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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Beispiel.« Er ließ seine Klauen an den Handgelenken herunterhängen, während er auf den Krallenspitzen von einem Fuß auf den anderen hüpfte. »Oh! Oh!«, stieß er jammernd hervor. »Ein Haufen unheimlicher purpurner Frauen! Was sollen wir bloß machen?« Er keuchte, holte aus und gab ihr eine Ohrfeige. »Wie wäre es damit: Wir bringen sie um!«
    »Nur weil das die einzige Antwort ist, die du kennst, muss das nicht auch die richtige sein«, fauchte sie und rieb sich das Gesicht. »Sie sind gefährlich. Die da hätte mich fast umgebracht.«
    »Dieses Phänomen hat nach den letzten vierhundertsechsundzwanzig Malen, in denen es sich fast ereignet hätte, an Faszination verloren.«
    »Mit Dread können wir …«
    »Du. Du kannst. Ich dagegen kann mit diesem hageren Winzling nur herumsitzen, zwei rückgratlosen Schwachköpfen zuhören und Zeit verschwenden, die besser mit Töten verbracht würde.« Er scheuchte sie mit einer Handbewegung zur Seite und watete in die Brandung. »Wir sehen uns im Nachleben, falls du es jemals dorthin schaffst.«
    »Du erwartest den Tod«, rief sie ihm nach, »und gehst trotzdem?«
    »Auch das sollte dich nach dem vierhundertsiebenundzwanzigsten Mal nicht mehr schockieren.«
    Der Fluch, den sie seinem Schweif nachschickte, ging unter, ebenso wie der Schweif, als er mit Armen und Beinen rudernd unter Wasser auf sein Ziel losschwamm. Sie fauchte, stampfte mit dem Fuß auf und ertappte sich dabei, dass sie hin und her gerissen war zwischen dem Wunsch, ihn zu verfluchen, und der Tatsache, dass sie ihn beneidete.
    Er tat wenigstens etwas, um den anderen zu helfen.
    Ihr war klar, dass Gariath die Wahrheit gesagt hatte; sollten ihre Gefährten auf die Langgesichter treffen, würde vermutlich nicht genug von ihnen übrig bleiben, was an den Strand gespült werden könnte. Sie gestand sich mit weniger Scham ein, als sie erwartet hätte, dass der Drachenmann seine Sorge über das Schicksal ihrer Gefährten früher geäußert hatte als sie selbst.
    Jetzt war er verschwunden, hatte zumindest den Anschein von Mitgefühl hinterlassen und unternahm wenigstens einen Versuch, Lenk und den beiden anderen zu helfen. Sie dagegen stand hilflos am Strand, während ihr linker Arm in ohnmächtiger Wut brannte.
    »Wohin will er denn?«
    Sie sah hoch. Dreadaeleon kam auf sie zu, und sie bemerkte sofort die Rauchfahnen, die er von seinen Fingern schüttelte.
    »Was ist dir denn passiert?«, erkundigte sie sich.
    »Bin über etwas Purpurnes am Strand gestolpert«, antwortete er, »und habe es gegrillt.«
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, fiel sie ihm ins Wort. »Hör zu, da ist …« Sie hielt inne und blinzelte verwirrt. »Was, Moment mal! Du hast sie … gegrillt? Einfach so?«
    »Sie?«
    »Das war eine Frau.«
    »Oh … wartet, echt?« Er wedelte mit der Hand. »Es … sie
hatte ein Schwert und griff mich damit an. Ich war gerade damit beschäftigt, Grünhaar zu suchen, also hatte ich keine Zeit, sie nicht zu grillen.« Er blickte aufs Meer. »Also, wohin schwimmt Gariath eigentlich?« Als er das schwarze Schiff bemerkte, riss er die Augen auf. »Und vor allem, was ist das da?«
    »Ein Schiff«, gab sie knapp zurück. »Sieht man das nicht? Außerdem ist es voller purpurner Frauen, allesamt bewaffnet, allesamt wütend und alle unterwegs zu Lenk und den anderen.«
    »Genauso wie die Dämonen«, meinte Dreadaeleon.
    »Genau. Dämonen sind auch in dem Turm.« Sie watete in die Brandung. »Gariath schwimmt dorthin, um ihnen zu helfen, und das müssen wir auch tun.«
    Als ihr das Wasser bis zu den Oberschenkeln ging, wurde ihr klar, dass sie nicht Drachenmann genug war, um zu Eisentrutz hinüberzuschwimmen, und dass Dreadaeleon immer noch am Ufer stand und sie verdutzt ansah. Sie fuhr herum und warf ihm einen bösen Blick zu.
    »Worauf wartest du denn?« Sie deutete grimmig auf das Wasser. »Mach eine Eisbrücke … oder ein Eisboot, irgendwas Eisiges … irgendwas großes Eisiges. Mach irgendwas!«
    »Was denn?« Er spreizte die Arme vom Körper. »Mir kommt es nicht so vor, als müsste etwas unternommen werden. Die Langgesichter hassen die Dämonen. Wir hassen die Dämonen und die Langgesichter. Sollen sie sich doch gegenseitig umbringen. Dann räumen wir hinterher auf.«
    »Wenn Lenk und die anderen zwischen die Fronten von Dämonen und Langgesichtern geraten, bleibt von ihnen nicht einmal genug übrig, um es mit einem Lappen aufzuwischen«, fauchte sie. »Wenn du nicht helfen willst, dann bleib hier

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