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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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zu würdigen. Ihre kostbaren Schwerter blieben vergessen zurück, Verwundete wurden ignoriert, und auf jedem tätowierten Gesicht zeichnete
sich abgrundtiefer Schrecken ab. Kataria sah ihnen verblüfft zu, während sie gleichzeitig darüber nachdachte, ob es wohl zählte, wenn sie ihnen einen Pfeil in den Rücken jagte.
    Weitere Männer stürzten an ihr vorbei. Sie gehörten zur Mannschaft der Gischtbraut. Sie erkannte die Quelle der Panik, noch bevor sie sich umdrehte, und weit eher, als sie die Schreie hörte.
    »MONSTER!«, kreischte einer der Klippenaffen aus voller Kehle. »LAUFT, JUNGS! SIE HABEN EINEN VERFLUCHTEN DRACHENMANN AN BORD!«
    Ein blutüberströmter Drachenmann würde besser passen, dachte Kataria, als die hünenhafte Kreatur den Fliehenden gelassen ausschreitend folgte. In ihrem Kielwasser blieb ein Berg zermalmter Leichen, verdrehter Gliedmaßen und zerfetzten Fleisches zurück; die Leichname jener Tollkühnen und Dummen, die der Meinung gewesen waren, er wäre vielleicht nicht ganz so hart, wie er aussah.
    Gariath wirkte so gleichgültig, wie jemand aussehen konnte, der von Kopf bis Fuß von Schnitten und Blut bedeckt war. Fast gelangweilt sieht er aus, dachte sie, als er auf die Leichen vor ihm trat, statt über sie hinwegzusteigen, während er seine gemächliche Verfolgung der flüchtenden Piraten fortsetzte.
    Seine Miene ermutigte sie, ihm mehrere finstere Blicke zuzuwerfen. Einen für seine kalte, arrogante Haltung, obwohl er ganz klar nur einen einzigen Toten mehr zu verzeichnen hatte als sie  – wenn überhaupt! Ihr zweiter, weit finstererer Blick, der von einem entsprechend tiefen Stirnrunzeln begleitet wurde, galt der Tatsache, dass er allein war.
    Von Lenk war nichts zu sehen.
    »Hört auf zu rennen, ihr Ratten!«, grollte Gariath. »Die Rhega wurden für weit würdigere Kämpfe geschaffen, als ihr mir bietet!«
    Ein Körper auf dem Deck bewegte sich. Ein Klippenaffe hatte offenbar versucht, sich zwischen seinen toten Kameraden zu verstecken, und rannte jetzt los. Er landete jedoch
fast augenblicklich wieder auf den Planken, als ein Leichnam ihm gemeinerweise ein Bein stellte.
    Allerdings blieb der Mann nicht lange auf dem Deck liegen.
    »Nein! NEIN!«, kreischte er, als eine klauenbewehrte Hand seine Ferse packte. »VERSCHWINDE, BESTIE!«
    »Oh, Talanas.« Asper sah den Drachenmann angewidert an, als er den Piraten von den Planken hob. »Gariath, nicht!«
    Der Hüne schien sie nicht einmal zu bemerken, geschweige denn, dass er auf ihre Worte reagierte. Kataria trat vor und sah an seinem entsetzten Opfer vorbei in seine schwarzen Augen.
    »Wo ist Lenk?«
    Er bedachte sie mit einem Blick, als wäre sie ein Insekt, und zuckte die mächtigen Schultern.
    »Tot?«, erkundigte sie sich.
    »Wahrscheinlich«, grollte er. »Er ist ein Mensch. Klein und dumm … wenn auch nicht so dumm wie der Rest von euch, aber trotzdem…«
    »Lass mich runter!«, flehte der Klippenaffe ihn an. »Bitte. BITTE!«
    »Halt die Klappe!«, fauchte Kataria ihn an. Dann hob sie die Brauen. »Moment mal.« Sie beugte sich zu dem Piraten und blickte in Augen, die beinahe aus ihren Höhlen zu quellen schienen. »Hast du einen silberhaarigen Mann getötet?«
    »Er sieht ein bisschen wie ein silberhaariges Kind aus«, warf Dreadaeleon ein.
    »Das musst gerade du sagen«, konterte Asper schneidend. »Außerdem ist er gar nicht so klein.«
    »Ich … ich habe niemanden umgebracht! Das schwöre ich!«, quiekte der Pirat.
    »Du machst die ganze Angelegenheit nur unerfreulicher.« Gariath seufzte. »Halt einfach den Mund und versuche zu sterben, ohne dich einzunässen.«
    »Wieso hast du nicht auf ihn aufgepasst?«, fragte Kataria den Drachenmann.
    »Wenn er nicht auf sich selbst aufpassen kann, verdient er, was ihm passiert.« Gariath schnaubte verächtlich. »Denk immer daran.«
    »NEIN!«, kreischte der Pirat, als der Drachenmann ihm ohne große Mühe die Beine auseinanderbog. »Es ist alles … es ist alles … kulturell bedingt! Ich wurde dazu gezwungen! Bitte! BITTE!«
    Die Gefährten stießen ein entsetztes Stöhnen aus, und keiner von ihnen wagte es hinzusehen, geschweige denn zu protestieren, als Gariath mit seinem Bein ausholte und mit dem Fuß zwischen die Beine des Piraten zielte. Kataria sah so lange hin, wie sie konnte, bis das Grinsen des Drachenmanns sie schließlich dazu brachte, ebenfalls den Blick zu senken.
    Das Knacken, das folgte, war ohrenbetäubend.
    Kataria blickte gerade noch rechtzeitig hoch, um

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