Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes

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liebsten auf den Mann geschleudert, und auch so wirkte, als wäre sie dazu in der Lage, begnügte sie sich damit, zum Schiff zurückzustelzen. Auf ihren ärgerlichen Befehl hin polterten zwei weitere Stiefelpaare über das Deck, und im nächsten Moment verließen noch zwei hartgesichtige Frauen das Schiff, bauten sich vor ihr auf und nahmen Haltung an.
    Sie blaffte Befehle, die sie mit wilden Gesten und Schlägen ihrer eisengepanzerten Hand unterstrich. Die Frauen schien das kaum zu berühren. Sie grunzten eine Antwort, und jede schlug eine behandschuhte Faust in die Handfläche ihrer anderen Hand; eine Geste, die halb Gruß, halb Herausforderung zu sein schien.
    »QUI ZHOTH!«, brüllten sie dabei unisono.
    Die Weißhaarige warf ihnen einen langen, scharfen Blick zu, als würde sie sie taxieren. Offenbar befriedigt, schnarrte sie ihnen etwas zu und legte ihre Waffe über die Schulter. Asper verfolgte grimmig, wie mühelos sie sowohl sich selbst als auch die schwere Waffe an Bord hievte. Trotz ihrer Anspannung seufzte sie erleichtert, als das Grunzen der Frauen an den Rudern lauter wurde, während sie das Schiff vom Ufer wegstießen.
    Die Langgesichter fuhren davon und ließen sie mit zwei schwer bewaffneten, vermutlich vollkommen wahnsinnigen purpurhäutigen Frauen zurück.
    Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, etwas zu unternehmen. So kräftig und wild die beiden Frauen auch aussahen, gegen die Weißhaarige wirkten sie nur wie zwei niedliche purpurne Milchmädchen. Vielleicht bot sich ihr jetzt die Gelegenheit, herauszufinden, was sie vorhatten, und ob sie vielleicht ihren eigenen Zielen von Nutzen sein konnten.
    Sie verwarf den Gedanken jedoch, als sie kurze, wie Stoßeisen wirkende Dolche aus ihren Gürteln zogen. Sie sahen sich finster an, warum auch immer, drehten sich dann um und marschierten in entgegengesetzten Richtungen über den Strand. Wie schmalgesichtige Hunde ließen sie dabei harte, suchende Blicke über den Strand streifen.
    Aber wonach suchen sie?
    Das Entsetzen umklammerte mit eisigen Fingern ihre Kehle und raubte ihr den Atem, als Asper plötzlich klar wurde, dass es keine Rolle spielte, was sie suchten, sondern was sie fanden. Und wenn ihre Augen zu mehr taugten, als
nur drohende Blicke auszutauschen, dann würden sie zweifellos Spuren finden.
    Ihre Fußspuren.
    Es sollte sie wundern, wenn sie dann nicht auf die Idee kämen, den Wald abzusuchen. Sie musste an ein altes Sprichwort denken: Die Götter machen immer drei Geschenke. Da sie zusätzlich zu den gigantischen schwarzen Fischkreaturen jetzt gigantische purpurne Hünenfrauen von den Göttern geschenkt bekommen hatte, wäre es beinahe eine Sünde, wenn nicht sowohl die einen als auch die anderen versuchen würden, sie umzubringen.
    Ihre Optionen waren ebenso mager wie ein ausgemergeltes Weib, das um Nahrung bettelt.
    Wegzulaufen war eindeutig sinnlos; einsame Inseln boten für gewöhnlich nur wenig Raum für eine dauerhafte Flucht. Gegen sie zu kämpfen war gleichermaßen vergeblich; kein einziger Muskel im Leib dieser Langgesichter schien darauf hinzudeuten, dass ein Hieb mit Aspers Stock mehr Wirkung als eine strenge Ermahnung hätte.
    Also musste jemand anders das Kämpfen übernehmen, gar keine Frage.
    Sie sah sich am Strand um und runzelte die Stirn. Die beiden Langgesichter waren in denselben Richtungen verschwunden wie ihre beiden Gefährten. Wenn sie ihre Gefährten nicht zuerst fand, würden die Frauen sie zweifellos aufspüren. Dann konnte sie möglicherweise nicht herausfinden, ob sie Freund oder Feind waren, bevor die anderen auf die Idee kamen, sie aufzuschlitzen oder bei lebendigem Leib zu verbrennen.
    Falls, natürlich, die beiden Frauen ihre Gefährten nicht vorher zerstückelten.
    Andererseits, sie rieb sich das Kinn, das von Gariaths Schlag immer noch schmerzte, wäre das vielleicht gar nicht so schlecht. Sie knurrte und klatschte sich leicht mit der flachen Hand auf die Stirn. Nein, nein, nein. Hör auf, so zu denken. Sonst wirst du noch genauso wie sie.
    Sie überlegte, im Wald zu bleiben, zwischen den Bäumen, damit die Langgesichter sie nicht sahen, bis sie Dreadaeleon oder Gariath gefunden hatte. Selbst wenn diese Frauen mögliche Verbündete waren, würden sich Verhandlungen mit ihnen weit leichter gestalten, wenn vierhundert Pfund rote Muskeln und hundert Pfund Feuer und Blitz zusätzliche Argumente lieferten.
    Die einzige Frage blieb, warum auf den Zinnen von Eisentrutz