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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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nur hin und wieder auf, um zu sehen, ob Gray ihm etwas signalisieren wollte. Als eine Pause verkündet wurde, zog Rebus unauffällig ein Blatt Papier aus der Tasche und steckte es zwischen die Unterlagen. Mit einem Becher Tee in der Hand fragte er McCullough, ob er Lust habe, die Aktenstapel mit ihm zu tauschen.
    »Andere Perspektive, na, du weißt schon«, erklärte er. McCullough nickte und ging auf den Vorschlag ein. Gray kam gerade von einem kurzen Gespräch mit Tennant zurück.
    »Er wirkt irgendwie nervös«, bemerkte Rebus.
    »Es sind ein paar hohe Tiere im Haus«, erklärte Gray.
    »Was für hohe Tiere?«
    »Chief Constables. Ein halbes Dutzend. Irgendeine Konferenz. Ich glaube nicht, dass sie sich für uns interessieren, aber Archie ist da nicht so sicher.«
    »Vielleicht möchte er ihnen die Begegnung mit seinen Sonderschülern ersparen?«

    »Glaub ich auch«, meinte Gray mit einem Zwinkern.
    In diesem Moment rief McCullough nach Rebus und hielt ihm das Blatt Papier hin. Rebus tat so, als würde er es aufmerksam lesen.
    »Ach Gott, das hab ich doch glatt vergessen«, sagte er und hoffte, dass es überrascht klang. Gray blickte ihm über die Schulter.
    »Was ist denn los?«
    Rebus wandte den Kopf zu ihm. »Jazz ist gerade auf das hier gestoßen. Zwei Glasgower Kollegen waren in Edinburgh, um einen von Ricos Kumpeln zu suchen, einen Kerl namens Dickie Diamond.«
    »Und?« Das kam von Tennant, der sich zu ihnen gesellt hatte.
    »Ich war ihr Ansprechpartner vor Ort, mehr nicht.« Tennant überflog das Papier. »Die beiden scheinen von Ihnen nicht sehr angetan gewesen zu sein.«
    »Die wollten bloß von sich selbst ablenken«, erklärte Rebus. »Wenn ich mich recht erinnere, haben sie die meiste Zeit in irgendwelchen Pubs gesessen.«
    Tennant sah ihn an. »Und das ist Ihnen gerade erst wieder eingefallen?«
    Rebus nickte. Tennant starrte ihn unverwandt an, aber Rebus gab keine weitere Erklärung.
    »Wer ist dieser Dickie Diamond?«, wollte McCullough wissen.
    »Ein kleiner Gauner aus Edinburgh«, antwortete Rebus. »Ich kannte ihn kaum.«
    »Vergangenheitsform?«
    »Möglich, dass er sich immer noch in der Stadt rumtreibt.«
    »Hat man ihn seinerzeit verdächtigt?«, fragte McCullough.
    Gray wandte sich an die anderen im Raum. »Ist einem von euch schon mal ein Richard Diamond untergekommen?« Achselzucken und Kopfschütteln waren die Antwort.

    Tennant wies mit einem Nicken auf die Unterlagen, die vor McCullough lagen. »Und da steht auch nichts über ihn drin?«
    »Sieht nicht so aus.«
    »Tja, aber irgendwo in den Akten muss doch etwas zu finden sein.« Tennant sprach jetzt an alle im Raum gewandt. »Und wenn diese Akten korrekt geordnet wären, müsste es gleich hinter diesem Bericht zu finden sein. Da dem nicht so ist, sollten wir den Namen auf unsere Liste setzen und die Augen offen halten.«
    Von einigen war ein gemurmeltes »Ja, Sir« zu hören. Francis Gray fügte den Namen der Liste auf der Tafel hinzu.
    »Meinst du, deine Kumpels von Lothian and Borders könnten uns vielleicht was über diesen Typen erzählen?«, fragte Allan Ward, der nach einer Möglichkeit suchte, das Procedere abzukürzen.
    »Fragen kostet nichts«, meinte Rebus. »Warum hängst du dich nicht gleich mal ans Telefon?«
    Ward runzelte die Stirn. »Das ist deine Truppe«, erklärte er.
    »Und die von Stu«, erinnerte ihn Rebus. Ward sah zu Sutherland hinüber. »Außerdem sollen wir hier doch auch die Vorteile der so genannten überregionalen Zusammenarbeit lernen.« Das war eine von Tennants Formulierungen, weshalb der DCI jetzt auch zustimmend grunzte.
    Ward wirkte nicht gerade begeistert. »Schon gut«, knurrte er. »Gib mir die Nummer.«
    Rebus sah Sutherland an. »Übernimmst du das Vorstellungszeremoniell, Stu?«
    »Mit Vergnügen.«
    Es klopfte.Tennant erstarrte. Als die Tür sich jedoch einen Spaltbreit öffnete, stand dort nicht, wie befürchtet, eine Horde Chief Constables, sondern Andrea Thomson.Tennant winkte sie herein.
    »Es geht darum, dass ich eigentlich heute Nachmittag
einen Termin mit DI Rebus hatte«, sagte sie, »aber mir ist etwas dazwischengekommen.«
    Klasse!, dachte Rebus.
    »Deshalb wollte ich fragen, ob Sie ihn stattdessen vielleicht jetzt sofort entbehren könnten.«
     
    Auf dem Weg durch den Flur war sie ungewöhnlich einsilbig. Vor ihrer Bürotür zögerte sie kurz.
    »Gehen Sie schon mal rein«, sagte sie dann. »Ich komme gleich.«
    Rebus suchte ihren Blick, aber sie wich ihm aus. Er legte die Hand

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