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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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leichtfertig, was ihre Verbündeten angeht«, murmelte die weißhaarige Frau.
    Ob aus Gnade oder Langeweile, jedenfalls ließ sie Katarias Arm los und stand auf. Kataria unterdrückte keuchend einen Schrei. Ihr Arm fühlte sich schwach und nutzlos an,
die unverhoffte Freiheit wirkte plötzlich wie eine unerträgliche Qual. Sie musste sich anstrengen, nicht zu schreien, konnte nur mit Mühe atmen und versuchte verzweifelt aufzustehen. Selbst ihr anderer Arm schmerzte, als sie blindlings auf dem Boden umhertastete.
    Aus purem Zufall stießen ihre Finger im Wasser auf den Griff eines Gegenstandes. Und aus reiner Wut umklammerte sie ihn mit zitternden Fingern. Es bereitete ihr Schmerzen zu grinsen, aber sie konnte es nicht unterdrücken. Anscheinend, dachte sie, als sie auf die Klinge von Denaos’ Dolch blickte, der ihm aus der Hand gefallen war, taugt er doch zu etwas.
    »Schließlich war ihre Entscheidung für euch zwei Schwächlinge ziemlich dumm.« Die Stimme der Frau klang ebenso scharf wie das Geräusch, mit dem sie ihre Klinge aus dem Fels riss. »Ich muss zugeben, dass mich das überrascht hat.« Kataria hörte das Zischen der Klinge in der Luft, als sie angehoben wurde. »Trotzdem, für eine Frau bist du schwach. Sind alle deiner Art so?«
    »Nein.«
    Xhai wirbelte herum, und die Schneide ihres Breitschwertes rasierte einige vorwitzige Haare von Katarias Scheitel, während diese mit ausgestrecktem Messer nach vorn sprang. Sie rammte es in die Hüfte der Niederling. Aber der Freudenschrei der Shict war so kurz wie der Wutschrei ihrer Gegnerin.
    Lauf!
    Das tat sie auch, wurde jedoch durch ihr starkes Humpeln behindert. Trotzdem, wenn der Schmerz sie nicht ganz so lähmte wie das Gefühl eines Dolches in der Hüfte, sollte sie es eigentlich schaffen können.
    Bedauerlicherweise liefen die Dinge nicht immer so, wie sie eigentlich sollten, was ihr klar wurde, als eine behandschuhte Faust ihre Schulter packte.
    Sie krachte mit dem Rücken gegen die Steine, als Xhai sie gegen die Felswand donnerte. Der Aufprall nahm ihr den
Atem. Sie hatte keine Kraft zu schreien oder darüber zu staunen, mit welcher Leichtigkeit die Niederling das riesige Schwert hob. Kataria knirschte mit den Zähnen, legte die Ohren an und fauchte, während sie mit den Nägeln über das gepanzerte Handgelenk der Frau fuhr.
    Was sie damit zu erreichen hoffte, war ihr selbst nicht ganz klar. Das Zucken im Lid der Frau ließ darauf schließen, dass sie weder eingeschüchtert noch geneigt war, Gnade walten zu lassen.
    »Das war gerissen, Winzling«, schnarrte sie. »Aber Gerissenheit setzt sich gegen die Starken niemals durch. Die Niederlinge sind stark.« Sie stieß Kataria erneut gegen die Wand. »Semnein Xhai ist stark.«
    Kataria empfand nicht einmal mehr Angst oder Schmerzen. Du hast deinen Teil erledigt, sagte sie sich, und so gut gekämpft, wie du konntest. Das Messer und die Pfeile, die aus dem Leib der Frau herausragten, bezeugten das. Diese Niederling würde sich an sie erinnern, noch lange, nachdem sie Kataria getötet hatte. Sie versuchte, Trost aus diesem Gedanken zu ziehen, aber es fiel ihr schwer, genauso wie ihr Versuch, der Carnassia trotzig ins Gesicht zu blicken. Ihr Hals zuckte unwillkürlich, und ihr Blick glitt zu dem Quader, der mit granitener Selbstgefälligkeit am anderen Ende der Kammer thronte.
    »Lenk«, flüsterte sie, wobei sie ihre Stimme nicht mehr hören konnte. »Es tut mir leid.«
    Dann erwartete sie den Schlag: einen schnellen, überraschenden Hieb, den sie nicht fühlen würde, und der möglicherweise so schnell kommen würde, dass sie sogar ihren eigenen Hals sehen konnte, während ihr Kopf zu Boden rollte. Aber der Hieb kam nicht. Zögernd, aus Angst, dass die Niederling nur darauf wartete, dass sie hinsah, drehte Kataria den Kopf zu der Frau herum.
    Was sie sah, war ein schwarzer Griff, der aus dem Schlüsselbein der Carnassia herausragte, deren Gesicht vor Schmerz verzerrt war, und an deren zitterndem Arm Eisen klapperte.
Das Geräusch von Eisen, das Haut zerfetzte, lenkte Katarias Blick zu der behandschuhten Faust, die eine zweite Klinge in ihre Seite stieß. Die Frau taumelte zurück, und ein rosa Gesicht mit einem schwarzblau angelaufenen Auge und einem boshaften Grinsen tauchte über ihrer Schulter auf.
    »Wie war das mit der Gerissenheit?«, zischte Denaos und drehte das Messer in der Wunde um.
    Die Frau schrie auf, fuhr herum und schlug mit ihrem Schwert wild zu. Der Assassine war jedoch bereits außerhalb

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