Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
setzte, als wäre es ihm nachträglich eingefallen, hinzu: »Und den meiner Geschäftspartner.«
    »Zamanthras verdamme dich als den Heiden, der du bist!« Das Furcht einflößende Knurren, das Rashodd zweifellos geplant hatte, kam als bebendes Wimmern aus seinem Mund. »Du greifst einen ahnungslosen, unbewaffneten Mann nur wegen des Geldes an. Söldner-Abschaum!«
    »Abenteurer«, verbesserte der große Mann ihn.
    »Ein Feigling bist du; vergreifst dich an einem angeketteten Mann, machst dich nur an die heran, die dir den Rücken zukehren, an die Hilflosen. Wie viele Leute hast du vor meinen Jungs heute schon ermordet? Wie viele Unbewaffnete und Ahnungslose hast du niedergestochen?«
    Denaos zuckte nicht mit der Wimper. »Viele.«
    »Und jetzt willst du auch Rashodd auf die Liste setzen?« Er beugte sich krampfhaft vor, als etwas seine Speiseröhre hinaufstieg, aber er schluckte es herunter. Er umklammerte abwechselnd seine blutenden Fingerstümpfe und erhob sich aus dem Stuhl, soweit die Fesseln das zuließen. »Alles vergeblich, Heide.«
    »Sagt mir, was Ihr wisst«, flüsterte Denaos gelassen und rollte einen der fleischigen Finger zwischen seinen behandschuhten Fingern. »Dann gebe ich Euch einen zurück.«
    »Ich weiß nur, dass die Froschwesen einen Handel mit uns abschließen wollten«, erwiderte Rashodd. Seine Stimme zitterte. »Sie haben ihre Dienste unter meinen Befehl gestellt, und wir mussten dafür ein bestimmtes Schiff angreifen.«
    »Dieses Schiff.«
    »Dieses Schiff. Warum, weiß ich nicht.«
    »Lügner.«
    »Das ist die Wahrheit!« Rashodd lehnte sich zurück und riss seine verstümmelten Hände zur Seite, als der Dolch des Assassinen erneut aufblitzte. »Sie haben keinen Grund genannt, nur, dass wir dieses Schiff angreifen sollten!« Er stampfte mit dem Fuß auf die Planken. »Dieses Schiff! Mehr haben sie mir nicht gesagt! Ich war durch meine Ehre an unsere Vereinbarung gebunden!«
    »Sie waren hinter einer Fibel her«, antwortete Denaos gelassen. »Einem Buch. Ich habe gehört, wie sie davon sprachen. Und Ihr habt gesehen, wie sie es nahmen.« Er hob den Kopf und sah Rashodd durchdringend an. »Ihr habt nach dem Unparteiischen gefragt, nach dem Priester.« Sein Gesicht verzerrte sich. »Lügen regen mich sehr auf.«
    »Sie wollten den Priester, SIE, diese Froschleute! Nicht meine Männer!« Er fühlte das Kratzen von Metall an den Adern auf seinem Handrücken. »Ich dachte, sie würden ihn wegen des Lösegeldes entführen wollen, deshalb lag es ja auch in unserem Interesse, dafür zu sorgen, dass ihm nichts zustieß.« Hätte er sich in der blanken Klinge des Assassinen sehen können, hätte er sein hysterisches Lächeln, seine aufgerissenen
Augen und dasselbe Verlangen erkannt, sein Gegenüber zu beschwichtigen, das er so oft in den Gesichtern seiner eigenen Opfer beobachtet hatte. »Verstehst du?«
    »Was ist mit dieser Kreatur?«
    »Ich … ich war ebenso geschockt, als sie auftauchte, wie alle anderen! Du … Ihr müsst mir glauben!«
    »Diese Froschwesen haben sie gerufen.«
    »Das wusste ich nicht! Sie haben mir nichts davon gesagt. Sie haben mir nur befohlen, dieses Schiff anzugreifen!« Er keuchte, und seine Stimme klang undeutlich, als blutiger Speichel seinen Mund füllte. Seine Hände wurden kalt, als sein Lebenssaft aus den Stümpfen heraussickerte. »Das ist die Wahrheit! Ich bin nur ein Bauer in dem Spiel, das sie spielen! Ich tue mich nicht mit Brut aus der Hölle zusammen! Rashodd ist nicht blasphemisch!«
    Denaos wackelte leicht mit dem Kopf, während er den Mann betrachtete. Weder blinzelte er, noch bewegte er die Lippen; er ließ sich nicht anmerken, ob er die Worte des Piraten überhaupt gehört hatte. Langsam beugte er sich vor und kniff die Augen zusammen, als würde er Rashodd aus weiter Ferne mustern. Dann weiteten sich seine Augen plötzlich, und etwas zuckte darin kurz auf, vielleicht Scham oder Furcht.
    »Ihr lügt erneut. Argaol hat gesagt, dass Ihr genau das tun würdet.«
    »Ich bin kein …«
    »Still!«
    Diesmal war die Bewegung langsamer, nicht rasch und sezierend, sie glich mehr einem wütenden, schweren Hacken. Die Klinge biss sich halb durch Rashodds anderen Daumen und löste einen Schrei aus, der hinter Denaos Hand jedoch unhörbar blieb. Rashodd wimmerte, winselte, während sein Finger am Gelenk herabbaumelte, bevor der Assassine hinabgriff und ihn zwischen Daumen und Zeigefinger drehte.
    Rashodds Eingeweide zogen sich vor Schmerz krampfhaft
zusammen; der

Weitere Kostenlose Bücher