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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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eine indirekte Drohung, selbst das plötzliche Aufblitzen eines Dolches, den er beunruhigenderweise irgendwie und irgendwo versteckt hatte. Darauf war sie vorbereitet; darauf hatte sie eine Erwiderung parat. Als er jedoch seinen Blick von ihr abwandte und nichts erwiderte, war sie wie vor den Kopf gestoßen.
    »Wie auch immer.« Lenk seufzte. »Ich erwarte von niemandem, dass er mir dorthin folgt, wohin er nicht gehen will. Wenn jemand von euch einfach hierbleiben und ein Leben, wie auch immer das aussehen mag, unter den Echsenmännern führen und die Tage zählen will, bevor irgendetwas Rotes, Schwarzes oder Andersfarbiges ihm den Kopf abreißt und ihn frisst, kann er das gern tun.« Er schnüffelte. »Alle anderen können sich gern meinen Plan anhören.
    Als er das allgemeine mürrische Gehüstel hörte, grinste er.
    »Wie schnell sich der Wind dreht, was? Lag es an der Erwähnung einer möglichen Flucht oder dem Versprechen, dass irgendetwas euren Kopf verdauen wird?«
    »Ich bin erheblich begieriger darauf zu erfahren, wie du genau vorhast, von dieser Insel herunterzukommen, angesichts unserer derzeitigen Situation«, erklärte Denaos. Seine mürrische Miene wurde durch einen höhnischen Ausdruck ersetzt. »Haben wir unsere Charter nach Port Destiny nun verpasst oder nicht?«
    »Wir haben sie nicht verpasst.« Kataria blickte nachdrücklich auf den Boden. »Sebast taucht vielleicht noch auf.«
    »Selbst wenn er nicht bald auftaucht, habe ich einen Plan«, erwiderte Lenk.
    »Schließt dieser Plan einen Weg ein, die Owauku zu verlassen«,
antwortete Asper scharf, »die, möchte ich ausführen, uns das Leben gerettet haben und die, auch das muss ich wohl erwähnen, wir im Stich lassen, und zwar in dem Moment, wo sie zwischen die feindlichen Linien der Niederlinge und der Dämonen geraten?«
    »Ja.« Lenk hüstelte geziert. »In gewisser Weise.«
    »In welcher Weise?«
    »Wenn wir es ihnen erzählen, werden sie uns nicht helfen, von der Insel wegzukommen, also habe ich mir gedacht, dass wir ihnen ... eine Nachricht hinterlassen oder so etwas.«
    »Sehr gut.« Die Priesterin nickte. »Vielleicht können sie damit ihr Blut aufwischen, während ihre Eingeweide auf dem Boden verteilt werden.«
    »Sie haben unsere Hosen gestohlen.« Lenk zuckte mit den Schultern. »Ich finde, das ist nur gerecht.«
    Sie blinzelte. »Sie sind dafür verantwortlich, dass wir einen Sonnenbrand haben und uns etwas unbehaglich fühlen... also ist es vollkommen vernünftig, dass wir sie einem langsamen, quälenden Tod ausliefern?«
    »Hör auf, so dramatisch zu tun«, meinte Denaos. »Du weißt genauso gut wie wir, dass die Langgesichter ihre Beute sehr schnell töten.«
    Sie wirbelte zu ihm herum. »Ach, du bist also auch dafür?« , fauchte sie den Assassinen an. »Was ist aus dem anscheinend sehr kurzlebigen Gewissen geworden, das noch vor einem Moment aus deinem Mund gesprochen hat?«
    »Wahrscheinlich waren das nur Verdauungsbeschwerden«, antwortete er. »Nach reiflicher Überlegung jedoch ...«
    »Du meinst reiflich wie ›drei Atemzüge lang‹?«
    »Nach reiflicher Überlegung«, antwortete er nachdrücklich, »ist es ziemlich klar, dass wir weder Geld verdienen noch einem bevorstehenden Gemetzel entkommen werden, wenn wir länger hierbleiben. Die Klugheit diktiert, dass wir die Insel verlassen, vielleicht später zurückkommen, wenn alle tot sind, und ihre Eingeweide durchsuchen, bis wir irgendetwas Brauchbares finden.«
    Kataria warf einen finsteren Blick auf die Gohmnherde, die immer noch an einem fernen Becken soff. »Wenn dann noch etwas von ihnen übrig ist.«
    »Was?«
    »Schon gut.«
    »Nun, all das ist ziemlich egal, stimmt’s?«, mischte sich Dreadaeleon plötzlich ein. »Ich meine, wir können nicht einfach verschwinden.«
    »Wenigstens einer besitzt hier noch so etwas wie Anstand«, murmelte Asper.
    »Keine einzige Person in diesem Kreis befindet sich in einer Position, jemand anderem eine Lektion über Anstand zu erteilen, junge Lady«, erwiderte Denaos. »Er will wahrscheinlich einfach nur so lange hierbleiben, wie er kann, um in Ruhe all die Quadratmeter nackter Haut zu begaffen, die sich seinen Augen hier bieten.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Dreadaeleon höhnisch. »Aber eigentlich habe ich mehr auf die Tatsache Bezug genommen, dass wir noch nicht vollständig sind.« Seine Miene war eine Mischung aus Flehen und Neugier, als er sich in dem Kreis der Gefährten umsah. »Ich meine, was ist mit Gariath? Da wir

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