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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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überraschen konnte, was seine Gegenwart nicht unbedingt angenehmer machte. Aber ebenso wenig, wie sie sich an seine Art gewöhnen würde, Probleme zu lösen, war sie dazu geneigt, schreiend vor ihm davonzurennen.
    Obwohl sie dem Drang nur schwer widerstehen konnte, als sie sich in den Turm hineinzog und ihn über drei Leichen stehen sah. Ein mit Leder umwickelter Griff ragte aus seinem Rücken hervor, und er kaute auf etwas herum, das entfernt einem Stück Dörrfleisch glich, einem Stück Fleisch, das sein Verfallsdatum bereits weit überschritten hatte.
    Angesichts dessen waren die drei Worte, mit denen sie ihn begrüßte, eine durchaus vernünftige Reaktion, wie sie fand.
    »Du bist verletzt.«
    »Gute Augen, Dummkopf!« Er spie etwas Rotes, Glänzendes auf den Boden und leckte sich die Lippenwülste. »Du solltest darauf hoffen, dass man sie dir nicht aussticht, sonst bist du nur noch als Futter zu verwenden.«
    Asper sah an ihm vorbei auf den Tumult. Ihr erster Gedanke galt jedoch nicht dem Chaos, das in der Halle tobte, den Sterbenden, dem blitzenden Metall, sondern den pulsierenden Säcken, die von den Pfeilern und von der Decke herunterhingen, und die in dem rasch steigenden Wasser dümpelten. Sie wirkten friedlich inmitten dieses Blutvergießens, wie fleischige pulsierende Blüten in einem rot gefärbten Garten.
    Gelegentlich brach ein Langgesicht aus dem Gewühl aus und rammte eine scharfe Klinge in einen der Säcke. Die Froschwesen kreischten sofort auf, ließen ihre anderen Widersacher stehen und stürzten sich mit Speeren und gezückten Dolchen auf die Angreiferin.
    Die Langgesichter kämpften ebenso wild, erwarteten die
Angriffe mit erhobenen Schilden und grausamem Lächeln, wehrten ihre schwimmhäutigen Feinde ab, während ihre Kameradinnen mit Schwertern und gezackten Klingen auf deren Rücken einstachen. Asper fand den Kampf alles andere als ausgewogen. Es lagen nur fünf tote Langgesichter auf dem Steinboden. Viele von ihnen standen noch, während die Berge der toten Froschwesen wuchsen und die Zahl ihrer Kämpfer stetig abnahm.
    In dem Moment, in dem sie sich zu Gariath und seinem neuen Auswuchs aus Metall auf seinem Rücken umdrehte, bebten die Steine.
    Ein lautes, ersticktes Brüllen kündigte sie an, bevor sie aus den Öffnungen der Festung stürmten: große schwarze Schlangen aus salzigem Schaum, die das Wasser hinter sich aufwühlten und Wolken aus Gischt aufwarfen, als sie sich in den Kampf stürzten.
    Die Körper der Abysmyths schimmerten schwarz wie titanische tote Bäume, und ihre Augen waren trotz ihrer Wut leer und ausdruckslos, als sie aus dem Wasser auftauchten. Mit linkischen, abgehackten Bewegungen warfen sie sich in das Gewühl, ohne auf den wilden Jubel ihrer bleichen Mitstreiter zu achten. Sie schlugen mit ihren Klauen um sich, als sie sich auf ihre Gegner stürzten, zerfetzten purpurnes Fleisch mit ihren Krallen, zertrümmerten Knochen im Griff ihrer mächtigen Klauen und schleuderten die Toten anschließend gleichgültig und fast verächtlich beiseite.
    Die Langgesichter wichen zurück und bildeten einen eng geschlossenen Kreis. Innerhalb weniger Herzschläge hatten die drei Dämonen die Flut der Kämpfenden geteilt und marschierten um sich schlagend weiter, ohne auf die Hiebe der Klingen zu reagieren, die sich in ihre Körper gruben.
    Asper musste gegen den Drang ankämpfen, den Blick abzuwenden, als eine dieser Monstrositäten eine purpurne Kriegerin am Hals packte. Ihre heftige Gegenwehr beeindruckte die Kreatur nicht im Geringsten, und ihre Gefährtinnen schleuderte sie mit ihrer freien Klaue zur Seite wie
lästige Mücken. Einen Moment später schimmerte heller Schleim auf ihrer Klaue.
    Im nächsten Atemzug hing das Langgesicht wie eine schlaffe, bedauernswerte Trophäe in ihrem Griff.
    Ein silberner Blitz fegte durch die Luft. Es knallte scharf, der Arm des Abysmyth zuckte einmal heftig und fiel dann von seiner Schulter zu Boden. Es blickte verwirrt auf den Stumpf und das pulsierende grüne Gift, das sein Fleisch bedeckte. Die Kreatur kam kaum dazu, überrascht zu gurgeln, als erneut Metall aufblitzte und eine große, einschneidige Klinge ihren Brustkorb durchbohrte.
    Die Todesschreie der Kreatur waren alles andere als angenehm. Asper presste die Hände auf die Ohren, als das Abysmyth ein durchdringendes Heulen ausstieß, und sie zuckte zusammen, als es auf die Knie fiel. Die Klinge wurde in einem grünen Sprühnebel aus seiner Brust gezogen und schwang in einem silbrigen,

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