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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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auf und klopfte sich den Sand aus dem Gewand, bevor sie die Frau schwach anlächelte.
    »Wenn du nicht in diesem Moment hier vorbeigekommen wärst …« Sie räusperte sich. »Kannst du mich überhaupt verstehen?«
    Das Langgesicht legte den Kopf auf die Seite, und Asper seufzte. Na toll, dachte sie.
    »Also gut«, sagte sie resigniert. »Du kannst mich nicht verstehen. Aber das schaffen wir schon. Jedenfalls hast du mir geholfen und das getötet, was ich eigentlich hätte töten sollen. Also könnten wir uns einstweilen«, sie streckte ihrer Retterin die Hand hin und strahlte sie an, »vielleicht damit begnügen, ja?«
    Das Langgesicht beäugte Aspers Hand sichtlich verdutzt,
als würde es überlegen, was es damit anfangen sollte. Einen Moment blieb der Priesterin das Herz stehen, als die purpurne Frau ihren blutigen Dolch wieder in den Gürtel steckte, ohne ihn abzuwischen. Als sie schließlich mit ihrem klebrigen roten Handschuh ihre Hand ergriff, durchrieselte Asper ein Gefühl, das sie nicht guten Gewissens als angenehm beschreiben konnte, aber es erleichterte sie dennoch, als das Langgesicht ihr Lächeln erwiderte und eine Reihe spitzer Zähne entblößte.
    Aspers Erleichterung löste sich jedoch in Luft auf, als die Frau sie brutal zu sich hinzog und ihr gleichzeitig das Knie in den Bauch rammte.
    Sie stolperte zurück und hielt sich den Unterleib. Ihr linker Arm pulsierte heftig, als besäße er ein Eigenleben, während fremdes, glühendes Blut hindurchströmte. Rasch umklammerte sie ihn mit ihrer schwachen rechten Hand, als wäre er ein wütender Hund.
    Nein, nein, nein! NEIN! Nicht jetzt! Sie warf einen finsteren Blick auf ihren Arm, der ihn ebenso düster zu erwidern schien, als wollte er fragen: Wann dann?
    Ihr war noch keine Antwort darauf eingefallen, als das Langgesicht auf sie zutrat. Die Augen der Frau glühten grausam in ihren Höhlen. Die Priesterin hob schwach die rechte Hand, halb um sich zu wehren, halb zu einem vergeblichen Flehen.
    »Nein! Nein!«, stieß sie stammelnd hervor. »Das ist nicht… ich wollte nicht …« Sie rappelte sich auf, aber ihre Knie drohten nachzugeben, als sie ungelenk zurückwich. »Hör zu. Hör doch zu!«
    Sie stolperte wieder und wäre gestürzt, wenn der blutige Handschuh sie nicht am Kragen gepackt hätte. Die Frau zerrte sie brutal an sich, sodass sie ihr Auge in Auge gegenüberstand. Ein böses, bedrohliches Lächeln gesellte sich zu dem weißen Blick des Langgesichts. Die Stimme der Frau klang ebenso harsch und durchdringend wie das Geräusch, das der eiserne Dolch machte, als sie ihn aus ihrem Gürtel zog.
    »Ich habe dich gehört, Zwerg.«
    »Du«, Asper keuchte vor Verblüffung, »sprichst meine Sprache?«
    »Allerdings.« Das Grinsen des Langgesichts wirkte fast zu breit für ihr schmales Gesicht, als sie den Dolch auf Asper richtete. »Das nennt deine schwächliche Spezies ›Ironie‹, nicht wahr?«
    »Das ist keine Ironie, sondern ein Zufall!«
    »Du willst über Worte feilschen, wo du gleich aufgespießt wirst?« Das Langgesicht schüttelte den Kopf. »Dein Tod wird eine Wohltat für deine Rasse sein.«
    Bevor sie wusste, was sie tat, zuckte Aspers linker Arm, der unter dem Stoff ihres Gewandes zu brennen schien, hoch und packte die Frau an der Kehle. Eine Stimme kreischte in ihrem Kopf, flehte sie an, die Kontrolle zu behalten, ging jedoch in einem brutalen Kichern unter. Das Feuer in ihren Adern strömte durch ihre Finger und in ihre Schulter hinauf. Ihr Gesicht verzog sich zu einer bösartigen Fratze.
    »Nicht ich werde sterben, Heidin!«
    Das Grinsen des Langgesichts verstärkte sich, und die Frau wirkte wie ein Raubtier, das spürt, wie die Beute in seinem Maul zappelt. Ohne auf die unnatürliche Spannung in Aspers Hand zu achten, hob die Frau den Dolch und zielte direkt auf das Gesicht der Priesterin.
    »UNGEZIEFER!«
    Das Gebrüll schlug in wortloses Heulen um, unter dem die Luft vibrierte. Weiße Augen und Augen mit Pupillen richteten sich nach oben, auf den massiven Wall aus roten Muskeln, der vor ihnen am Strand stand.
    Gariaths dunkle Augen waren fest auf das Langgesicht gerichtet und nahmen Asper offenbar gar nicht wahr. Er spreizte seine Schwingen, ließ sich auf alle viere herab und griff an. Erde spritzte unter seinen Klauen auf.
    »Jedenfalls jetzt stirbst du noch nicht«, murmelte das Langgesicht Asper zu, ließ die Priesterin los und drehte sich mit der Waffe in der Hand zu der neuen Bedrohung herum.
    Sie musste nicht lange

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