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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Augenblicken sagtet Ihr, dass Ihr gar nichts wüsstet.« Denaos riss die Augen in gespieltem Entsetzen auf. »Also habt Ihr gelogen!«
    Rashodd sprang auf, und seine Ketten klirrten. Er sah das Messer, aber sein Blick war auf den Schrank fixiert. Er musste ihn erreichen, musste etwas finden, womit er den Blutverlust unterbinden konnte, womit er den Rest seiner Körperwärme retten konnte, bevor dieser Mörder sie ihm vollständig raubte.
    Etwas Schwarzes zuckte vor seinen Augen, und Rashodd lag auf dem Boden. Die Öllampe über ihm schwankte heftig. Mit jedem Pendelschwung tauchte sie den Assassinen in Licht, dann wieder in Schatten. Mit jedem Atemzug schien der Mann ihm näher zu kommen, ohne sich zu bewegen. Und bei jedem Blinzeln wurde der Dolch des Mannes größer, strahlender und grinste boshafter.
    Die Lampe pendelte zurück. Schatten. Der Mann saß rittlings auf ihm.
    »Keinen Laut!«, warnte er ihn.
    Die Lampe pendelte vor. Licht. Die Augen des Mannes waren riesig, Tränen schimmerten darin. Den Dolch hielt er in der Hand, und das Licht der Lampe tanzte von Sägezahn zu Sägezahn.
    »Keinen Mucks!«
Nach einer endlos scheinenden Zeit, in der Argaol nur die Wellen in der Ferne hatte rauschen hören, öffnete sich die Tür mit einem Wispern. Denaos tauchte rasch und leise auf, glitt aus der Kajüte und schloss die Tür lautlos mit seinen geschickten Händen.
    Dann blieb er stehen, ohne auf Argaols Blick zu achten, ohne auf irgendetwas zu achten als den Türknauf in seinen Händen und das Holz vor seinen Augen. Das Schiff schwankte sacht, geschaukelt von einer vorbeiziehenden Welle.
    »Wie ist es gelaufen?«, stieß Argaol unvermittelt hervor. Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren nach so langer Stille merkwürdig und fremd.
    »Gut.«
    »Gut?«
    Denaos wirbelte beängstigend schnell herum. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, die Lider hatte er halb gesenkt, und sein Blick wirkte schläfrig. Argaol hob eine Braue; der Mann wirkte eher wie jemand, der einen privaten Weinkeller geplündert hatte, als wie jemand, der eine grausige Aufgabe bewältigt hatte.
    »Ziemlich gut sogar.« Er leckte sich die Lippen.
    »Ah.« Argaol nickte und machte sich nicht die Mühe, seinen Argwohn zu verbergen. »Und was hast du herausgefunden?«
    »Nicht das Geringste.«
    »Warst du auch gründlich?«
    »Allerdings.« Denaos hob die Hände und zuckte die Achseln. »Ich habe ein paar Namen, ein paar Theorien, aber nur wenig Brauchbares, fürchte ich. Was auch immer Ihr wissen wollt, muss Euch wohl jemand anders sagen als Rashodd.«
    »Der Unparteiische«, murmelte der Kapitän. Er hatte gehofft, sich nicht an den Lord Emissär wenden zu müssen.
    »Es scheint tatsächlich niemand anders an Bord zu sein, der darüber etwas wissen könnte.« Denaos ging steifbeinig an ihm vorbei und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
»Solltet Ihr vorhaben, ihn aufzusuchen, könnt Ihr vielleicht auch gleich eine Flasche Wein für mich aufstöbern. Oder Rum, falls Ihr so etwas an Bord habt. Nehmt auf jeden Fall das teurere Zeug. Mir ist nach feiern zumute.«
    Argaol blieb an der Tür zu seiner Kajüte stehen, während der große Assassine durch den Gang schritt, zweifellos, um sich zu seinen Gefährten in der Messe zu gesellen. Doch selbst nachdem er gegangen war, schien seine seltsame Aura noch in der Luft zu hängen.
    Schweigend blickte Argaol zu der Tür seiner Kajüte und griff nach dem Knauf.
    »Nicht.«
    Erschrocken blickte der Kapitän hoch. Denaos stand am Ende des Ganges und betrachtete den Kapitän aufmerksam.
    »Noch nicht, Kapitän«, warnte er ihn leise. »Seht später nach, wenn Ihr wollt, aber tut jetzt erst einmal gar nichts.«
    »Was …?«, Argaol schnappte nach Luft. »Was hast du da drin gemacht?«
    Denaos sah ihn ausdruckslos an. »Nicht viel.«
     
    Lenk betrachtete seinen Gefährten mit einem Auge. Das andere war von einem rohen Stück Fleisch bedeckt. Denaos erwiderte den Blick und widerstand der Versuchung, über die Schulter des jungen Mannes auf das Werk der Zerstörung in der Schiffsmesse zu sehen.
    Der Assassine sah am Rand seines Blickfelds zerstörte Eimer, zerbrochenes Geschirr, geborstene Wischbesen und sogar das eine oder andere gelöste Ende eines Verbandes, das wirkte, als würde es darum betteln, aus diesem Trümmerhaufen geborgen zu werden. Denaos bemühte sich nach Kräften, all das zu ignorieren.
    Den Anblick von Gariath zu ignorieren war allerdings entschieden schwieriger.
    Er hielt mit einer großen

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