Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
weichen Ausdruck, den er jetzt hatte. Zuvor war sein Blick immer hart und endlos blau gewesen, ein Blick, dem sie besser aus dem Weg ging.
    Insgeheim sehnte sie sich danach, diese Augen wiederzusehen. Von ihrem Blick hätte sie sich wenigstens leichter abwenden können. Stattdessen jedoch wurde sie von seinem Blick gefesselt, wurde gezwungen, ihn anzusehen, als er sie mit einer Miene musterte, die ganz schrecklich menschlich war.
    »Vielleicht«, flüsterte er, »will ich auch nicht alle Merkwürdigkeiten hinter mir lassen.«
    Warum tust du das? Ihre Stimme drang immer schwächer in ihr Bewusstsein, aber sie nagte trotzdem mit scharfen Zähnen an ihrem Herzen. Warum ermutigst du ihn auf diese Art und Weise? Selbst wenn du es wolltest, selbst wenn du infiziert werden wolltest, kann es nicht andauern. Es kann nicht einmal so lange dauern, wie du es glaubst .
    Lenk sah die Furcht auf ihrem Gesicht nicht, als er den Blick hob. Sein Lächeln dämpfte sich nur ein wenig, als er auf die drei halbnackten Gestalten blickte, die sich ihnen näherten. Er winkte schwach, sein Blick verlor seine Weichheit; das erinnerte sie jedoch nur schmerzhaft daran, wie oft er sie genauso angesehen hatte.
    »Andere Merkwürdigkeiten dagegen würde ich nur zu gern loswerden.«
    »Dasselbe könnte man auch umgekehrt behaupten«, murmelte Denaos, während er sich heranschlich. »Zumindest jedoch solltest du nicht erwarten, dass ich dir Blumen auf dein Grab lege.«
    »Und glaub du nur nicht, dass ich nicht liebend gern etwas Braunes, Dampfendes auf deinem Grab hinterlassen würde«, konterte Lenk scharf. »Aber ich habe euch nicht hierhergerufen, um euch nur zu beleidigen.«
    »Mich nur zu beleidigen? Wolltest du mich vielleicht auch treten?«
    »Heute nicht.« Lenk tätschelte sein Bein. »Ich hatte etwas zu...«
    »Du solltest ihn aber treten.«
    Dreadaeleons Stimme klang ebenso mürrisch, wie seine Miene aussah. Sein Blick zuckte gereizt zu Denaos, der daraufhin höhnisch das Gesicht verzog.
    »Das nenne ich Dankbarkeit«, murmelte der Assassine. »Das ist also der Dank, den ich von dir bekomme?«
    »Dank? Wofür?« Asper hob eine Braue.
    »Für ...« Welcher Ausdruck auch immer über Dreadaeleons Gesicht zuckte, Denaos schien der Einzige zu sein, der ihn bemerkte. »... ein Geheimnis.«
    »Geheimnisse«, wiederholte die Priesterin ruhig. »Ich nehme an, damit kennt er sich wirklich gut aus, stimmt’s?«
    Diesmal lief ein Zucken über Denaos’ Gesicht. Es veränderte sich, als würde er innerhalb eines Atemzugs eine Maske ständig auf- und absetzen. Als er sich schließlich für eine entschieden hatte, war sein Gesicht ausdruckslos und sein Tonfall kühl.
    »Jeder weiß irgendetwas über irgendjemanden.«
    Seine Augen zuckten, und Kataria verschlug es den Atem, als hätte er diesen Satz wie einen Dolch geschleudert, der sie mitten ins Herz traf. Sie legte die Ohren an, als das verlegene Schweigen zwischen ihnen zu glühen schien. Ein Schweigen, das nichts gegen ihre finsteren Mienen ausrichten konnte.
    Lenk hob fragend eine Braue und richtete sie wie eine scharfe Sichel des Zorns auf seine Gefährten.
    »Stimmt was nicht?«
    »Ganz und gar nicht.« Kataria antwortete so schnell, dass sie sich am liebsten dafür getreten hätte. »Wirklich nicht. Unsere Nerven liegen ... Du weißt schon, sie sind strapaziert, weil wir seit einer Weile nur Sand im Hintern haben.«
    »Es ist zehn Tage her«, Dreadaeleon nickte, »seit wir hier angekommen sind.«
    »Seit wir hier Schiffbruch erlitten haben«, ergänzte Asper.
    »Ja, ja schon gut, das haben wir bereits durchgekaut!«, schnarrte Lenk und rieb sich die Stirn. »Und jetzt ist es vorbei.«
    Ein Tableau aus gefurchten Brauen und verwirrten Blicken richtete sich auf ihn.
    »Habe ich etwas verpasst?«, erkundigte sich Denaos. »Wir haben weder die Fibel, noch haben wir ein Boot, wir sind ganz sicher nicht bezahlt worden, sondern scheinen eher um etwa drei Pfund Kleidung ärmer zu sein, seit wir zu diesem Abenteuer aufgebrochen sind.«
    »Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Kataria erzählt hat, dass Niederlinge auf der Insel sind«, führte Draedaeleon aus.
    »Und ich meine mich zu erinnern, dass Denaos etwas über Dämonen gesagt hat, stimmt’s?«, erkundigte sich die Shict.
    »Ja, aber als wir sie gefunden haben, waren beide Parteien vollkommen damit beschäftigt, sich gegenseitig zu massakrieren«, antwortete Lenk. »Und keiner von ihnen hat euch gesehen, richtig?«
    Unterschiedliche

Weitere Kostenlose Bücher