Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
bezüglich deiner leicht entzündlichen Körperflüssigkeiten unternehmen kannst?« Denaos sprang hastig zurück. »Wie oft passiert so etwas?«
»Nicht so oft jedenfalls, dass ich wüsste, was ich jetzt machen soll!«, kreischte der Jüngling und fuchtelte aufgeregt mit den Händen herum. »Wie gebiete ich dem Einhalt? Was soll ich tun?«
»Zunächst einmal richte den Strahl gefälligst nicht auf mich!« Denaos sprang hinter ihn, packte ihn an den Schultern und drehte ihn zu einem nahen Busch herum. »So! Und jetzt... schließe deine Augen und denk an Muraska. Das wird schon von allein aufhören.«
Verdammt, verdammt, verdammt!, schalt sich Draedaeleon stumm. Genau das! Das passiert, wenn ich nicht ruhe! Ich wusste, dass es passieren würde. Naja, nicht genau das, zugegeben, aber so etwas in der Art! Oh, und ich bin so schlecht in solchen Sachen ... Er fummelte ungeschickt an seinem Lendenschurz herum, zu ängstlich, zuzupacken und den plötzlich so tödlichen Strahl zu kontrollieren. Also ... Nein, es ist schon in Ordnung. Denaos kann ein Geheimnis wahren, richtig? Er wird mich später sicher dafür zahlen lassen, aber im Augenblick ist nur wichtig, dass niemand sieht ...
»Was ist denn hier los?« Eine melodische, bekannte und eindeutig weibliche Stimme drang in seine Ohren.
Er hätte sich fast das Genick gebrochen, als er den Hals bei dem Versuch verrenkte, einen Blick über die Schulter zu werfen. Asper stand mit den Händen auf ihren nackten Hüften hinter ihm. Auf ihrer Miene mischte sich ein Ausdruck von Sorge mit Gereiztheit, und er wechselte, je nachdem ob sie den Magus oder den Assassinen ansah, der zwischen ihnen stand. Draedaeleon gefror das Blut in den Adern, selbst während er den feurigen Strahl fühlte.
Verdammt, verdammt, verdammt verdammt! VERDAMMT!
»Fall mir nicht in den Rücken«, flüsterte er Denaos flehentlich zu.
»Auf jeden Fall ist das besser, als dich von vorn anzugehen«, murmelte der Assassine.
»Passiert da etwas, wovon ich wissen sollte?«, erkundigte sich Asper erneut und rümpfte die Nase, als sie bemerkte,
was Draedaeleon da machte. »Oder ist das wirklich so widerlich, wie es aussieht?«
»Widerlich?« Denaos ahmte ihren vorwurfsvollen Tonfall nach. »Was ist denn daran widerlich?«
»Er scheint auf einen brennenden Busch zu urinieren«, antwortete sie und durchbohrte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Warum tut er das?«
»Trockenzeit.«
»Aha. Und Draedaeleon ist ...«
»Er erfüllt seine humanitären Pflichten, indem er das Feuer löscht.« Der Assassine seufzte dramatisch. »Hör zu, das hier ist ein eher privater Aspekt im Leben eines Mannes, also ... können wir irgendetwas für dich tun?«
»Lenk hat uns etwas zu sagen«, erwiderte sie. »Aufgrund seiner Verletzung fällt es ihm schwer, diese Felsterrassen zu erklimmen, deshalb habe ich euch an seiner Stelle aufgesucht.«
»Verletzt oder nicht, er muss zu uns kommen«, erwiderte Denaos mit einem Schulterzucken. »Dread wird noch eine Weile benötigen.« Als sie ihn verblüfft ansah, nickte er feierlich. »Es war eine sehr trockene Dürreperiode.« Dann musterte er sie neugierig. »Interessant ist allerdings, dass du einen so weiten Weg auf dich nimmst, um uns zu suchen ... Irgendwie untypisch für dich, stimmt’s?«
Trotz des Knisterns des brennenden Buschs registrierte Dreadaeleon Denaos’ anklagenden Unterton. Er hob eine Braue fast bis zum Haaransatz, als er Aspers aggressive Schritte hörte, mit denen sie über den Sand marschierte. Sie schlang ihren Arm um den nackten Hals des Assassinen. Die Erinnerung an den Schmerz durchzuckte ihn, Bilder, wie der Assassine seinen Arm um die Priesterin gelegt hatte, Erinnerungen an seine eigene ohnmächtige Wut, die diesem Anblick folgte.
Er verbarg jedoch sein finsteres Gesicht und versuchte stattdessen das barsche Flüstern der Priesterin zu verstehen, als sie die Worte zwischen den Zähnen hervorstieß.
»Du wirst nichts von dem erzählen, was zwischen uns passiert ist!«, fauchte sie und zog den Kopf des Assassinen zu sich herunter. »Gar nichts!«
»Schämst du dich etwa?«, murmelte Denaos.
»Ich bin verschwiegen«, knurrte sie. »Du dürftest den Unterschied kennen.«
»Ich weiß nicht, warum das so wichtig ist.«
»Nein, natürlich, das weißt du selbstverständlich nicht.«
Als der Magus hörte, wie sie sich von dem Assassinen löste, ihre Schritte verfolgte, die den sandigen Hügel herunterstapften, brauste das Blut vor Wut so laut
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