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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Jüngling konnte sich nicht erinnern, in welcher Reihenfolge es passiert war: seine Drohung, ihre jammernden Entschuldigungen und ihr Flehen, sein Zusammenbruch, ihre Flucht ins Wasser, ihr Verschwinden im Meer. Er saß nur da und starrte auf die Fluten, während eine Träne über seine Wange in seinen Mund rollte. Er schmeckte das schwache Aroma von Salz, das rasch verblasste.

Denaos hielt das Beil über den Holzblock, schloss ein Auge und holte aus. Der Schlag teilte das Holz genau in der Mitte, und die beiden Hälften flogen auf die beiden Stapel mit ähnlichen halbkreisförmigen Holzstücken. Er betrachtete seine Arbeit lächelnd, bewunderte die sauberen Kanten des Holzes, bevor er das Beil in den Baumstumpf schlug, der als Block diente.
    »Du bist dran«, sagte er.
    Lenk warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht.
    »Wie bitte?« Dann sah er auf die beiden Haufen, seine Haufen, die die beiden Stücke von Denaos wie Früchte auf einem Dessert zierten. »Du hast nur ein Scheit gehackt?«
    »Ich habe ein außergewöhnlich schönes Scheit gehackt«, verbesserte ihn der Assassine. »Wenn ich dich bei einem Wettkampf schlagen wollte, könnte ich Kreise um dich hacken und genauso viele formlose Splitter aufhäufen wie du.« Er nahm eines seiner Stücke und eines von Lenk und hob dann seines hoch. »Sieh es dir an: ein schöner, präziser Schlag, der sämtliche zarten Geheimnisse des Holzes enthüllt. Und jetzt sieh dir dein Stück an. Wie sieht das aus?«
    Lenk wischte sich den Schweiß von der Stirn, sah auf die Haufen und richtete seinen Blick dann wieder auf seinen Gefährten.
    »Es ist nur Holz.«
    »Ein wahrer Künstler flüchtet sich nicht in Ausreden.« Der Assassine kehrte Lenk den Rücken zu und schlenderte mit einem provozierenden Hüftschwung davon. »Außerdem bist du derjenige, der arbeiten und reden wollte. Also ist es nur gerecht, dass ich mich der Faulheit und dem Zuhören widme.« Er zog sich auf einen tief hängenden Ast und ließ sich darauf nieder. »Also gut, schieß los.«
    »Schön«, erwiderte der junge Mann, hob knurrend das Beil und legte ein neues Stück Holz auf den Block. »Ich habe Schwierigkeiten mit …«
    »Moment mal, wir reden über dich?«
    »Wie? … Ja.«
    »Warum können wir nicht einmal über mich sprechen?«, fragte der Assassine mürrisch und machte es sich auf dem biegsamen Ast bequem. »Alle kommen mit ihren Problemen zu mir. Warum erfahre ich nie dieselbe Behandlung?«
    »Weil ich von dir nur weiß, dass du ein Feigling, ein Schmarotzer, ein Säufer, ein Brigant, ein Egoist und ein Aas bist, das sich als Mann maskiert«, erwiderte Lenk scharf und schlug wütend mit dem Beil zu. »Habe ich etwas vergessen?«
    »Allerdings«, gab der Assassine zurück. »Ich spiele außerdem Laute.«
    »Also schön. Reden wir über dich.« Lenk legte das nächste Holzstück auf den Block und warf seinem Gefährten einen bösen Blick zu. »Du hast mir nie erzählt, was du gemacht hast, bevor du Abenteurer geworden ist. Bist du verheiratet?«
    Bei dieser Frage setzte Denaos sich auf, spitzte die Lippen und betrachtete Lenk argwöhnisch.
    »Kinder?«, fuhr Lenk fort.
    »Soll ich dir etwas sagen? Ich glaube, ich bin tatsächlich in der Stimmung, über dich zu reden.« Der Assassine wirkte jedoch angespannt, als er sich wieder zurücklehnte. »Also, sprich weiter.«
    »Na schön.« Lenk schlug wieder zu. »Ich habe gewisse Schwierigkeiten, Frauen zu verstehen.«
    »Ah.« Denaos kratzte sich das Kinn. »Die ewige Frage aller Zweibeiner, die bei jedem Gedanken, den man daran verschwendet, immer unangenehmer wird.« Er ließ die Hand sinken und kratzte sich an einer anderen Stelle. »Zu deinem Glück bin ich Experte, was dieses Thema betrifft.«
    »Ach ja?«
    »Ohne jeden Zweifel«, erwiderte der Assassine. »Also, was willst du wissen?«
    »Ich glaube …« Lenk beendete den Satz nicht, sondern stützte sich auf den Stiel des Beils und starrte nachdenklich in den Wald. »Warum?«
    »Das ist die beste Frage für den Anfang«, erwiderte Denaos nickend. »Also, um Frauen zu verstehen, musst du zuerst einmal ihren Platz in der Welt begreifen. Und um das zu können, musst du wissen, wie es dazu kam, dass sie neben uns diese Welt bevölkern.«
    »Und wie kam das?«
    »Die Theorien darüber unterscheiden sich je nach Glaubensrichtung, aber ich kann dir sagen, wie es mir erklärt wurde.« Er richtete sich etwas auf und räusperte sich wie ein Gelehrter, der

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