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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Das war Gariath überlassen geblieben, und er war nur ein unbedeutender Zuschauer mit nassen Hosen und Atemproblemen gewesen.
    Irgendwie hatte er sich das Szenario weit ruhmreicher vorgestellt.
    Er hätte sich mehr anstrengen sollen, hätte die Kraft finden sollen, den Niederling und noch Hunderte andere zu besiegen. Er hätte sie mit Feuerstürmen und Blitzgewittern hinwegfegen, einen Ring aus Vernichtung erzeugen müssen, um sie vor diesem Gemetzel zu schützen.
    Er war ein Magus! Er besaß die absolute Macht!
    Macht, dachte er zerknirscht, die so begrenzt ist …
    Statt all das zu tun, hatte er sich jedoch nur nass gemacht
und war zusammengebrochen, hatte sie hilflos den bösartigen Plänen dieses Niederlings ausgeliefert. Und erneut war es Gariath gewesen, der abergläubische, brutale, barbarische Gariath, der das vollbracht hatte, wozu er nicht fähig gewesen war. Und wäre nicht Gariath gekommen, sagte er sich, hätte Denaos dem Hexer einen Dolch in den Rücken gerammt, oder Lenk hätte ihn mit einem tödlichen Hieb seines Schwertes erledigt.
    Selbst Kataria wäre ihm zuvorgekommen, hätte triumphierend über einem mit Pfeilen gespickten Leichnam gestanden, während Asper bewundernd zu ihren Füßen gelegen hätte.
    Das war zwar keine vollkommen unerfreuliche Vorstellung, aber es blieb eine Tatsache, dass nicht er sie gerettet hatte. Das würde ein hagerer Jüngling in einem schmutzigen Mantel niemals vollbringen. Er würde niemals eine solche Macht besitzen.
    Jedenfalls, sagte er sich, während er seine Finger um das rote Juwel schloss, nicht aus mir allein heraus.
    »Geht es dir gut, Gelehrter?«
    Dreadaeleon zuckte beim Klang der Stimme nicht einmal zusammen. Sie war viel zu melodisch, zu beruhigend, um etwas anderes als ein Lächeln hervorzurufen. Er blickte hoch, mit ebendiesem Lächeln, und betrachtete das schmale, blasse Gesicht, das von fließenden dunkelgrünen Locken umrahmt war und zwei gefiederte Kiemen aufwies.
    »Ja, danke.«
    »Dein Haar…« Grünhaar betrachtete verstört die graue Locke.
    »Ja, nun … alles hat seinen Preis und so weiter«, erwiderte Dreadaeleon murmelnd, während er aufstand. »Du weißt ja, wie es ist.«
    »Nein, weiß ich nicht«, antwortete sie ruhig.
    »Oh.« Er verstummte und räusperte sich. »Es ist… es ist schwierig.« Sein Lächeln wurde verlegen, als er weitersprach.
»Wohin bist du eigentlich verschwunden? Wir haben dich vermisst.«
    »Oh«, sagte sie und blinzelte. »Hast du nach mir gerufen?«
    »Nein. Ich meine …« Er hob die Hand und holte tief Luft. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich bin …«, ein schmerzlicher Ausdruck huschte über ihre Miene, jedenfalls vermutete Dreadaeleon, dass es ein schmerzlicher Ausdruck war, »weggegangen.«
    »Wohin?«
    »Irgendwo anders hin, Gelehrter. Das ist nicht wichtig.«
    »Und warum?«
    »Das ist noch weniger bedeutsam.« Sie betrachtete den Jüngling einen Moment neugierig, und ein merkwürdiges Funkeln tanzte in ihren Augen. »Ihr wart… siegreich in Eisentrutz?«
    »Mehr oder weniger«, gab er zurück. »Es war schwierig. Es gab Dämonen und eine Art von … Säcken. Ich weiß nicht, was es war.«
    »Selbst Feinde haben Mütter, Gelehrter, und sie alle sind dem verfluchten Leib von Ulbecetonth entsprungen.«
    Dreadaeleon zuckte zusammen. »Diese … Säcke waren … Eier?«
    »Sie waren nicht für diese Welt bestimmt. Wichtig ist nur, dass sie zerstört wurden.« Sie beugte sich vor und betrachtete ihn argwöhnisch. »Du hast sie doch zerstört?«
    »Nicht persönlich, nein. Es war auch ein Langgesicht da. Es hat sie mit Feuer verbrannt.« Der Jüngling kratzte sich das Kinn. »Mit einem Feuer, das nicht verlöschen wollte.« Unbewusst biss er die Zähne zusammen, während er sich heftiger kratzte. »Es hätte fast…«
    »Gelehrter …«
    Noch während sie sprach, spürte er das Blut auf seinen Händen. Mit einem gemurmelten Fluch wischte er sich mit dem Ärmel seines Mantels das Kinn ab und verbarg ihn dann vor dem neugierigen Blick der Sirene. Das Bemühen
war jedoch vergeblich, denn ihr Blick schien sich auf etwas zu konzentrieren, das unter dem schmutzigen Stoff lag, unter seiner Haut und selbst unter seinem Fleisch.
    »Dir … geht es nicht gut«, bemerkte sie.
    »Mir geht es ausgezeichnet«, erwiderte er kalt. »Es ist nur …« Er seufzte und blickte auf seine hageren, schwachen Hände. »Ich hätte es tun sollen.«
    »Die Abysmyths töten?«
    »Die Abysmyths töten, ja, und die Froschwesen, die

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