dauert aber, Francis«, gab Jazz zu bedenken.
    »Wir brauchen gar keinen Lkw«, mischte sich Ward ein und beugte sich vor. »Wir nehmen einfach die Kiste mit, die am schwersten ist.«
    »Schlauer Einfall, Allan«, bemerkte Jazz.
    »Das dauert aber trotzdem ziemlich lange«, warf Rebus ein. » Zu lange.«
    »Du meinst, die Gesetzeshüter werden genug Zeit haben, um zum Tatort zu eilen?«, fragte Jazz.
    Rebus war bewusst, dass er es noch nicht geschafft hatte, die anderen von der Sache abzubringen. Ihm wurde ganz schwindlig. Sie haben Bernie Johns’ Geld nicht - falls es das Geld je gegeben hat. Sie haben bloß diesen Traum, von dem ich ihnen erzählt habe, und sie wollen ihn wahr werden lassen. Also bin ich der Kopf, der hinter allem steckt. Ohne es selbst zu merken, schüttelte er den Kopf. Jazz hingegen fiel es sofort auf.
    »Du glaubst nicht, dass wir eine Chance haben, oder, John?«
    »Es gibt noch ein Problem«, sagte Rebus, während er gleichzeitig fieberhaft nachdachte. »Das Zeug soll am Wochenende weggeschafft werden. Claverhouse hat totale Muffe, weil er glaubt, Cafferty wird irgendwas versuchen.«
    »Morgen ist Freitag«, bemerkte Ward unnötigerweise.
    »Nicht viel Zeit, um einen Lkw zu organisieren«, murmelte Gray. Er drehte sich zu Rebus um. »Erst schwatzt du uns diesen supergenialen Plan auf, und dann kommt so was dabei raus.«
    »Es ist nicht seine Schuld«, sagte Jazz.
    »Wessen denn?«, fragte Ward.
    »Es war eine schöne Idee, aber es hat nun mal nicht sollen sein«, meinte Jazz.

    »Es war eine Schnapsidee, an die wir keinen ernsthaften Gedanken hätten verschwenden dürfen«, knurrte Gray, der Rebus immer noch wutentbrannt anstarrte. Rebus wandte sich ab und sah aus dem Fenster.
    »Wohin fahren wir?«
    »Zurück nach Tulliallan«, erwiderte Ward. »Befehl von Tennant: Unser Kurzurlaub ist zu Ende.«
    »Wartet mal, ich hab gar nichts dabei.«
    »Und?«
    »Ich brauch ein paar Sachen von zu Hause.«
    Jazz blinkte und hielt am Straßenrand. Sie waren kurz vor Haymarket. »Was dagegen, wenn wir dich hier absetzen, John?«
    »Wenn’s sein muss«, entgegnete Rebus und öffnete die Wagentür. Grays Hand legte sich wie ein Schraubstock um seinen Arm.
    »Wir sind von dir sehr enttäuscht, John.«
    »Ich dachte, wir wären ein Team, Francis«, sagte Rebus und befreite sich aus seinem Griff. »Wenn ihr die Lagerhalle ausräumen wollt, dann versucht’s doch. Aber man wird euch garantiert schnappen.« Er hielt inne. »Vielleicht tut sich ja noch mal eine andere Gelegenheit auf.«
    »Weißt du was, John?«, sagte Gray. »Rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie auch nicht an.« Er ließ Rebus los und zog die Tür zu. Das Auto fuhr los, und Rebus schaute ihm vom Bürgersteig aus nach.
    Das war’s dann also. Er hatte es vermasselt. Er würde es nicht mehr schaffen, ihr Vertrauen zu gewinnen, die Bernie-Johns-Sache aufzuklären. Und zu allem Überfluss könnte immer noch herauskommen, dass man sie auf ihn angesetzt hatte.
    »Scheiße«, sagte er und wünschte sich, Stratherns Auftrag niemals angenommen zu haben. Er hatte nicht gewollt, dass sie seinen Plan ernsthaft in Betracht zogen, sondern nur versucht, auf diese Weise an sie heranzukommen. Aber stattdessen
würden sie jetzt noch fester zusammenstehen und ihn ganz ausschließen. Der Lehrgang würde noch eine Woche dauern. Er musste sich überlegen, ob er aussteigen oder durchhalten wollte. Stieg er aus, würde das nur den Verdacht bestätigen, den das Trio womöglich gegen ihn hegte. Er drehte sich um und erkannte, dass er direkt vor einem Pub stand. Über schwierige Entscheidungen grübelte man am besten bei einem Bier und einem doppelten Whiskey nach, oder? Mit ein bisschen Glück gab es da drin sogar etwas zu essen. Er könnte nachher mit einem Taxi nach Hause fahren. Bis dahin hätten sich all seine Probleme in Luft aufgelöst.
    »Darauf trinke ich«, sagte er sich und öffnete die Tür.

24
    Um zwei Uhr morgens weckte ihn das Telefon. Er lag im Wohnzimmer auf dem Boden neben der Stereoanlage. Um ihn herum lauter CD- und Plattenhüllen. Er krabbelte auf Händen und Füßen zum Sessel und nahm den Hörer ab.
    »Ja?«, krächzte er.
    »John? Hier ist Bobby.«
    Es dauerte einen Moment, bis Rebus wusste, wer Bobby war: Bobby Hogan, Kollege aus Leith. Er warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Wie

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