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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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anderen überlebt haben, dürfte er sehr wahrscheinlich auch am Leben sein.«
    »Als wir ihn das letzte Mal gesehen haben, schien er ziemlich entschlossen zu sein, nicht zu überleben«, meinte Asper.
    »Er lebt«, erklärte Kataria leise.
    »Woher weißt du das?«
    Die Shict fühlte sich unbehaglich, als sich alle menschlichen Augen auf sie richteten und sie prüfend musterten. Sie hatte das Bedürfnis zu flüchten, wollte sowohl den Blicken als auch der Erinnerung ihrer Begegnung mit Gariath entkommen. Sie hatte in den letzten Tagen ihre Sache ganz gut gemacht, versucht, sich einzureden, dass der Drachenmann tot wäre und ihr Geheimnis sicher.
    Aber in ihrem Herzen wusste sie, dass er noch lebte. So
viel Glück, dass das nicht zutraf, konnte sie einfach nicht haben.
    »Sie weiß es, weil sie kein Idiot ist«, antwortete Lenk, bevor sie etwas sagen konnte. »Er ist stärker als wir alle. Natürlich überlebt er. Und ich nehme an, dass wir unsere Pläne so lange aufschieben können, bis wir ihn gefunden haben.«
    »Da kommt mir ein Gedanke«, warf Denaos ein. Er wirkte nachdenklich und holte scharf Luft, als wollte er eine irritierende Schlussfolgerung zum Besten geben. »Warum?«
    »Was meinst du mit ›warum‹? Er gehört zu unserer Gruppe, oder?«
    »Naja, wir sind nicht wirklich eine ›Gruppe‹, oder? Und er ist eigentlich mehr ein Mitläufer, der beschlossen hat, sich an unsere lockere Koalition anzuhängen... ein Parasit, wenn du so willst.«
    »Parasiten versuchen nicht plötzlich, ihren Wirt umzulegen«, murmelte Kataria.
    »Also, er hat jedenfalls seit einem Jahr nichts anderes gemacht«, konterte Dreadaeleon. »Ich dachte, wir würden ihm das schon längst nicht mehr verübeln.«
    »Schon, aber diesmal wäre es ihm fast gelungen«, erwiderte Asper. »Es ist wahrscheinlich klüger, ihn jetzt nach seinem... wievielten?, achtzehnten Versuch abzuschreiben.«
    Denaos lachte leise. »Du setzt dich für die Echsenmänner ein, denen du gerade begegnet bist, lässt aber das Reptil im Stich, das du seit Ewigkeiten kennst? Ist das ein Verhalten, das im talanitischen Glauben verziehen wird?«
    »Ich kann gut schlafen«, gab sie zurück. »Du auch?«
    »Ich bin sicher, dass es da irgendeine entzückende Geschichte zwischen euch gibt, die mich nicht im Geringsten interessiert«, mischte sich Lenk ein, »aber ich muss euch jetzt unterbrechen, um darüber abstimmen zu lassen.« Er betrachtete sorgfältig den Kreis seiner Gefährten. »Bedenkt genau, was es bedeutet, wenn ihr abstimmt ... wie viele von euch wollen Gariath zurücklassen?«
    Denaos hob rasch die Hand, und Asper folgte seinem Beispiel
genau mit dem Maß an Zögern, das von einer kurzen inneren Debatte kündete. Dreadaeleon blickte sie beide mit einer Miene an, die mehr als nur seine Missbilligung ausdrückte. Erst als Lenk zur Seite sah und den blassen, schlanken Arm in der Luft bemerkte, hob er fragend eine Braue.
    »Wirklich?«, fragte er Kataria. »Ich hätte gedacht, du wärest sein einziger Anhänger.«
    »Wäre wohl kaum das erste Mal, dass du falsch liegst«, fauchte sie ihn an.
    Er runzelte die Stirn. »Ich ... wohl nicht.« Seufzend rieb er sich die Augen. »Also gut, damit wäre die Sache erledigt, stimmt’s? Wenn er am Leben ist und wir diese Angelegenheit durchziehen, dann haben wir es wohl noch mit einer anderen Kreatur zu tun, die uns töten kann und das auch tun wird.«
    »Umso mehr ein Grund, hier schleunigst zu verschwinden«, meinte Kataria.
    »Du hast immer noch nicht erklärt, wie genau du das bewerkstelligen willst«, meinte Denaos.
    Was auch immer Lenk sagen wollte, wurde von dem Geräusch von schweren Atemzügen, schweren Schritten und einem schweren Stock unterbrochen, der durch den Sand gezogen wurde. Es war schwierig, Bagagame zu ignorieren, der sich der Gruppe näherte, und es war schlechterdings unmöglich, die kreischende, sich windende Kakerlake zu übersehen, die er an ihren Fühlern und dem Stock hinter sich herzerrte.
    »Also gut, Vetter«, keuchte er und zerrte seine zuckende Beute vor Lenk. »Auf den alten Bagagame is’ Verlass. Hat ’ne Menge Prügel gekostet, aber ich hab dir was Leckeres zu beißen besorgt.« Mit einem Grunzen zerrte er das Insekt nach vorne. »Lang zu.«
    »Das ist sehr ... nett?« Lenk wirkte nicht überzeugt. »Aber es gibt noch etwas, was du für uns tun könntest.«
    »Na klar. Scharf!« Die winzigen Muskeln des Owauku spannten sich an, als er seinen Stock hoch über den Kopf hob und ihn

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