Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)
Zentrum der riesigen, ausgedehnten Kammer gedieh.
Dass die Langgesichter im Vorteil waren, war mehr als offensichtlich. Sie rückten in geschlossenen, konzentrierten Gruppen vor, bewaffnet mit eisernen Schwertern und runden Schilden. Froschwesen stürzten sich mit wildem Geheul auf sie, ohne sich davon abschrecken zu lassen, dass eines nach dem anderen aufgespießt und auf wachsende Haufen organischen Abfalls geworfen wurde.
Die Froschwesen wichen nicht zurück und glichen ihren Mangel an Geschicklichkeit und Waffen durch die Menge ihrer Leiber aus. Massen von ihnen verstopften Gänge und Tore der Halle, als sie in wachsender Zahl herausströmten, um die purpurnen Eindringlinge zu bekämpfen.
Eine der muskulösen Frauen ging zu Boden, durchbohrt von fünf Spießen, die Spitzen aus Knochen hatten.
Herrlich , dachte Gariath.
Ein Wurfmesser mit gezackter Klinge flog durch die Luft, prallte von dem Steinboden ab und grub sich in die Lenden eines angreifenden Froschwesens.
Unglaublich.
Eine weißhaarige Frau im Mittelpunkt des Massakers mähte Scharen der Kreaturen mit einer riesigen Klinge nieder.
Wundervoll.
Währenddessen wurden laute Schlachtrufe ausgestoßen, die die qualvollen Schreie der Sterbenden übertönten.
»Ulbecetonth!«, kreischten die Froschwesen und schüttelten ihre Speere. »Diese hier werden reich belohnt werden!«
»Qai zhoth!«, brüllten die Frauen in ihrer gutturalen Sprache zurück und schlugen Eisen an Eisen. »Akh zekh lakh!«
»Mögen alle Schänder Ihre Barmherzigkeit erfahren!«, schrien die bleichen Kreaturen.
»Fresst sie bei lebendigem Leib, Niederlinge!« , heulte die weißhaarige Frau, aus deren Mund sich die menschliche Sprache entzückend barsch anhörte. »Akh zekh lakh!« Bei ihrem Schrei flüchteten die kleinen bleichen Kreaturen ins Wasser, während ihre purpurnen Gefährtinnen wütend aufschrien. »AUFSCHLITZEN! ENTHAUPTEN! VERNICHTEN!«
Die Weißhaarige gefiel Gariath am besten. Sie würde die Letzte sein, nahm er sich vor, die Auserwählte, die ihm seinen wunderschönen Tod schenken würde.
In einem flüchtigen Anflug eines Restes von Loyalität suchte er in dem Tumult nach Anzeichen von rosa Haut. Doch nirgendwo in dem Gemetzel waren Menschen zu sehen. Vielleicht waren sie geflüchtet oder bereits lange tot.
Ein »Vielleicht«, sagte er sich, ist ein ausreichender Grund für Vergeltung.
Das schnappende Geräusch von Bogensehnen war eine Beleidigung für den Kampf Mann gegen Mann, und es ärgerte Gariath. Er erspähte sofort die Quelle dieses Lauts, ein Trio von Langgesichtern, die mit Widerhaken bestückte Pfeile in das Gewühl feuerten. Er kniff die Augen zusammen.
Diese Feiglinge würden ihm als angemessener Auftakt dienen.
Ihm war klar, dass sie es nicht verdienten, vor seinem Auftauchen gewarnt zu werden, aber wenn er seinen Tod sicherstellen wollte, ging es wohl nicht anders. Seine Brust weitete sich, und er brüllte. Sein Schrei fegte wie ein Donnerschlag über den Tumult, ging jedoch im Kampfeslärm unter. Die hinterste der drei Bogenschützinnen drehte sich um und betrachtete ihn neugierig. In den weißen Augen der Frau war keinerlei Furcht zu erkennen.
Gariath lächelte; er hatte vergessen, wie das Gesicht eines würdigen Gegners aussah.
Der Ehre war Genüge getan. Sein Auftritt war angekündigt.
Ob die Frauen es nun wussten oder nicht, jetzt war die Zeit des Kampfes gekommen.
Er senkte den Kopf und stürmte durch das aufspritzende Salzwasser auf sie zu; seine Augen glühten vor Wut. Seine Absicht war unverkennbar, und ein Warnschrei gellte durch die Luft, während ein Pfeil harmlos über seinen Kopf hinwegzischte. Er fiel auf alle viere, während zwei weitere Pfeile kreischend auf ihn zuflogen. Einer grub sich in seine Schulter.
Er spürte ihn nicht. Er hörte ihre Drohungen nicht. Später war genug Zeit für Schmerz. Zeit für Furcht jedoch gab es nie. Er senkte die Hörner, die drohend glitzerten. Weitere Pfeile zischten auf ihn zu, zupften an seiner Haut und küssten die Steine.
Als sie ihre Bogen fallen ließen und ihre Schwerter zogen, lachte er bereits.
Die vorderste Bogenschützin wurde von einer brutalen roten Explosion erwischt. Seine Hörner trafen ihren harten purpurnen Bauch und gruben sich in ihren Leib. Sein Gelächter übertönte ihr Heulen, als er den Kopf hochriss und die Hörner ihren Brustkorb zermalmten. Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, während die Frau auf seinem Schädel kreischend um sich trat wie
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