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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Gedanke war ebenso verschwommen wie alles andere, während seine Benommenheit wuchs.
    Er hörte ganz schwach das Geräusch, als ein Schwanz gegen Haut schlug und jemand gequält grunzte. Die blasse Gestalt fiel zur Erde, als die Kreatur sich aufrappelte und mit beiden Klauen ihr Gesicht hielt, auf dem Blut schimmerte. Sie heulte unverständliche Flüche, während sie davontaumelte und ihren Bogen hinter sich herzog.
    »Ich habe sein Auge.« Die Gestalt lachte, als sie sich erhob. »Dieser stinkende, kleine Blutegel.«
    Die Stimme kam Lenk bekannt vor, obwohl die Gesichtszüge ihm fremd waren. Selbst als sich die Gestalt erhob und still dastand, waren ihr Gesicht und ihre Figur verschwommen, während sie sich ihm näherte. Sie beugte sich vor; er glaubte, er könnte eine verwischte Masse aus Gold und Smaragdgrün erkennen, einen Mund, der rot verschmiert war.
    »Lenk?« Die Stimme war weiblich. Sie zitterte plötzlich. Er spürte eine Hand auf seinem Bein. Sie hatte seine Verletzung gefunden. »Oh verdammt! War es zu viel verlangt zu hoffen, dass du ein paar Tage allein überleben könntest?«
    Hände schlangen sich um seinen Oberkörper, Arme schoben sich unter seine Achselhöhlen, und Sand bewegte sich unter ihm. Das Gefühl, gezogen zu werden war längst nicht
so, wie es hätte sein sollen, aber er lernte rasch zu vergessen, wie es sich hätte anfühlen sollen.
    »Poesie.« Er keuchte, und seine heißen Atemzüge kamen rasselnd aus seiner Kehle.
    »Was?«
    »Wäre ich gestorben, kurz nachdem ich begriffen hatte, dass ich nicht sterben wollte, wäre das Ironie gewesen.«
    »Du wirst nicht sterben«, fauchte sie und hielt ihn fester. Er hörte andere Stimmen, fremde Worte hinter sich. »Hilfe!«, rief sie ihnen zu. »Helft mir, ihn zu tragen! Los!«
    »Doch.« Er lachte, kurz davor, ohnmächtig zu werden. »Es ist jetzt wunderschöne Poesie; ich sehe es. Ich werde sterben.«
    »Das wirst du nicht«, schnarrte sie, als zwei andere Hände seine Beine anhoben. Grüne Hände. »Das werde ich nicht zulassen.«
    Er ritt auf diesen Worten von der befleckten Erde fort ins Vergessen.

»Es hätte besser laufen können.«
    »Tatsächlich? Ich habe den Eindruck, dass es ganz gut gelaufen ist. Im Nachhinein denke ich nur, wir hätten den mit dem Bogen zuerst umbringen sollen.«
    »Im Nachhinein?«
    »Ja. Ein bisschen mehr Planung wäre sicher gut gewesen.«
    »Planung.«
    »Hör zu, wenn du immer nur wiederholen willst, was ich sage, kann ich diese Unterhaltung genauso gut allein führen.«
    »So etwas wie einen PLAN gab es nicht!« Sein Kopf bebte, sein Hirn schien gegen seinen Schädelknochen zu schlagen. »Sondern es gab nur dich, der dem Wahnsinn nachgab und uns beinahe dem Untergang weihte. «
    »Es ... tut mir leid, ich hatte einfach das Gefühl ...«
    »Gefühle korrumpieren Verstand und Körper. Gefühle sind das, was wir in uns ausmerzen, bevor wir das auslöschen, was uns das angetan hat. «
    »Was ... uns das ... angetan hat?«
    »Etwas war in unserem Kopf. Etwas mischt sich in unsere Pflicht ein, stört meine Befehle. Etwas ... das wir töten müssen!«
    »Wir müssen etwas töten.«
    »Und nicht nur einfach töten. Wir müssen es zermalmen. Es verbrennen. Es aufschlitzen. Es zerfetzen und sein Fleisch auf scharfe Felsen spießen. Wir müssen die Welt davon säubern. «
    »Was ist es denn?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Also ... also soll ich einfach anfangen, alles Mögliche aufzuschlitzen und darauf hoffen, dass ich einen Glückstreffer lande?«
    Er konnte das eisige Schweigen körperlich spüren.
    »Werd nur nicht vorlaut. «
    »Ich wollte nicht ...«
    »Und hüte dich vor Selbstzufriedenheit. Vor Bequemlichkeit. Lass dir von dem, was in diesem lauwarmen Brei in deinem Schädel kocht, nicht einreden, dass du die Kontrolle hättest. «
    »Was willst du ...?«
    »Ich war es, der dich vor deinem selbstmörderischen Wahnsinn gerettet hat. Ich habe dich vor den Dämonen gerettet. Und ich bin es, der weiterhin dein Leben beschützt, und zwar im Namen unserer Pflicht. «
    »Aber was ist das? Ich meine, worin besteht unsere Pflicht?«
    »Dass du das nicht weißt, ist ein weiterer Beweis dafür, dass du nicht einmal die Beine wert bist, die es dir ermöglichen zu laufen. Ich rette dich nur, damit wir möglicherweise unsere Pflicht erfüllen. Und was ich beschütze, kann ich auch zerstören.«
    »Das scheint mir irgendwie widersprüchlich. Wenn du mich vernichtest, stirbst du doch auch ... oder nicht?«
    »Ich habe

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