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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ihrer Reichweite und trat geschickt noch weiter zurück, während ein weiterer Dolch in seinen Händen funkelte.
    Xhai brüllte und hob ihr Schwert, als sie sich ihrem neuen Feind näherte. Wie ein Vogel verließ der Dolch seine Finger, taumelte träge durch die Luft und grub sich in das Knie der Niederling. Ihr Bein gab nach, und sie sank auf das andere Knie.
    In diesem Moment schien sie am Ende ihrer Kräfte zu sein; sie schwankte stark, während sie eine Hand an ihren Leib presste, als wollte sie verhindern, dass sie in Einzelteile zerfiel. Alle ihre Wunden bluteten stark, und das Leben rann bei jeder Bewegung ihrer Muskeln aus ihr heraus. Die Wut auf ihrem Gesicht wurde von einem fassungslosen, ungläubigen Ausdruck ersetzt.
    »Was … ich bin …« Sie berührte ihr Knie und riss erstaunt die Augen auf, als sie ihre rot verschmierten Finger sah. »Ich … Du kannst nicht …« Sie wollte aufstehen, und ihre Stimme versagte, als sie heftig zusammenzuckte. »Das schmerzt.« Sie sah Denaos an, als wäre ihr dieses Gefühl fremd. »Du hast mich verletzt!«
    »Das ist mein Gewerbe«, erklärte er gelassen.
    »Unmöglich. Ich bin … narbenlos.« Sie erhob sich und schwankte unsicher. »Ich könnte dich töten… euch beide!« Sie riss sich einen Dolch aus der Seite und schleuderte ihn zu Boden. »Ich werde euch töten. Euch alle!«
    Xhai hob ihr Schwert auf und sackte unter dem Gewicht zusammen, während sie ein ersticktes, gequältes Wimmern
ausstieß. Aus der starken und gnadenlosen Carnassia ist eine schwache, erbärmliche Kreatur geworden, dachte Kataria. Dass sie jedoch immer noch dieses riesige Stück Eisen hielt, hinderte die Shict daran, den Schmerz ihrer Widersacherin ausgiebig zu genießen. Deshalb zog sie sich vorsichtig zurück und warf einen Blick auf ihren Bogen.
    »Bleibt zurück!«, schrie Xhai und hob eine Hand, während sie sich erneut zitternd aufrichtete. »Bleibt weg von mir!« Ihr Blick zuckte wie wahnsinnig zwischen ihnen hin und her, bevor er schließlich an Denaos hängen blieb. »Ich werde … dich töten!«
    Ihre Worte hingen schwer in der Luft, während ihr Blut eine Pfütze zu ihren Füßen bildete. Sie stieß in einer harschen, zischenden Sprache einen Fluch aus und humpelte davon; ihr Schwert klirrte, als sie es hinter sich herzog, Denaos’ Dolch immer noch in ihrer Brust. Sie kletterte über das tote Abysmyth in den überfluteten Gang und verschwand im Dunkeln.
    Kataria stieß seufzend die Luft aus und fiel auf den Hintern. Sie hörte nur das Pochen ihres Herzens und das leise Tröpfeln des Salzwassers, das von der Decke fiel und die klebrigen roten Pfützen auf dem Stein verdünnte. Sie fühlte ihren Schweiß auf dem kalten Stein, spürte ihre angestrengten, abgehackten Atemzüge.
    »Söhne des Schattens!«, zischte Denaos und sank an der Wand zusammen. »Ich dachte schon, sie würde gar nicht mehr verschwinden.« Er sah auf seinen Gürtel, der beunruhigend leer war. »Wie schade … sie hat mein bestes Messer mitgenommen.«
    »Sie kommt bestimmt zurück, wenn du sie nett bittest.« Kataria unterdrückte das Bedürfnis zu lachen und presste ihre Hand auf ihre schmerzenden Rippen. »Wie fühlst du dich?«
    »Wie wohl so ziemlich jeder Mann, der am selben Tag von Dämonen und purpurnen Huren verprügelt wird. Wie sehe ich aus?«
    »Genau so.«
    »Ach ja? Du solltest einen Blick auf dich selbst werfen, bevor du mit Steinen wirfst.«
    Kataria zweifelte nicht daran, dass er recht hatte. Sie brauchte keine Augen, um das Ausmaß ihrer Verletzungen zu erkennen. Sie spürte das Anschwellen der Prellung auf ihrem Bauch, das Blut, das aus ihrer Nase tropfte, und fühlte, dass ihre Lungen jeden Moment zu kollabieren drohten. Sie lächelte und hoffte, dass diese Grimasse genauso boshaft wirkte, wie seine Miene nahelegte.
    »Ich bin bestimmt noch weit weniger hübsch, wenn wir hier fertig sind.«
    »Wir sind fertig!«, erwiderte Denaos. Er stand auf und rieb sich mit den Knöcheln den Rücken direkt über dem Gesäß. »Wir können hier nichts mehr ausrichten, Kat.« Er deutete auf den Granitquader. »Wir könnten das Ding nicht einmal heben, wenn wir nicht halb tot wären.«
    Diese Erkenntnis schmerzte sie mehr als alle ihre Wunden. Natürlich hatte er recht. Es war purer Wahnsinn, hierzubleiben; es würde eine sehr kurze Periode der Kontemplation und der Reue sein, bevor ein Dämon oder eine Niederling über sie stolperte. Und als sie ihre nächsten Worte hörte, wusste sie, dass sie sehr

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