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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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nicht behaupten, dass mich das nicht angenehm überrascht.«
    Dann schien er sich an den Piraten zu erinnern, der verzweifelt auf das massive rote Handgelenk einschlug, das von einer silbernen Armschiene geschützt war. Seine schuppigen Augenwülste zogen sich zusammen, während er sich zu dem Niedergang umdrehte.
    Er grunzte einmal kurz und trocken, als er das Gesicht des Piraten gegen den hölzernen Türrahmen hämmerte, auf dem es einen roten Fleck hinterließ. Dann brüllte er laut und prahlerisch auf, während er den Piraten erneut dagegenschlug und Knochenfragmente sich in das Holz gruben. Er schnaubte verächtlich, als er den Piraten noch einmal gegen den Rahmen hämmerte und die bereits gruselig entstellte Visage zu einem formlosen roten Brei zermalmte. Gelangweilt von seiner reglosen Beute, ließ der Drachenmann den Piraten auf das Deck fallen und stellte einen klauenbewehrten Fuß auf den Kopf des Unglücklichen.
    »Wer muss sterben?«, erkundigte er sich.
    »Piraten«, antwortete Lenk.
    Gariath ließ den Blick seiner schwarzen Augen langsam und geduldig über das ganze Schiff schweifen.
    »Wer sind die Piraten?«
    »Was soll das heißen: ›Wer sind die Piraten?‹?«
    »Für mich sehen sie alle gleich aus«, grollte Gariath und verschränkte die Arme vor der Brust. »Hässlich und dumm, und stinken tun sie auch.«
    »Dann such die hässlichsten, dümmsten und stinkendsten Menschen und streng dich an«, entgegnete Lenk. »Willst du uns nun helfen oder nicht?«
    Die Muskeln in den dicken roten Beinen des Drachenmannes spannten sich an. Er verlagerte sein Gewicht auf den Fuß, der auf dem Schädel des Piraten ruhte. Lenk zuckte zusammen und drehte sich zur Seite, als es krachte
und etwas Graues, Klebriges auf das blutbedeckte Deck quoll.
    Gariath schnaubte. »Vielleicht.«
     
    Im Unterschied zu dem, was die Ältesten über diese wimmelnde Rasse sagten, fand Kataria Menschen nicht nur schrecklich. Das Einzige, was sie an ihnen wirklich nervte, war ihre vollkommen unterentwickelte Fähigkeit, sich anzupassen. Dieses Thema wurde ständig unter jenen wenigen Shict diskutiert, die alt genug geworden waren, um ihre rundohrigen Feinde nicht mehr wahllos abzuschlachten. Sie dachten stattdessen über bessere Möglichkeiten nach, sie umzubringen.
    »Sie sind einfach nur Affen«, war eine der häufigsten Behauptungen. »Sie verbringen ihr ganzes Leben damit, nach Nahrung zu suchen, und wenn sie keine finden, laufen sie im Kreis herum, schnüffeln an ihren Fingern und fressen ihren eigenen Kot.«
    In dem einen Jahr, seit sie dem silberhaarigen Mann aus den Wäldern gefolgt war, hatte sie ihr Opfer nicht aus den Augen verloren, das sie eines Tages vielleicht am Feuer darbringen würde. Als jedoch die Aussicht, so lange zu leben, zusehends geringer wurde, kam sie zu der Einsicht, und das nicht zum ersten Mal, dass die Ältesten zu erwähnen vergaßen, dass Menschen außerordentlich motiviert waren, wenn es um Nahrung ging.
    Und die Piraten, die sie eingekesselt hatten, erwiesen sich als besonders gerissene Affen.
    Ich hätte in der Takelage bleiben sollen, sagte sie sich, ich hätte sogar noch höher klettern müssen. Sicher, dort wäre ich ein leichtes Ziel für die Faustäxte gewesen, aber ich hätte mehr von ihnen erschießen können.
    Sie hatte nicht erwartet, dass sie wussten, was ein Pfeil war, ganz zu schweigen davon, dass sie sie an die Reling drängen könnten. Aber sie hatten sich angepasst; sie hatten sie gefunden, sie verfolgt und waren jetzt so unglaublich unhöflich,
ihr nicht genug Platz zu geben, dass sie auf sie schießen konnte.
    Drei Klippenaffen umzingelten sie und hielten ihre Blicke starr auf die glänzende Pfeilspitze gerichtet, die drohend zwischen ihnen hin und her zuckte.
    Ein Schuss. Ein Pfeil, das war alles, was sie in Schach hielt. Jeder von ihnen zögerte, sie anzugreifen, sie zu zwingen, ihn als Ziel dieser tödlichen Metallspitze auszuwählen. Danach jedoch würden sie sich schneller auf sie stürzen, als sie einen weiteren Pfeil aus ihrem Köcher ziehen konnte.
    Katarias Ohren zuckten, als sie sich an die Drohungen und Versprechungen erinnerte, die sie ihr von ihrem sicheren Schiff aus zugeschrien hatten. Dieselben Drohungen und dieselbe Gier lauerten jetzt in ihren Augen, wenn auch verdeckt, aus Furcht, dass sie sie in ihren Blicken erkennen und mit einem Pfeil auslöschen könnte.
    Das Meer hinter ihr toste; während es in den Menschen Entsetzen auslöste, war es für sie eine

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