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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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in seinen Ohren, dass er für alles andere außer dem Donnern in seinem Kopf taub war.
    Du Narr! Du verdammter Idiot! Was hat sie gemacht, während du die Fibel aufgespürt hast? Und was hat er gemacht, während du Vorbereitungen trafst, sie alle zu retten? Natürlich, warum sollten sie es auch nicht machen? Schmutzige, gottesfürchtige Tiere benehmen sich eben ganz eindeutig wie schmutzige ...
    »Sie ist weg.« Denaos blickte den Hügel herunter. »Wie sieht es bei dir so aus?«
    Vielleicht ist es ja gar nicht das ... Vielleicht hat sie ja über etwas anderes geredet. Bleiben wir gelassen. Es ist der Rauch, der mich benebelt ... der Qualm von brennendem Urin kann einfach nicht gut für die Nebenhöhlen sein.
    »Also wirklich«, fuhr der Assassine fort, ohne auf Dreadaeleons Antwort zu warten. »Ich bin nicht sicher, warum das unbedingt ein Geheimnis sein muss. Vielleicht hätte es sie ja sogar beeindruckt, dass du so etwas wie das hier fertigbekommst.«
    Sie muss nichts davon erfahren, sagte er sich. Sie braucht nicht zu wissen, dass du dich nicht einmal selbst beherrschen kannst, während er ... Er spürte, dass seine Zähne zu bersten drohten, so fest biss er die Kiefer zusammen. Sie weiß so ziemlich alles über seine Körperfunktionen, stimmt’s? Nein ... nein, hör auf so zu denken, Alter. Er ist ein Schurke ... ein Lügner... eine Ratte.
    Wahrscheinlich hat er sie verführt, sie hereingelegt. Ich bin immer noch der bessere Mann.
    Der Urinstrom geriet ins Stocken und versiegte schließlich, während er ein Feuer hinterließ, das keine Hitze erzeugte, jedenfalls keine, die Draedaeleon gefühlt hätte. Sein Schädel brummte, aber es kümmerte ihn nicht. Seine Finger schmerzten, aber er spürte sie nicht. Sein ganzes Gefühl konzentrierte sich in seinem Blick, als er wahrnahm, wie das rote Licht hinter seinen Augen flackerte.
    Der bessere Mann und ich habe die Macht.
     
    Kataria registrierte zu spät, dass die Weisheit der Älteren einen nicht alles lehren konnte. Jahrelang war sie damit zufrieden gewesen zu akzeptieren, dass die menschliche Bedrohung eine Seuche war. Es war auch logisch gewesen, solange sie nur drei Kerben in ihren Ohren hatte.
    Menschen verseuchten und infizierten alles, multiplizierten sich, verbreiteten sich. Und so hatten sie sich fortgepflanzt bis zu dem Punkt, an dem sie Länder und Völker bedrohten, dem Punkt, an dem ein Heilmittel gegen sie erforderlich wurde. Trotzdem, das musste sie zugeben, ließ die Weisheit der Älteren einige wichtige Informationen außer Acht.
    Zum Beispiel die Inkubationszeit.
    Vielleicht ist ein Jahr genug, dachte sie, als sie auf das Exemplar dieser Rasse starrte, das an der Wand der Schilfhütte lehnte. Vielleicht reichen ein Jahr und zehn Tage ja aus, um sich so stark zu infizieren, dass kein Heilmittel mehr hilft.
    »Zehn Tage.«
    »Was?« Sie riss die Augen auf aus Angst, dass er mit seinen winzig kleinen Ohren ihre Gedanken hören konnte.
    »Zehn Tage, seit wir hier gelandet sind«, erläuterte Lenk.
    »Gestrandet«, verbesserte ihn Kataria.
    »Ich wollte nur optimistisch sein.«
    »Lass es. Es passt nicht zu dir.«
    »Also gut«, knurrte er. »Zehn Tage, seit wir auf einer Insel gestrandet sind, die von den Menschen vergessen und als
unbewohnt aufgegeben wurde. Und zwar von genau den Menschen, denen wir dummerweise vertraut haben, dass sie kämen und uns vor einem langsamen, schleichenden Tod retteten, umgeben von einer undurchdringlichen Wand aus Salz und Wind.« Er holte Luft und sah sie finster an. »Zufrieden?«
    »Nein, jetzt bist du einfach nur negativ«, erwiderte sie. »Worauf willst du eigentlich hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass es mir reicht«, sagte er. »Ich habe genug von Lendenschurzen, genug von Echsenmännern und genug von verbotenen Inseln.«
    »Trotzdem ist das bestimmt immer noch besser als purpurne Berserkerfrauen, gigantische Fischdämonen und klaffende Eiterwunden.«
    »Die habe ich nicht vergessen.« Er strich sich nachdenklich über den Verband an seinem Bein. »Davon habe ich auch genug.«
    »Genug Abenteuer?« Ihr Tonfall war ebenso selbstgefällig wie ihr Grinsen. »Ich dachte, das wäre alles, was du wolltest.«
    »Niemand will ein Abenteurer sein. Man wird es nur, wenn man keine vernünftige Arbeit bekommen kann.«
    »Dein Großvater war ein Abenteurer«, antwortete sie. »Und er wollte einer sein.« Sie runzelte die Stirn, als sie seine Verwirrung bemerkte. »Jedenfalls hast du mir das erzählt.«
    Es zuckte

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