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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Klaue Kataria an ihrer Ferse in die Höhe. Die Shict fauchte, fuhr mit ihren scharfen Fingernägeln über den Schenkel des Drachenmannes und zuckte
drohend mit den Ohren. Unter seinem mächtigen Fuß lag Asper. Sie keuchte und ächzte und bemühte sich, sich aus ihrer Zwangslage herauszuwinden, während Dreadaeleon ohnmächtig auf den langen Schweif einschlug, der sich um seinen Hals gewickelt hatte, und dabei atemlos fluchte. Der Kampf, der hier stattgefunden hatte, war ganz offensichtlich beendet, und der klare Sieger genoss triumphierend die Demütigung seiner Widersacher.
    »Also, Rashodd weiß nichts?« Lenk zog die Aufmerksamkeit des Assassinen wieder auf sich.
    »Nein, nichts.« Denaos betrachtete stirnrunzelnd das Schauspiel. »Hat … ist etwas Amüsantes passiert, während ich weg war?«
    »Unwichtig«, behauptete Lenk. »Bist du sicher, dass er nicht gelogen hat?«
    »Ziemlich sicher.« Denaos sah kurz auf das schimmernde Fleisch auf dem Gesicht seines Gefährten und zuckte dann beim Anblick all der Toten in der Messe zusammen. »Woher genau hast du dieses Stück Fleisch?«
    »Ich hab’s gefunden.«
    »Es ist… frisches Fleisch.« Denaos verzog das Gesicht. Jedes tierische Fleisch an Bord mochte noch frisch gewesen sein, als sie vor einem Monat die Hafenstadt von Muraska verlassen hatten, aber jetzt… »Und … du hast dieses Fleisch… dieses wohlgemerkt frische Fleisch, das du auf dem Boden gefunden hast … auf dein Gesicht gelegt?«
    »Man hat mir aufs Auge gehauen! Ich habe nicht vor, es zu essen.« Lenk kratzte sich das Kinn und zuckte zusammen, als seine Finger eine Schnittwunde berührten. »Das kann nicht die ganze Geschichte sein. Wir sollten Argaol fragen. Vielleicht weiß er etwas.«
    »Sei nicht kindisch!« Katarias Stimme folgte ein Rums von ihrem Ellbogen, als sie auf dem Boden landete und sich vor Lenk schob. Gariath schien ihre gelungene Flucht gleichgültig zu sein. »Argaol findet seinen Hintern nicht mal im Dunkeln. Du musst mit …«
    »Miron.« Dreadaeleon gesellte sich taumelnd zu den anderen und hustete. »Ganz offensichtlich.«
    »Nein!« Asper hatte sich als Letzte befreit und trat zu ihnen, gefolgt von Gariath. »Ich werde nicht zulassen, dass ihr den Lord Emissär mit Anschuldigen und Blasphemien belästigt!«
    »Er ist der Einzige, der etwas weiß!«, fuhr Kataria sie an. »Bist du so ein Einfaltspinsel, dass du ihm nur traust, weil er eine Robe trägt, die vorteilhafter geschnitten ist als deine?«
    »Ich bin kein Einfaltspinsel!«, konterte Asper aufbrausend, »und er ist einfach kein Mann, der von Wilden belästigt werden kann. Wir müssen uns beruhigen und …«
    »Ihn umbringen.« Gariath musterte die ungläubigen Mienen, die sich ihm zuwandten, und zuckte mit den Schultern. »Als wenn ihr nicht selbst daran gedacht hättet. Stellen wir ihn, und machen wir der Sache ein Ende.«
    »Nichts dergleichen ist notwendig.«
    Die kleine Gruppe teilte sich beim Klang der Stimme. Alle drehten sich um und gaben den Eingang frei, während sie die große, weiß gekleidete Gestalt ansahen, die in der Tür stand. In den Augen der Gefährten blitzten zahllose Emotionen auf: demütige Ehrfurcht, Argwohn, kaum verhüllte Mordlust, und dennoch … Hinter jedem ihrer Blicke lauerte auch eine verlegene Vorsicht, die sie zwang, zurückzuweichen und ihm zu gestatten, die Messe zu betreten.
    Die übliche sanfte Liebenswürdigkeit, die Miron bis dahin zur Schau getragen hatte, war aus seinem Gesicht verschwunden und durch finstere Rachsucht ersetzt worden. Er schien gewachsen zu sein. Der bescheidene, ruhige Priester hatte sich in einen hünenhaften, weiß gekleideten Geist verwandelt, als er jetzt einen Gefährten nach dem anderen musterte.
    »Ihr … Ihr habt Fragen.«
    »Brillant.« Denaos lachte leise. »Habt Ihr das herausgefunden,
weil Ihr uns belauscht habt, oder habt Ihr bei Talanas Unterstützung gesucht?«
    »Halt den Mund!«, schnarrte Asper und sah den Assassinen böse an.
    »Frohsinn ist ein ausgezeichneter Bewältigungsmechanismus«, erwiderte der Priester und lächelte kurz, bevor seine finstere Miene wieder die Oberhand gewann. »Aber die Antworten, die ich Euch geben kann, sind nichts, worüber man scherzt.«
    »Die Fragen, die wir an Euch haben, amüsieren uns ebenfalls nicht im Geringsten«, zischte Lenk.
    »Obwohl ich hoffte, Euch erst mehr enthüllen zu müssen, nachdem wir in Frieden in Toha angelegt haben, werden alle Eure Fragen beantwortet.« Der Priester hob Ruhe

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