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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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schlagen. Jetzt mache ich hier die Strategien.«
    »Verdammt … verdammt …!«, fluchte Lenk ihm nach, als er davonging. Er spürte Denaos’ Schatten hinter sich. »Was jetzt?«, schnarrte er. »Was zum Teufel sollen wir jetzt machen?«
    »Na ja, wie gesagt, du kennst ja meine Empfehlung«, meinte Denaos.
    »Nein. Was meinst du …?«
    Er drehte sich um und blickte ins Leere.
    »Ah. Verstehe.«
    Seine Ohren zuckten, als er hörte, wie die Seeleute hinter
ihm kollektiv einen Schritt zurücktraten, als die Kettenhexe vor ihnen auftauchte und längsseits zur Gischtbraut ging. Während die ersten Haken geschleudert, die ersten Schlachtrufe gebrüllt wurden, konzentrierte sich Lenk ausschließlich auf Rashodd. Der gewaltige eiserne Helm des Hünen schien sich auf ihn herabzusenken, über die knochenweißen Arme hinweg, die sich über die Reling schoben und schlanke, haarlose Körper hinaufhievten.
    »Edle Herren«, dröhnte der titanische Piratenkapitän. »Einen schönen Tag wünsche ich!«

»Nutzlos?«
    Das Geräusch, mit dem ein Stück von einer Bandage abgerissen wurde, hallte durch die Schiffsmesse, ebenso wie Aspers fauchende Bemerkung. Sie bohrte sich wie ein Messer in die Planken. Der Mann vor ihr zappelte, aber sie achtete nicht auf ihn. Stattdessen zog sie den Verband um seinen Kopf und das verbrannte Gesicht fester und knurrte.
    »Predigten, also wirklich!« Sie knüpfte ruckartig einen Knoten. »Diese dummen kleinen Wilden könnten alle eine Predigt brauchen, untermalt von einigen kurzen Schlägen auf ihre Köpfe!« Ihre Hände zitterten, als sie die nächste Verbandsrolle aus ihrem Beutel zog. »Kurze Schläge auf den Kopf, mit einem stumpfen, rostigen Eisenprügel …« Sie öffnete den Verband und wickelte eine weitere Schicht um das Gesicht ihres Patienten. »Mit Stacheln gespickte Eisenprügel! Und ein paar Schläge in die Lenden könnten auch nicht schaden. Kat jedenfalls würden sie keinen bleibenden Schaden zufügen.«
    »Nichts für ungut, Priesterin«, meldete sich der Patient demütig zu Wort, »aber die Bandagen … sie sind …«
    »Mit Brandsalbe bestrichen«, beendete sie seinen Satz und wickelte den Verband weiter um seinen Kopf. »Ich sollte offensichtlich einen großen Vorrat davon zur Hand haben, wenn ich mich mit verrückt gewordenen Heiden abgebe, die
ihr ach so beeindruckendes Feuer nicht kontrollieren können. Weißt du, dass er am ganzen Leib zittert, wenn er den Feuerzauber wirkt? Manchmal verliert er auch die Kontrolle über seine Blase. Vermutlich macht er sich gerade in diesem Moment in die Hose!«
     
    Mach dir nicht in die Hose, mach dir nicht in die Hose, mach dir bloß nicht in die Hose.
    Eigentlich hätte er sich größere Sorgen machen sollen, nicht ohnmächtig zu werden, das war ihm schon klar. Sein Körper war wie ausgetrocknet; seine Körperwärme war fast vollkommen aufgebraucht, und er hatte bereits zwei Männer in qualmende Fackeln verwandelt. Seine Hände waren schwer und gefühllos; sämtliche Elektrizität, die durch sie geströmt war, hatte er verausgabt, als er die Kette gelöst hatte.
    Und sie griffen immer noch unaufhörlich an. Die Seeleute wehrten sich bewundernswürdig, selbst im Angesicht der blasshäutigen Eindringlinge. Aber sie konnten dem Ansturm auf Dauer nicht standhalten. Er auch nicht, und das wusste er. Er war nur noch ein Häufchen Spucke.
    Er kniff die Augen zusammen, als er sah, wie zwei dieser blassen Kreaturen in Richtung Niedergang liefen.
    Dreadaeleon holte tief Luft und murmelte einen kurzen atemlosen Vers. Dann stieß er die Luft aus. Eis zuckte von seinen Lippen über das Deck zwischen die beiden Kreaturen und bildete eine frostige Pfütze in der Tür. Er stampfte einmal kurz auf; eisige Zapfen erhoben sich und versperrten die Tür. Die Kreaturen drehten sich um und blickten finster in seine rot glühenden Augen.
    »Niemand«, sagte er mit ausgedörrten Lippen, »kommt da rein.«
     
    »Ich habe es mit einem Tee kuriert«, erklärte Asper dem verbrannten Mann, »dessen Zubereitung ich nach vier Jahren Studium gelernt habe. Ich kann auch Krämpfe kurieren, kleine Schnitte und Kratzer heilen und dafür sorgen, dass
nicht alle an Durchfall sterben. Das ist, was ich tue. Ich bin die Priesterin des Federärschigen Heilers, gelobt sei Er!« Sie hustete. »Verzeiht mir die Blasphemie.«
    »Natürlich, Priesterin, aber …«
    »Aber ob sie es zu schätzen wissen? Selbstverständlich nicht!« Mit einem wütenden Knurren zog sie den Verband

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